Conbericht zum Ludus Imagine 2

Bericht über die Geschehnisse um Nemélzar´s Erbe, unter besonderer Berücksichtigung des Arkanums von Lyssath, gefertigt im Pach Saltamont/ Res Lukemont Phyvta 466Tr

Pach Ygemont Phyvta 466Tr

Nach eines langen Tages Reise, Ankunft in Lyssath. Kurz vor Erreichen der Ansiedlung stürzt unserer Reisegruppe im Wald ein panisch schreiender Mann entgegen. Er stammelt, er habe ein riesiges Auge mit Tentakeln drumherum gesehen. Kurz darauf treffen wir auch seine beiden Begleiter, eine Frau und einen Mann. Die drei waren zum Pilze suchen im Wald.. Etwas früh im Iond nach meinem Dafürhalten, aber möglicherweise ist die Ausprägung der Natur in dieser Gegend so (1). Wie sich durch spätere Untersuchungen herausstellen sollte, scheinen mehrere Vertreter der örtlichen Landbevölkerung ein wildes magisches Talent zu haben. - mehr darüber zu einem späteren Zeitpunkt –, Mit Hilfe dieser wilden Magie hat wohl die oben erwähnte Begleiterin un(ter)bewußt das Bild geschaffen, entweder in Form von Phänomensmagie, oder aber, was aufgrund mangelnder Bestätigung der Sichtung durch den oben erwähnten männlichen Begleiter wahrscheinlicher ist, durch Magie des Geistes. Da auf Grund der fortschreitenden Tageszeit und Erschöpfung eine sofortige exakte Untersuchung nicht geboten schien, setzten wir unseren Weg zur Ansiedlung fort.

Kurz darauf trafen wir auf Elrias und Trespan, die anderen beiden Erben von Nemélzar. Nach einer kurzen und leicht mißtrauisch reservierten Begrüßung reisen wir gemeinsam die letzten Sprung bis nach Lyssath. Dort fragen die beiden umgehend nach dem Verbleib der Dame Silpheora, um ihr Erbe entgegennehmen zu können. Wie sich herausstellt, ist besagte Person, oder vielleicht besser besagtes Wesen, da es sich um eine Satyre handelt, im Walde zu finden. Sie meidet das Dorf aus irgendeinem Grund. E.und T. sind begierig sofort aufzubrechen und wollen, daß Aretin und ich sie begleiten. Schnell reservieren wir uns noch eine Übernachtung in der örtlichen Taverne „Rosandas Krug“, bevor wir aufbrechen. Da eine Falle möglich ist, lasse ich mich auf dem Weg etwas zurückfallen und konsultierte noch einmal die Partikular-Erbschafts-Dokumente in meinem Besitz: Tatsächlich haben die beiden Recht, etwas in Eile zu sein. Der Tag der Erbschaftübergabe ist tatsächlich heute und die 3.Storgg wohl bald vorbei.
Nach einiger Zeit finden wir die Satyre tatsächlich. Sie wirkt ein wenig ungeduldig, da sie, wie sie sagt schon unzählige Ionde lang immer am selben Tag des Iond dorthin kommt, um auf die möglicherweise auftauchenden Erben zu warten. Jedenfalls prüft sie noch einmal die Dokumente und händigt dann jedem seine Erbschaft aus. Aretin erhält ein Fläschchen mit dem „Elixier der Aufhebung“, einer Tinktur, die in der Lage ist, einen beliebigen aufhebbaren Zauber zu beenden. Zusätzlich erhält er das „Horn der Heilung“, ein Artefakt, daß nach entsprechender arkaner Bindung dreimal in der Lage ist, eine Füllung mit Wasser in einen Trank der Körperheilung zu transformieren. Trespan, der sich der Würde des Augenblicks anscheinen nicht bewußt, recht flapsig und gierig benimmt, erhält die „Truhe der Kleinodien“, anscheinend ein rein monetärer Gegenstand mit etwas pekuniärer Füllung, den er behält. Außerdem nimmt er die „Kerze der Toten“, die nach Entzündung einen gewissen Schutz bieten soll, sowie die „Fibel der Möglichkeiten“, ein von Nemélzar verfaßtes zweibändiges Lehrbuch entgegen. Diese beiden Gegenstände reicht er umgehend an seinen Begleiter E. weiter, was bei den Anwesenden eine leichte Verwunderung auslöst. Meine eigene Person erhält den “Chirographum der Wege“, wie bereits vermutet, handelt es sich dabei um eine Art Reisetagebuch von Nemèlzar, sowie das „Oleum der Kälte“, das sich als eine Tinktur herausstellt, die man auf eine Waffe auftragen kann/ soll. Wahrscheinlich optimalerweise, wenn man gegen eine Kreatur zu bestehen hat, die dem Element Feuer nahestehend ist.

Die Satyre bittet uns, noch etwas Wein mit ihr auf das Wohl und Andenken von Nemélzar zu trinken. Es heißt zwar, man solle von Feenwesen weder Speis noch Trank annehmen, aber andererseits gebietet es auch irgendwo der Anstand und die Höflichkeit. Für den Fall, daß eventuell doch eine gewisse Magie bei dem ´Ritual´ im Spiel sein sollte, wähle ich als Trinkspruch etwas wie „Möge Nemélzars Erbe seiner gedachten Bestimmung zukommen“.
Daraufhin bricht die Gruppe größtenteils auf, um nach Lyssath zu gehen und dort das hoffentlich bereitete Abendessen in „Rosandas Krug“ einzunehmen. Ardian Delanion, eine junge Frau, Ilcoron, und ich bleiben zurück um noch ein wenig mit der Satyre zu reden. Sie kann, bzw. will, uns keine weiteren Informationen über Nemélzar und sein Erbe geben. Daher brechen wir etwas später ebenfalls in Richtung Lyssath auf.
Bei einem schmackhaften Eintopf setzte ich mich zu E.&T., um eventuell mehr über ihre geerbten Gegenstände bzw. sie selber in Erfahrung zu bringen. Das einzige was ich an Neuem erfahre, ist, daß die Beiden angeblich aus dem nahem Kathegolien stammen und sich von der Erbschaft irgendwie mehr erhofft hatten. T. mehr Gold und Reichtümer E. mehr Wissen, mögliche Macht oder Ruhm.. Die Lehrfibel scheint keine konkreten Zauber zu enthalten, sondern nur einige theoretische Einteilungen, Gedanken und Anmerkungen. Als E. mich fragt, ob ich bereits in meine geerbten Bücher geschaut habe, verneine ich wahrheitsgemäß und teile ihm unwahrheitsgemäß mit, die Bücher lägen bei meinen anderen Sachen in der Kammer. Die beiden erheben sich unter dem Vorwand, durch die lange Reise müde zu sein, und ziehen sich zurück, sollten sie meine Sachen durchsuchen wollen? Irgendwie scheine ich diesen Gedanken dann aus den Augen verloren zu haben, da ich nichts weiter in der Richtung unternahm.
Nachdem durch magische Untersuchung der anwesenden Bauern bei mehreren ein gewisses magisches Talent entdeckt wurde, scheinen diese von der Idee besessen, das Dasein als Bauern aufzugeben, um nach Motrolostigo zu gehen, und Magier zu werden. Bekomme dabei von der bereits oben erwähnten Frau, durch Handschlag besiegelt, ihren Acker aufgedrängt. –Im Nachhinein betrachtet, hätte ich das vielleicht schriftlich fixieren sollen, dann wäre ich jetzt Grundbesitzer in Lyssath... -
In der Hoffnung, den Abend ruhig ausklingen lassen zu können, nehme ich gerne die Einladung von Kate und Tirell an, mit ihnen zusammen einen Schnaps zu trinken und ein Wasserpfeifchen zu rauchen. Da ich noch einiges an Hafergebäck in meinem Proviant habe, steuere ich es bei um mich zumindest partiell zu revanchieren. Während wir dort sitzen, wird plötzlich auf der Nahen Wiese ein magischer Schutzkreis aktiviert. Wie es scheint, ist Hadjin zusammen mit einem der „Mago-Bauern“ darin gefangen. Es erscheint ein weiteres Konstrukt von Nemélzar und fragt nach dem Losungswort. Da keiner das Losungswort kennt, gibt das Konstrukt die Möglichkeit an, zu äußern, daß man das Losungswort vergessen habe. Hadjin tut dies. Daraufhin fragt das Konstrukt, um sicherzugehen, daß die entsprechende Person zum „Kreis der Sechs“ gehört nach der Lieblingsspeise des Magiers Reniterus. Da ich die Antwort in dem „Chirographum der Wege“ vermute, eile ich in die Taverne, um das dortige stetige Licht in Verbindung mit dem bequemeren Gestühl zu nutzen. Ich habe gerade damit begonnen, die Einträge im Tagebuch zu überfliegen als mir jemand, evtl. Sahanya? , mitteilt, daß Hadjin mich gerne draußen am Schutzkreis sehen würde. – Schade um die guten Lesebedingungen - Am Kreis angekommen stellt sich heraus, daß es weitere Fragen gibt, und zwar nach dem Mädchennamen der Großmutter väterlicherseits von Nemélzar sowie dem Akademienamen der Magierin Oromina. Also lasse ich mich auf der Wiese nieder um bei einem schnell beschworenen magischen Licht und mit mehreren Mitlesern in dem Tagebuch nach den benötigten Antworten zu suchen. Mit vereinten Kräften finden wir entsprechende Hinweise und somit kann Hadjin ein neues Losungswort bestimmen, mit dessen Hilfe er dann den Kreis verläßt, der daraufhin verblaßt. Ansonsten verläuft der Rest des Abends/ der Nacht ruhig.
 
Pach Marshmont Phyvta 466Tr

Nach einer kurzen Nachtruhe erfrische ich mich ein wenig im nahem Fluß. Irgend etwas ist seltsam, aber was? Ich ignoriere das komische Gefühl und setzte mich in die Sonne vor dem Hauptgebäude des „Norax Stift“ in dem ich genäch..., Moment! Wo kommt das denn so plötzlich her? Ich beschließe erst einmal die Verwandlung von der Taverne zu einem Klostergebäude zu ignorieren, und dafür endlich das geerbte „Chirographum der Wege“ sorgfältig zu lesen. Neben diversen anderen interessanten Informationen, kleinen im Gesamtzusammenhang lustigen und erleuchtenden Bemerkungen und einer eindringlichen Warnung niemals, niemals, niemals Speise und Trank von Feenwesen anzunehmen – mein leicht besorgtes Oh-Oh hat einige der mittlerweile Anwesenden wohl doch etwas beunruhigt – enthält das Werk auch eine ziemlich detaillierte Beschreibung von Ereignissen in und um Lyssath herum, die das bisher in der Gegend erlebte zum großen Teil erklären. In der Hoffnung, dem seltsamen Humor Nemélzars gerecht zu werden, möchte ich hier einiges von seinem greiseligen „Geschreibsel“ lückenhaft zitieren:

„...vor über 15 Iondehn, am Ende des Zeitalters OS. Parendos war vermutlich der erste, der mit... 5 Kollegen Lyssath erforschte und feststellte, daß hier arkane Kräfte... am Werk waren, wie sie an keinem anderen Ort seither gesehen wurden. Die sechs...begannen mit der Errichtung eines Artefakts... Jedoch gelang es ihnen nie den Bau zu beenden. ... “ „Trotz aller Zweifel begannen wir... 368, die zerstörten Teile... zu ersetzen, was... keine leichte Aufgabe war. letztlich waren unsere Anstrengungen von Erfolg gekrönt, was die ... Wiederherstellung des Artefakts betraf.“ „. Der Zirkel der Sechs... erkannte, das die Kräfte des Arkanums in der Lage waren, Wesen... zu verwandeln,... Verwandlungen waren hierbei konsistent, das bedeutet, daß alle Wesen auf die gleiche Art verändert wurden. Gleichzeitig würde sich der Charakter des Ortes Lyssath ändern, um sich... anzupassen.“ „Ich erkannte als einziger, daß... nur Wesen verwandelt würden, wenn diese sich seit längerer Zeit in Lyssath aufhielten,... ausreichende Bindung zum Arkanum...“
Das erklärte das Geschehene hinreichend genau. Anscheinend hatte irgendwer das Arkanum mit der darunter liegenden Möglichkeitsnode während der Nacht benutzt, um die gesamte Umgebung zu verwandeln. Während wir noch überlegten, was wir jetzt tun sollten, erschien die Satyre Silpheora, um uns Vorhaltungen zu machen, was wir denn getan hätten. Sie habe die Welle der Veränderungen noch im Wald gespürt. Wir können sie zwar davon überzeugen, daß wahrscheinlich E.&T. die wahren Schuldigen sind, trotzdem scheint es an uns hängenzubleiben, die Sache wieder geradezubiegen. Wir willigen ein, unser Bestes zu tun, um das Problem zu beheben. Was wäre gewesen, wenn wir uns geweigert hätten? Hätte sich dann der Genuß des „Satyren-Weins“ als Problem herausgestellt? ! ? Ich zitiere aus Nemélzars Werk „Drittens darf er auf keinen Fall,... unter gar keinen Umständen ihre Speisen oder ihre Tränke annehmen, denn es kann sein, daß... er allen ihren Wünschen gehorchen muß“
Wie aus den Aufzeichnungen Nemélzars hervorgeht, bleibt uns nur die Möglichkeit, das Arkanum zu benutzen, um uns durch die einzelnen Möglichkeiten für diese Siedlung zu bewegen, bis wir wieder bei der Möglichkeit ankommen, die am vorigen Abend herrschte. (Am Rande bemerkt, ist das die Realität die vor ca. 90 Ionden geprägt wurde. Damals hatte Nemélzar, um das Arkanum unschädlich zu machen, eine kleine Veränderung an demselben vorgenommen, so daß die Benutzer ebenfalls der Veränderung anheimfallen würden. Er war bereit gewesen, selber verwandelt zu werden, allerdings hat Silpheora ihn damals davon abgehalten. Wie sich im nachhinein herausstellte, zum Glück, da der Plan nicht ganz aufging. Die Realität (und Nemélzars 5 Magierkollegen) wurden zwar bäuerlich-ländlich, aber das Arkanum blieb und auch seine Tarnung würde nicht ewig halten.
 
Die heutigen Bewohner Lyssaths sind somit höchstwahrscheinlich Nachkommen der damals verwandelten Magier(2). Doch fehlt uns zum Betreiben des Arkanums noch der Tropfen des Schicksals. Aber der sollte auftauchen, sobald wir die Lücken in der momentanen Realität ausgefüllt haben. Mit der Warnung der Satyre im Ohr, auf gar keinen Fall jemanden zu töten, machen wir uns auf, die Lücken zu finden.
Wie es scheint, fehlen dem Stift (Hospizienser?) im Moment zwei Brüder, um einen Glaubensdisput mit Vertretern eines angereisten Ordens (Jefulaminer?) zu führen, in dem es darum geht, ob die Heilige Bendara durch den Fund des Steins heilig wurde oder es schon vorher war. Es folgte ein engagiert geführter Disput, zu dessen perfektem Ablauf eigentlich nur ein Tisch aus Rotholzbohrtannenholz gefehlt hätte, eine Tatsache, bei der Idell ip Zand der Zeuge sicherlich zustimmen würde(3). Allerdings hätte man dann die rechte Hand und besonders den Zeigefinger trainieren müssen, um bedeutungsvoll die eigene Wahrheit unterstützende Textpassagen aus dem zugrunde (also auf dem Tisch) liegenden Werke quasi herauszumeißeln...
Jedenfalls endete der Disput damit, daß man sich zu einer gemeinsamen Andacht ins Stiftsgebäude zurückzog. Während alle andächtig am Boden knieten erschien auf dem Altar des Stiftes eine kleine blaue Kugel, die als der von uns bereits ersehnte „Tropfen des Schicksals“ identifiziert wurde. Dies wurde von den anwesenden Priestern als Zeichen gesehen, ihren Streit beizulegen, da das Wichtigste an der Geschichte um Bendara von beiden anerkannt wurde: Bendara war heilig. Wir aber nahmen den „Tropfen des Schicksals“ an uns und setzten das Arkanum in Gang.
Bei Betrachtung des Arkanums fiel vornehmlich ein Detail ins Auge, das aussah wie eine kleine Messingglocke. Diese Glocke schien keine besondere Funktion im Arkanum zu haben. Sollte das die Veränderung sein, die Nemélzar im Nachhinein machte, um die Veränderung auch auf die Betreiber des Arkanums auszudehnen? Möglicherweise ist es der Klang dieser Glocke, der während des Betreibens das Arkanum (und seine Betreiber) mit der Umgebung verbindet...
Als wir die Scheune verließen, hatte sich die Umgebung verändert. Wir befanden uns jetzt auf dem Landsitz von Pandoro, einem kathegolischen Grafen, der gerade das perfekte Bankett für eine junge Damen geben wollte, mit der er bisher nur Briefe gewechselt hatte. Hier waren folgende Rollen zu übernehmen: die erwartete Lady Myra, deren Zofe Ninette und der fehlende Mundschenk. Als weitere Komplikation stellte sich heraus das die ebenfalls anwesende Lady Bronwin? dem Grafen Pandoro einen Liebestrank verabreicht hatte. Sein darauffolgendes Werben um Lady Bronwin erzürnte ihren ebenfalls anwesenden Gatten derart, daß die beiden Adligen sich zu einem Duell genötigt sahen, daß von Sekundanten aus den Reihen der anwesenden Gäste auszutragen war. Zum Glück fanden sich zwei Söldner, die mit uns gereist waren, bereit diesen Part zu übernehmen. Aus Gründen die ich nach wie vor nicht nachvollziehen kann, wurde ich gebeten, dabei die Rolle des Schiedsrichters zu übernehmen. Während die Zeit voranschritt, und immer irgendwer fehlte, um das Duell durchzuführen, wurden in fieberhafter Eile, gewissermaßen also parallel zum Duellverzug, die Zutaten für ein entsprechendes Gegengift zum Liebestrank gesucht und verarbeitet. Dabei war die mittlerweile reumütige, wahrscheinlich hatte ihr irgendwer ins Gewissen geredet, Lady Bronwin behilflich. Das Gegengift war zwar rechtzeitig vor Duellbeginn fertig und verabreicht, und die beiden Adligen waren auch durchaus bereit, auf die Ausführung des Duells zu verzichten, allerdings war das aus Gründen der Ehre und der Etikette nicht mehr möglich, weswegen das Duell doch noch stattfinden mußte. Ich hoffe ich komme nie wieder in eine derartige Situation; entscheiden zu müssen, wer wen zuerst getroffen hat, und ob das alles seine Gültigkeit hatte.
 
Die anderen Anwesenden, insbesondere die ortsansässigen, schienen weit mehr gesehen zu haben; Warum hat nicht einer von ihnen dann den Posten des Schiedsrichters übernommen...?
Nach dem Duell zogen die meisten in den Wald, um einen Kragenbären zu jagen. Zum einen, weil sein prächtiger Pelzkragen als Zierde für Lady Myra bei dem Bankett gebraucht wurde, und zum anderen, weil der Bär wohl eine Gefahr für seine Umgebung (die Menschen und ihr Vieh) darstellte. Laut Bericht der Jagdgesellschaft soll wohl Kapitän Yorrik Bolbreker den Bären mit einem Wurfmesser getötet haben, nachdem er (der Bär) vorher durch einen Pfeil und einen Armbrustbolzen schwer verwundet worden war. Böse Zungen behaupteten, daß sich der Bär, benommen durch den vorherigen Blutverlust und die Hitze, dem Messer gewissermaßen in den Weg geworfen haben soll. Wohlmeinendere Zungen lobten Yorrik hingegen für seine weise Voraussicht. Jedenfalls war jetzt alles bereit für das perfekte Bankett und als der Hofnarr ein kleines Kunststück vorführte, tauchte neben zwei Äpfeln in der Jonglage auch der Tropfen des Schicksals auf. Aretin´s Knappin Celeste ließ sich den Tropfen von dem Gaukler zuwerfen und dann machten wir uns erneut auf, das Rad der Möglichkeiten eine Realität weiter zu drehen.
Die nächste Realität wirkte irgendwie leer. Allerdings meinten die Elfen in der Gruppe, ein seltsames Summen zu vernehmen, was auf Störungen im arkanen Fluß schließen ließe...
Kurz darauf erschien ein Steckbrief an einer nahen Bretterwand. Anscheinend mußten wir in dieser Realität einer Gruppe von „Freien Rebellen“, evtl. auch nur einfachen Straßenräuber helfen. Es galt, einen Teil einer Schatzkarte von einem herumziehenden „Schatzsucher“ samt Gehilfen, möglicherweise eine andere Gruppe von profitorientierten Wegelagerern, zu erbeuten. Außerdem sollte noch ein Geldtransport überfallen werden, der die viel zu hohen und unrechtmäßig erhobenen Steuern transportierte. Da wir genug Leute zur Verfügung stellen konnten, nahmen wir die Herausforderungen parallel in Angriff. Ich selber zog mit der Gruppe, die den Schatzsucher überzeugen sollte, sich von seinem Teil der Karte zu trennen. Nach einigem Suchen fanden wir ihn auch, und nach einigem verbalen Geplänkel befanden wir uns in einem kleinen Scharmützel, bei dem wir zum Glück nur leichte Verletzungen davontrugen. Wir brachten die Schatzkarte an uns und versorgten die schlimmsten Verletzungen der Gegner, die das zwar sehr seltsam fanden, sich aber nicht allzu ernsthaft beklagten. Dann zogen wir zurück ins Lager, um dort auf die andere Gruppe zu treffen, die aber ein wenig auf sich warten ließ. Sollte ihnen etwas zugestoßen sein? Sollte der Name des Räuberhauptmannes, Pyrrus, sich als schlechtes Omen erwiesen haben? Einige aus unserer Gruppe zogen noch einmal los, um nach dem Verbleib der Vermißten zu forschen. Nur ich und eine heilkundige Elfe blieben mit Paria und der Köchin im Lager, um schon einmal das Abendessen vorzubereiten. Wie sich herausstellen sollte, ein gute Entscheidung. Circa eine Cwarth später kam jemand aus der anderen Gruppe ins Lager gestürzt, um die Heiler zu bitten, einige schwerstverletzte Gardisten zu retten, da ja keiner in den verschiedenen Realitäten sterben durfte...
Nachdem auch dieses Problem behoben war, gingen wir mit den Gardisten ins Lager, um dort das Abendessen zu genießen. Die Gardisten stellten sich durch diverse Fluchtversuche eher kontraproduktiv, so daß sich einige der Anwesenden genötigt sahen, die gerade geheilten Verletzungen durch neue, ´strategisch plazierte´, Blessuren zu ersetzen, damit die Gardisten nicht mehr so schnell flöhen. (Warum haben wir uns eigentlich um eine vernünftige Heilung bemüht? O.K. O.K. Sie mußten ´nur´ überleben...) Vor dem Essen haben wir dann noch die Schatzkarte samt Begleitschreiben interpretiert und den gesuchten Schatz gehoben, in dem sich, oh Wunder wer hätte das gedacht, auch der Tropfen des Schicksals befand. Trafen die Entscheidung vor dem Wechsel der Realitäten noch schnell zu essen, wer weiß ob es in der nächsten Realität auch Essenszeit wäre...
 

Die nächste Realität ist glücklicherweise diejenige, welche wir in der vorigen Nacht unfreiwillig und unbemerkt verlassen haben. Wir stehen also wieder vor der Scheune vor „Rosandas Krug“. Der einzige Umstand, der sich störend auswirkt, ist das Fehlen der Elfe Sahanya. Sie scheint beim letzten Wechsel der Realitäten verschwunden zu sein, also kurz nachdem sie das Arkanum verließ. Glücklicherweise erscheint kurz darauf die Satyre Silpheora, und bestätigt uns, das die Realität tatsächlich die gesuchte ist. Hätte ja immerhin sein können, das wir noch einmal das Arkanum hätten bemühen müssen, um die letzten Abweichungen zu beheben. Andererseits bestätigt sie aber auch, das „irgend etwas noch nicht ganz in Ordnung ist“. Aufgrund der allgemeinen leichten Ratlosigkeit schlägt Ardian vor, doch einmal die Runen zu werfen, um nähere Aufschlüsse über die akute Lage zu erhalten. Lege also ein kleines Runen-Orakel: Sahanya scheint sich tatsächlich in einer Notlage zu befinden. Trespan scheint in der nahen Zukunft eine Schlüsselrolle zuzukommen. Wahrscheinlich kann er uns zu Sahanya führen. Allerdings scheint noch eine weitere Macht im Spiel zu sein, die sich nicht in die Karten schauen lassen möchte. Wäre ja sonst auch zu einfach gewesen. Während ich noch die Runensteine wegräume, stolpert Trespan aus dem Wald hervor. Er wird in die Taverne geleitet, und nach seiner Rolle in den Geschehnissen befragt. Wie es scheint, hat Elrias ihn auch nur benutzt. Nachdem man ihm hinreichend Vorwürfe ob seiner Gutgläubigkeit gemacht hat, wird beschlossen, ihm in den Wald zu folgen, da er uns zum Lager führen will, daß er zusammen mit Elrias dort aufgeschlagen hatte. Kurz bevor wir dorthin aufbrechen, komme ich endlich dazu, das Ergebnis des Runen-Orakels bekannt zu geben. – Warum war das eigentlich so dringend? -

Im Lager im Wald finden wir tatsächlich E. vor, der zusammen mit Sahanya, die unter einem Lähmungszauber steht, und wie es scheint einem Wesen das irgendwie an Raidri erinnert, in einem Schutzkreis steht. Er gießt Spott und Hohn über uns Ankömmlinge aus und gibt sich als Emilio di Castelli? zu erkennen. Wenn ich mich recht erinnere, gab es da eine Geschichte, daß dieser Magie eine Heidenangst vor Raidri bzw. dessen Schwert habe, da ihm wohl prophezeit worden war, durch dieses Schwert zu sterben. Aber jetzt fühlt er sich sicher, denn er hat Raidri, bzw. einen Teil von ihm (4) unter seine Kontrolle gebracht. Er witzelt und lacht, daß wir ihm genau in die Hände gespielt hätten und gewissermaßen als Krönung seines perfiden Planes Zeigen sein würden, wie Sahanya durch die Hand ihres Freundes Raidri sterben würde. Eine Untersuchung des Schutzkreises ergibt, daß wir wohl Wochen brauchen würden, um ihn aufzuheben. Das „Elixier der Aufhebung“ scheint auch nicht das geeignete Mittel zu sein. Während wir versuchen, den Kreis mit Hilfe der Satyre zu öffnen, wobei Emilio diese Bemühungen vom Inneren des Kreises aus stört, reden die Freunde von Raidri und Sahanya, auf den Teil-Raidri ein, um die magische Kontrolle durch Emilio zu stören oder aufzuheben. Das hat zumindest insoweit Erfolg, als er in seinem Gewissenskonflikt das Schwert fallen läßt und verschwindet. Da wir immer noch nur untätig vor dem Schutzkreis stehen können, schickt sich Emilio an, Sahanya nun eigenhändig zu töten. Allerdings hat der Lähmungszauber inzwischen seine Wirkung verloren, so daß Sahanya Raidri´s Schwert aufheben und damit Emilio bekämpfen kann. Mit Emilios Tod löst sich auch der Schutzkreis auf. Während wir anderen noch damit beschäftigt sind, uns zu vergewissern, daß es allen so weit gut geht, stürzen sich bereits die Söldner allen voran Aguja auf den Toten, um seine Besitztümer und Wertsachen „sicherzustellen“.
Zurück in Lyssath versuchen wir noch, den Tropfen des Schicksals zu finden, um das Arkanum endgültig zu zerstören, aber die Suche verläuft ergebnislos. Auch ein Studium der „Fibel der Möglichkeiten“ ergibt keinen weiteren Hinweis. Wir beschließen, insbesondere auf Grund der fortgerückten Storgg, die Geschehnisse für eine Weile sich selbst zu überlassen, und am nächsten Morgen die Zerstörung des Arkanums in Angriff zu nehmen.

 
Pach Relmont Phyvta 466Tr

Während wir nach dem guten Frühstück noch überlegen, wo wir den Tropfen suchen sollten, bzw. was wir tun müssen, um ihn zum Vorschein zu bringen, erscheinen zwei Amtspersonen, die durch das ungeheure freigesetzte Magiepotential in Lyssath alarmiert worden sind. Wie es scheint, sind die gesamten magischen Ströme in der Umgegend in Aufruhr geraten. Da wir, wie es die Büttel ausführen, ohne Erlaubnis Magie gewirkt hätten, drohen sie uns mit drakonischen Strafen. Als wir jedoch die gesamten Ereignisse in ihren Grundzügen darlegen, lenken sie gewissermaßen ein und verlangen nur noch, daß das Arkanum umgehend zerstört werde. Da der Tropfen des Schicksals nicht mehr aufzutreiben ist, und nach Aussage der Satyre Silpheora wohl auch nicht mehr auftauchen wird, nehmen wir als Ersatz eine aus einer Tartufe geschnittene Kugel, und lassen die ortsansässigen „Mago-Bauern“ nacheinander mit ihrer unkontrollierten Magie diese Kugel verzaubern. Eine kurze magische Analyse nach diesem Vorgang ergibt, daß die „magische Tartufenkugel“ vor ungezügelten Energien pulsiert. Wir bitten die Satyre quasi als Abschluß auch ihre Magie beizusteuern.
Danach scheint die Tartufenkugel auf der arkanen Ebene betrachtet tatsächlich glatt und rund zu sein. Bei genauerem Hinsehen bemerkt man aber, daß diese glatte Schale sehr dünn ist. Daran sollte das Arkanum schwer zu schlucken haben. Ein letztes Mal setzen wir das Arkanum in Gang um es endgültig zu vernichten. Während die Kugel sich durch das Arkanum bewegt, kann man sehen, wie es instabil wird und bedrohlich zu ächzen und zu schwanken beginnt. Nachdem wir die letzten Handgriffe und Gesten beendet haben, verlassen wir fluchtartig – Keine Panik, gehen sie ruhig nach draußen, es ist genug Zeit. – und gefolgt von einer riesigen Staubwolke die Scheune. Als sich der Staub gelegt hat, ist von dem Arkanum nur noch ein chaotischer Haufen Rotholzbohrtannenholzbretter zu sehen. Die Beamten sind mit diesem Ergebnis wie es scheint äußerst zufrieden und sehen von weiteren Strafmaßnahmen ab, außerdem sagen sie zu, sich des wilden magischen Potentials der örtlichen Landbevölkerung anzunehmen; um es unter Kontrolle zu haben nehme ich an...
Somit können wir uns wieder auf den Weg machen, um anderen Orts für Chaos und Ordnung zu sorgen.

 

(1) vgl. 2. Rifkin´sche Folgerung des Seins
(2) Das legt Theorien über die Vererbbarkeit von magischem Talent nahe. Nachschauen, ob es Untersuchungen dazu gibt. Ggf. anregen...
(3) siehe Ratsversammlung 265Tr in „Lennur Zalfyd – Das verkannte Genie“ von Cassio d´Ril
(4) wahrscheinlich durch Magie der Aufspleißung abgespalten