Zey

Offizieller Landestitel: Freies Herzogtum Zey, aber so wird Zey nur noch in Lino genannt
Regierungsform: Formell aristokratische Monarchie, in Realität aber eine plutokratische Oligarchie

Regierung
Offiziell der Herzog von Zedernwalde, darunter sein feudales Gefüge von örtlichen Landesherren: Grafen, Barone, Ritter, Vögte, etc.
Inoffiziell ein aus elf Mitgliedern ständig tagender Handelsrat mit weitreichenden Beschlusskompetenzen, in dem auch die aristokratische Marionette - der Herzog von Zedernwalde - sitzt.
Darunter eine bürokratische Verwaltung, die die inneren politischen und wirtschaftlichen Mechanismen lenkt.

Geographie/Klima
Weitestgehend mehr oder minder fruchtbares, offenes Weideland mit tundraähnlichen Übergängen nach Norden. Einige zusammenhängende Wälder landesweit und leichte bis schroffe Hügelketten im Osten.
Klima ist gemässigt bis kühl. Kurze angenehme Sommer wechseln sich mit längeren kühlen, im Norden zum Teil recht harten Wintern ab. Das Land ist recht trocken, Niederschlag stellt sich eher in Form von Nebeln und im Winter Schnee dar, im Herbst kann es aber zu recht heftigen Stürmen kommen.

Kultur
Angelehnt an mittelalterlich-nordeuropäische Kulturen wie Flandern, Dänemark, Schweden oder Finnland:

  • keine mord- und raublustigen Wikinger, sondern Handwerk, sich entwickelndes Gewerbe und Manufaktur, Vieh- und Ackerwirtschaft und Handel
  • Priesterschaft ist auf dem missionarischen Vormarsch, viel lokaler Aberglaube in Naturgeister, Elemente, Animismus, etc.
  • Namensgebungen deuten meistens eine eher "nordische" Natur an, z.B. Rågnar, Frijtjolv, Soesgar, Svenhold, Freya, Tjølde, Ijssælda, Hildå. Und Allesjørd, Iggesund, Ålentik, Horentjard, Wekehaark, Sjørnson, etc.

Ausserdem ein grosser Teil Pionier- und Kolonialstimmung, wie etwa die "Mayflower-Zeit" oder der Wilde Westen Amerikas:

  • Vorwiegend hölzerne, weit voneinander entfernte Dörfer, wenige gute Strassen
  • Dörflicher Individualismus und das "sich die Natur Untertan machen" sind weitverbreitet.
  • Viele Waldläufer, Pelzjäger, Gold- bzw. generell Erzsucher, Handelsposten, Wegestationen, berittene Kuriere, etc.

Bevölkerung
Wohl knapp unter 20.000, meistens Menschen. Ein paar Zwerge als Handwerker, ein paar Halborks als Tagelöhner. 4.000 Bewohner in Tsohse, weitere 4.000 in anderen grösseren Städten.
Die meisten Bewohner sind einfaches Volk: Bauern, Viehtreiber, Holzfäller, Pelzjäger, Steinmetze und Tagelöhner. Über ihnen stehen die Handwerker, die eine sehr wichtige Rolle in Zey spielen - und meistens für ein Handelshaus arbeiten -, die Freibauern, die Erzgiesser, die Priester und diejenigen, die es zu ein wenig Wohlstand gebracht haben.
Darüber findet man die Händler, die Hierarchien des Adels, bzw. der einflussreicheren Gilden und letztendlich die Bediensteten der Lehnsverwaltung.
Darüber kommt nur noch die wirtschaftliche und politische Elite Zeys.

Wirtschaft
Vorwiegend Viehwirtschaft und Ackerbau, Rohstoffwirtschaft, z.T. echter Raubbau an der Natur. Holzwirtschaft ist weit verbreitet, ebenso Torfstecherei, Lehm-, Pech-, und Steinabbau. Einige Erzvorkommen, meistens Eisen, Kupfer, Silber und auch Gold und einige Edel- und Halbedelsteine.
Zey ist weitestgehend ein Exportland. Die meisten Rohstoffe werden ins Ausland verkauft, obwohl einige Händler sich mühen, eine Manufaktur aufzubauen, insbesondere für Erze.

Handel & Währung
Wichtigste Routen sind die Grosse Nordstrasse, die von Lumm über Zey und Ginoo bis nach Midghul und Estradam reicht, die Alte Linostrasse, die Zey mit Lino verbindet und Lino so einen indirekten Zugang zum Tobahlmeer verschafft, und die Tobahler Seestrasse, über die zey'sche Händler andere Länder Drias bereisen.

Allgemein akzeptierte Währung ist der Driar. Also Steyn, Heller und Stern.

Gold ist in Zey allerdings abgabepflichtig, so dass es keine Sonnen dort gibt. Man tauscht diese dann bei einem Geldwechsler gegen Sterne ein. Dafür gibt es aber für grössere Handelsgeschäfte ein sogenanntes Rad, eine Art übergrosse Silbermünze, die exakt ein Kilogramm wiegt. Sie hat den Gegenwert von einem halben Batzen, also 50 Sternen. Nur lizensierte Händler dürfen mit diesen Rädern handeln.

Religion & Glaube
Otar und Saltah. Saltah ist für Zey mehr von Bedeutung, sehnt sich doch der leidgeprüfte und durch das rauhe Klima gezeichnete Zeyder eher nach Sanftheit und Geborgenheit.
Man findet vereinzelte Klöster, in denen Splitterorden - ähnlich den Bendarianern in Ginoo - residieren, und die den einen oder anderen Aspekt des OS-Glaubens besonders verehren. Genauso verbreitet ist in Zey auch noch der Glaube an die Kräfte der Natur und des Animismus.
Und auch allgemeiner Aberglaube und der Geisterglaube (Trølle, Dryaden, Feyn, Fachan, etc.) sind noch deutlich zu spüren, besonders in den wirklich abgeschiedenen Gegenden.

Militärwesen
Kaum erwähnenswert. Es herrscht ein Milizwesen in den ländlichen Gebieten. Hinzu Kommen "stehende Einheiten" des Adels und der Händler, die aber eher den Charakter von Söldnerhaufen und Privatarmeen haben. Gefürchtet in ganz Zey und darüber hinaus sind die herzoglichen Axtwerfer und die berittenen Bogenschützen des Hauses Iggesund.

Politische Beziehungen
Zey ist ein wichtiges Exportland von Rohstoffen, die auf ganz Dria zur Fertigung von Irgendwas gebraucht werden. Und das heisst, man muss das Land politisch beachten. Mehr passiert momentan aber nicht, da der Handelsrat gemeinhin als korrupter Interessenverein gesehen wird. Und der amtierende Herzog ist eine politische Witzfigur.

Kurze Historie
248-259 Tr Die "Grosse Erschliessung" des linoischen Ostens, also des späteren Herzogtums Zedernwalde, wird ins Leben gerufen.
254 Tr Gründung der Stadt Tsohse. Weitere Städtegründungen folgen.
259-262 Tr Der Erbfolgekrieg um die Königswürde erschüttert Lino. Ein Aspirant auf den Thron, ein Bastard des toten Königs, der in Zedernwalde regiert, hegt auch Ansprüche, kann diese jedoch nicht durchsetzten.
Als Konsequenz entsteht das von Lino losgelöste Land "Zedernwalde" als Freies Herzogtum, steht aber noch unter massivem linoischem Einfluss.
264 Tr Gründung des Handelsrats von Zedernwalde
265 Tr Das Herzogtum Zeydernwald wird von Herzog Hirolf von Zedernwalde reformiert und in mehrere Ländereien nach feudalem Vorbild gegliedert. Es entstehen unter anderem vier Grafschaften und ein gutes Dutzend Baronien.
269 Tr Es kommt zum ersten Nachfolgestreit im Handelsrat, als der Zweite Händler Igon Hellebart unerwartet stirbt. Das Amt des Zweiten bleibt für fünf Ionde unbesetzt, und schliesslich wird Kuron Hölder von Trenkethal Zweiter Händler von Zeydernwald.
273-281 Tr Die zweite "Grosse Erschliessung" des Landes eröffnet Unfreien aus ganz Dria die Chance, in Zeydernwald zu Gold und Land zu kommen. Tausende reisen nach Zeydernwald und läuten dort eine grosse Pionierwelle aus.
302 Tr Als "Antwort" auf steigende Zölle entlang der midgul'schen Handelsstrassen des Nordens versenkt die Erste Herzogliche Flotte von Zeydernwald mehrere zwergische Schiffe auf dem Tobahlmeer. Man munkelt, Lino hätte ebenfalls seine Hände und Goldbarren im Spiel gehabt.
320 Tr Der zweite Nachfolgestreit im Handelsrat. Mehrere Ämter bleiben unbesetzt, als plötzlich eine unerklärliche Folge von Todesfällen legitime Nachfolger aussterben lässt.
Herzog Gronegar von Zedernwalde reformiert den Handelsrat und stellt ein ständiges Gremium von elf Mitgliedern der einflussreichsten Handelshäuser an die Spitze.
328 Tr Orks verwüsten nach einem besonders harten Winter grosse Teile des bewaldeten Zeydernwald. Herzog Gronegar ruft Söldner aus Dria zu den Waffen, um der Gefahr zu begegnen. Als diese abgewendet ist, lassen sich viele von ihnen am Mantelsaum der Händler nieder. Die Handelshäuser stellen somit ihre eigenen kleinen Armeen auf.
334 Tr Nachdem sich zahlreiche Söldnerheere um einige Erzminen gestritten haben, ruft der Handelsrat ein komplexes System von Lizenzen und Zertifikaten ins Leben, um der steigenden Ausbeute von Rohstoffen durch "nicht Autorisierte" habhaft zu werden.
337 Tr Die Verwaltung folgt als Institution, die die Vergabe und Einhaltung der neuen Regularien in Zeydernwald überwachen soll.. Ihr erster Vorsteher ist gleichzeitig Dritter Händler des Handelsrats, was allgemein als Beginn der Ämterzersetzung angesehen wird.
435-440 Tr Der ginooische Unabhängigkeitskrieg. Ginoo entsteht und wird so zum südlichen Nachbarn von Zey.
443 Tr Die Neuverhandlung des Handelsabkommens zur Nutzung der Grossen Nordstrasse. Zey erhält nicht die geforderten weitreichend zollfreien Nutzungsrechte der Strasse auf dem Gebiet von Ginoo. Die Patrizierschaft von Lasla setzt sich mit ihren Zollforderungen durch, was zu wachsenden Spannungen mit Zey führt.
445 Tr Baron Coev Iggesund wird zum Grafen ernannt und steigt in den Handelsrat auf. Daraufhin wird eine fünfte Grafschaft in Zey geschaffen, wofür drei Barone ihren Titel und ihr Land lassen müssen. Eines dieser Adelshäuser sind die Derer zu Haenver, die man einfach aus dem Land jagt.
448 Tr Die Blockade von Suzhav. Händler aus Ginoo blockieren mehrere Monde lang die Hafeneinfahrt von Suzhav, einem wichtigen Hafen Zeys am Tobahlmeer, und setzten so den Handelsrat und seine "üblen Praktiken, die Wasserstrassen auf dem Meer zu beherrschen" unter Druck. Zey lenkt letztendlich ein und erklärt sich zu Neuverhandlungen bezüglich der Seeschiffahrt auf dem Tobahlmeer bereit.
453 Tr Herzog Trudinald von Zedernwalde kommt bei einer Mineninspektion durch einen Steinschlag in den südlichen Hügeln ums Leben. Sein Sohn Trudinald II. wird von den Grafen als neuer Herzog von Zey bestätigt.
459 Tr Herzog Trudinald II. von Zedernwalde erreicht eine entgültige Aussöhnung mit Lino und unterzeichnet zusammen mit König Aehrenhardt von Lino ein Nichtangriffs- und Handelsabkommen, welches letztlich Lino den indirekten Zugang zum Tobahlmeer sichert.
460 Tr Durch einen verdeckten Putschversuch versucht der ginooische Baron Vanik von Haenver, die ginooische Gräfin Talassa von Haenver, seine Cousine, zu stürzen und einen Krieg gegen Zey anzuzetteln, um der dortigen grenznahen Goldvorräte habhaft zu werden. Der Plan kann in letzter Minute vereitelt werden.
461 Tr Erneute Goldfunde im Süden von Zey, in der Baronie Fryamark, locken mehr Glücksritter und Gesindel nach Zey. Baron Soesgar Iggesund von Fryamark stellt eine "Eingreiftruppe" aus Söldnern zusammen, um der Situation habhaft zu werden. Es kommt zu einem Aufstand der Bürger von Smeltingdor, der aber niedergeschlagen wird.
462 Tr In Zeyderdal wird nach einem merkwürdigen Zwischenfall der legendäre Speer von Joharsin in einer großen Zeremonie wieder in der Erde versenkt, in der er so lange steckte und das Land schützte.
464 Tr Gerüchten zu Folge wird in der Baronie Fryamark in der Nähe der Grenze zu Ginoo der verschollene Unterschlupf des legendären Schmugglers Tripnik Hallentjard von Unbekannten gefunden. Frymarksche Gardisten, die den Ort untersuchen wollen, werden jedoch von gräflichen Truppen davon abgehalten, was das Verhältnis Baron Iggesunds zu seinem Cousin und Grafen Iggesund arg belastet.
465 Tr Angeblich schaffen es einige Abenteurer tatsächlich, bis zu Fanders Wacht vorzudringen und den ruhelosen Geist von Fander zu erlösen.

Dokumente

Aus den Aufzeichnungen des Schreibers von Zeldin Brisold über Zey .