Es dämmert bereits, als sich eine kleine Gruppe der Hütte nähert.
Buntes Laub säumt den Weg und hinterlässt eine Schneise hinter ihnen.
Cirnea Blick fällt auf den Kräutergarten der ebenfalls unter einer dichten Laubschicht verborgen liegt. Wer weiß wofür es gut war, das sie die Reise in den Clannthin nicht mehr antreten konnten. Die Hütte und der Garten, müssen dringend winterfest gemacht werden.
Cirnea schüttelt den Kopf, hatte sie nicht andere Sorgen als einen Garten zu bearbeiten1
Sie schaut in die müden Gesichter der anderen und beeilt sich den Schlüssel aus einem der Pflanzentöpfe zu fischen. Dann öffnet sie die Tür. Die Luft die ihr entgegnschlägt richt muffig und feucht. Sie dreht sich zu den anderen um und meint: "Wenn wir ein wenig frische Luft herein lassen, sollte es gleich besser werden. Dort hinten liegt noch ein kleiner Holzvorrat, das wird für heute Abend und morgen Früh reichen.
Wärend sie hier und dort einige Dinge zurecht rückt, huscht ein Lächeln über ihr Gesicht. Dieses Gefühl sollte man haben, wenn man nach Hause kommt, da ist sie sich sicher. Ihre Gedanken wandern nach Stauchen und sie versucht sich zu erinnern, ob sie dies dort auch so empfunden hat.
Nein, das kann sie jetzt nicht vegleichen, denn sie weiß immer noch nicht wo sie hingehört. Es gibt wohl eine Verbundenheit mit dem Land, aber das ist etwas anderes als hier. Sie wendet sich wieder den anderen zu. "Fühlt euch wie zu Hause".
Dann beginnt sie die Kerzen zu entzünden, die ein warmes Licht in der Hütte verbreiten.
Sich gegen den starken Wind stemmend nähert sich eine vermummte Gestalt der Hütte. Beim näherkommen kann man erkennen, dass die Gestalt einen Bogen im Köcher stecken hat und mehrere Felle im Arm trägt, die sich bei genauerem Hinsehen als Hasen entpuppen. Vorsichtig öffnet er die Tür der Hütte und zwängt sich durch einen engen Spalt hinein, um zu verhindert, dass Regen und Wind mit ihm zusammen einen Weg hinein finden.
"Verdammt ist das ein Dreckswetter."
Er wirft seinen Mantel von sich, stellt behutsam den Bogen und den Köcher gegen die Wand und nimmt seinen Schwertgurt ab.
"Hallo Cirnea. Wo sind Elindal und Salina hin?
Ich hoffe, ihr habt euch keine Sorgen gemacht. Die Karnickel sind äußerst vorsichtig bei diesem Wetter, deswegen habe ich die Fallen weit weg von hier aufgestellt und wurde dann von diesem Unwetter überrascht, so dass ich besser in einer Höhle Zuflucht gesucht habe. Aber jetzt bin ich wieder mit ein paar dieser scheuen Viecher hier."
Er läßt sich nieder, nimmt sich ein Brett und eine Schale und macht sich daran, die Hasen zu häuten und auszunehmen.
Schaut ein wenig besorgt auf die Kerze, die wild anfängt zu flattern und dann zur Türe, die sich vorsichtig geöffnet hat. Wer mag sich bei diesem Wetter herausgewagt haben! Sie lächelt als sie Halvard erkennt, ein frischer Wind zieht durch die Hütte und sie zieht fröstelnd die Schultern hoch. Dann ist die Türe bereits wieder zu.
Sie denkt zurück an den Tag, als sie gemeinsam hier angekommen waren. Seidem ist jeder seine eigenen Wege gegangen, so das es über Tag sehr ruhig war.
Fast könnte man meinen, jeder geht dem andern aus dem Weg. So ein Unfug, sie schüttelt bei diesem Gedanken sofort wieder den Kopf, nein
jeder ist nur beschäftigt mit den Ereignissen der letzten Tage.
"Hallo Halvard, schön das du den Weg zurück gefunden hast und wie ich sehe nicht alleine."
Ihr Blick fällt dabei auf die Kaninchen die er jetzt, zu häuten beginnt.
"Was Elindal und Salina angeht, da kann ich dir nicht weiterhelfen. Elindal war bereits verschwunden, bevor ich wachgeworden bin und Salina hat direkt nach einem Kräutertee die Hütte verlassen, ohne zu sagen wohin."
Sie blickt nach draussen in das Unwetter, das sich zusammengebraut hat und hofft, das der Schnee noch ein bißchen auf sich warten läßt. Doch sie weiß, das es täglich soweit sein kann, das alles um sie herum im Schnee versinken kann.
"Den beiden geht es gut, wenn es anders wäre wüßte ich das. Sie werden genau wie du, einen Unterschlupf gefunden haben.
Wenn sie zurück sind gibt es zu mindest etwas gutes zu essen."
Langsam verbreitet sich der Geruch von geschlachtetem Kaninchen in der Hütte undCirnea weiß noch nicht so recht wie lange sie das aushalten wird.
"Wenn ich dir irgendwie behilflich sein kann damit es schneller geht, sag Bescheid."
Halvard schaut von seiner Arbeit auf und mustert Cirnea aufmerksam.
"Geht es dir gut? Was macht dir Sorgen, oder ist es bloß der Geruch?
Was die Hilfe angeht: gerne. Du könntest schon mal einen Kessel mit etwas Gemüse für einen deftigen Eintopf ansetzen. Den ersten Burschen habe ich schon fertig. Um die restlichen kanvor die Tür n ich mich auch später kümmern, denn mir scheint tatsächlich, dass das in der kleinen Hütte grade keine so gute Idee, wenn ich mir dich so anschaue."
Er lächelt Cirnea an und stellt die Schale mit den Innereien vor die Tür, nachdem er die restlichen Fleischfetzen von dem Fell geschabt und auch dieses vor die Tür gelegt hat.
"Aber sag schon, der Geruch ist doch nicht das Einzige, was dich bedrückt?"
Froh endlich etwas tun zu können, beginnt sie einen Kessel mit Wasser zu füllen und etwas von dem eingelagerten Gemüse hervor zu holen.
Dann hockt sie sich hin und fängt an die Möhren zu schälen.
" Danke das du die anderen Hasen, draußen ausnimmst, meine Nase ist an diese Art von Gerüchen doch nicht so gewöhnt. Wenn ich mir Kleinwild besorge, sind diese Dinge bereits ausgenommen und gehäutet."
Sie sitzt wieder eine weile schweigend über ihren Möhren, bevor sie weiter spricht.
"Du hast recht das ich mir Sorgen mache. Ist dir nicht aufgefallen, das wir seit wir in der Hütte angekommen sind , noch nicht ein einziges Mal über all die Geschehnisse gesprochen haben, die sich ereignet haben?"
Sie schaut Halvard direkt an, bevor sie weiter spricht.
"Elindal ist ständig unterwegs und ich habe keine Ahnung was er denkt und wie er sich im Augenblick fühlt.
Salina hofft wohl immer noch das Arwyn irgendwann auftaucht und sucht verzweifelt nach einer Lösung was das Band zwischen ihr und ihm angeht.
Sie hatte extra Verbindung mit dem Botschafter aufgenommen, damit er ihnen Hilft. Der einzige der nicht da war, ist Arwyn gewesen.
Was dich betrifft, bin ich mir sicher das die Ereignisse in Stauchen dich ebenfalls noch beschäftigen.
Also wie du siehst haben wir genügend Gesprächsthemen, doch niemand wagt es scheinbar den Anfang zu machen."
Das erste Gemüse hatte sie kleingeschnitten und wanderte nun in den Topf.
Halvard hält kurz mit dem zerkleinern des Hasen inne und erwidert Cirneas Blick
"Natürlich ist mir das aufgefallen, aber ich finde das nur natürlich. Wir waren lange zusammen unterwegs - erst von Stauchen nach Midghul und jetzt hierher - und werden noch den ganzern Winter zusammen hier verbringen. Ich denke da ist es normal, wenn jeder ersteinmal ein bißchen Zeit für sich benötigt. Gerade weil jeden solch wichtige Dinge beschäftigen. Das heißt aber nicht, dass sich dadurch zwischen uns etwas verändert hat.
Naja von Elindal vielleicht mal abgesehen. Aber auch das ist verständlich. Er hat erfahren, dass ein anderes Wesen seinen Körper mit ihm teilt. Wenn einen das nicht aus der Spur werfen kann, weiß ich nicht was.
Was mich angeht, tat es mir einfach gut, mal wieder für ein paar Tage zu meinem alten Leben zurückzukehren, in dem ich noch nichts zu tun hatte mit den Dingen, die in Stauchen passiert sind. Aber du hast recht. Die Dinge beschäftigen mich noch sehr. Ich träume nachts davon, tief im Erz gefangen zu sein und den Rückweg nicht mehr zu finden, wie es mir nach unserem Ritual ergangen ist. Ich träume von Herbert, von der Inquisition, davon dass du und Salina doch irgendwann in Weißenburg landet."
Halvard schaut einen langen Moment zu Boden und dann wieder zu Cirnea.
"Ich habe einfach Angst vor den ganzen Dingen, die nun mein Leben bestimmen und die ich nicht verstehe. Und so langsam geht mir auch Salinas Geheimniskrämerei mit Arwyn auf die Nerven."
Halvard wendet sich überaschend heftig wieder dem Hasen zu und zerkleinert ihn mit mehr Kraft als nötig erscheint.
Cirnea schaut noch einen Augenblick zu wie Halvard heftigst den Hasen bearbeitet.
Dann kann sie es nicht länger ertragen, erhebt sich und fängt die Messerhand ab als sie wieder auf das tote Tier eindrischt.
"Wenn du weiter so machst werden wir nur Knochensplitter in der Suppe haben.
Ich kann dir gerne eine Axt und einen Holzstapel anbieten."
Sie lächelt Halvard an und läßt seine Hand wieder los.
"Wahrscheinlich hast du recht und jeder braucht ersteinmal einwenig Zeit für sich.
Vielleicht ist mir das auch nur so bewußt geworden weil ich meine Zeit an und in der Hütte verbracht habe, um sie winterfest zu machen. Ich hoffe es hat nicht wie ein Vorwurf geklungen. Ich mache mir ebend nur meine Gedanken."
Sie hockt sich neben Halvard und beginnt einige der kleineren Fleischbrocken von Knochensplittern zu befreien.
"Was Salina angeht, da weiß ich auch nicht was wir tun können. Vielleicht sollte sie erst einmal erkennen, das es Freunde gibt die ihr zur Seite stehen, aber das funktioniert nur wenn sie auch Vertrauen zu jedem von uns hat."
Sie schaut Halvard von der Seite an.
"Vielleicht glaubt sie ja uns damit zu schützen, wenn sie nicht alles erzählt, was sie bedrückt!"
Elindal schlich wie schon die vielen Abende zuvor vorsichtig um die Hütte. Der Wind peitschte ihm ins Gesicht und der Schneeregen fegte wie Nadelstiche durch seine Kleidung. Wieso hatte er die ersten Anzeichen des Sturmes nicht bemerkt. Unter der großen Tanne hatte er einen Wind- und Wetterfesten Unterschlupf. Weit genug entfernt von der Hütte. Dort könnte er jetzt sitzen und Nachdenken. Stattdessen stand er nur da.
Vor einer Weile war Halvard nur wenige Schritte von ihm entfernt vorbeigestapft. Er hatte laut geflucht und geschimpft. Sonst hätte Elindal ihn vielleicht nicht bemerkt.
Lautlos. Keine Spur hinterlassend, die Halvard oder Cirnea zufällig finden konnten. War das bei dem Wetter überhaupt nötig? In der Dunkelheit fühlte er sich allein und doch wusste er, dass er nicht ganz allein war. Er wusste, dass er NIE allein war. Nicht nur die Anwesenheit von Alanthir, der sich in seinem Körper eingenistet hatte war so bedrückend. Aber ihn brauchte er nicht fortwährend zu spüren. Es war lediglich das einfache Wissen um ihn. Es waren nur seine eigenen Gedanken, die sich um diese Fremde Seele Sorgen machte.
Da ging kurz die Tür auf und wieder zu. Ein Lichtschein ist etwas schönes in so einer Nacht. Er verspricht Wärme und Nähe.
Nein, es waren so viele Eindrücke und Gedanken, die immer wieder aufs Neue auf ihn einprasselten. Mal ging es Ihnen gut, dann wieder schlecht. Immer fühlte er die Attribute und was sie bewegte. Nichts konkretes aber immerhin doch die ungefähre Stimmung - nur wenn sie Angst hatten, bedroht wurden... Dann konnte er fast sehen, wo sie sich befanden. Er konnte fast spüren, was sie gerade durchmachten. Er hörte fast das Klopfen ihrer Herzen, die Gerüche, die sie rochen, die Geräusche, Wärme, Kälte, und immer wieder Furcht - alles, alles, immer war alles da ... Ja, sie, sie hatten häufig Angst, fühlten sich bedroht und umlagert von ihren Gegnern. Er wusste dies alles. Vielleicht besser als sie selbst.
Für einen Moment konnte er Gemüse riechen und Fleisch. Er hatte seit Tagen nichts Warmes gegessen. Er hatte fast gar nichts gegessen in den letzten Tagen. Er hatte viel Wasser getrunken. Sich innerlich und äußerlich vom Wasser umspülen lassen. Ja, er hatte versucht das wegzuwaschen, was da in ihm war. Wollte es beruhigen. Und doch war es geblieben. War das wieder nur ein Gedanke von ihnen? Konnte er bei diesem Wetter etwas riechen?
Abends wurde es meist ruhiger. Abends, wenn die Nacht kam. Die untergehende Sonne beruhigte sie. "Die schützende Nacht" sagen die Menschen. Ihnen allen ging es dann etwas besser. Jetzt müssen sie gerade einen Unterschlupf finden. Das lenkt sie ab. Dann haben sie weniger Zeit für andere Gedanken. Essen und Unterhaltungen über einfache Dinge. Ja, jetzt waren sie wieder abgelenkt es war etwas ruhiger. Cirnea war jetzt sehr nah. Er spürte ihre Angst. Angst. Seit jenem unseligen Tag, als sie von dem Elfen in ihm erfahren hatten. Sie war noch furchtsamer geworden. Auch wachsamer. Sie beobachtete ihn ständig und machte sich Sorgen um ihn. Halvard auch. Aber Elindal brauchte zumindest nicht Halvards Gedanken zu spüren. Manchmal wusste er gar nicht mehr, an was er noch denken wollte. Er brauchte diese Tage, die er sich einfach genommen hatte. Er brauchte Zeit für sich allein. Zeit, die er nicht hatte, wenn sie ihn beobachteten. Er hatte diese Zeit gebraucht. Aber heute sollte diese Zeit vorbei sein. Der Sturm war gekommen, ohne dass er ihn bemerkt hatte. Oder hatte er ihn nicht bemerken wollen? Hatte er, hatte etwas in ihm einen Grund gesucht zur Hütte zurückzukehren?
Langsam bewegt er sich auf die Hütte zu. Noch könnte er umkehren. Noch könnte er zur Tanne zurückehren und hoffen, dass seine Decke und die anderen Sachen noch trocken waren. Noch könnte er ... er könnte seine Sachen auch morgen holen.
Fast zu leise klopfte er an und trat vorsichtig ein. Er hatte in der Kälte viel seiner Geschmeidigkeit verloren und so geriet sein Eintreten deutlich lauter, als man es von ihm kannte. Die Kerze flackerte kurz und erlosch dann. Für einen Moment war nur das Knistern des Feuers und das Tropfen seiner Kleidung zu hören.
Elindal nickte kurz Halvard zu und blickte dann in Richtung Cirneas. Hinter ihr brannte das Feuer. So schaute er einfach dort hin, wo er ihre Augen vermutete, die ohne die Kerze in der Raumesmitte nicht sichtbar waren.
"Verzeiht mir. Ich war lange fort. Ihr habt euch Sorgen um mich gemacht."
Dann blieb er einfach stehen und genoss die Wärme des Feuers und derer, die so lange mit ihm gereist waren.
Gerade noch in Gedanken fährt sie zusammen als es leise an der Türe klopft und sie gleich darauf geöffnet wird.
Sie hat nur einen kurzen Augenblick um einen Blick auf Elindal zu werfen der die Hütte betreten hat, bevor die Kerze verlöscht und sie im Schatten sitzt.
Bleich und mit tiefen Rändern unter den Augen steht er mitten im Raum und schaut in ihre Richtung.
Sie merkt wie sich langsam, ihre Sorgen in Erleichterung umwandeln und sie auf ihn zugeht um ihn zu Umarmen.
"Schön das du den Weg zurück gefunden hast."
Dann läßt sie ihn jedoch, wenn auch ungern, wieder los als sie merkt wie er vor Kälte zittert und reicht ihm eine warme Decke.
"Wärm dich erst einmal und trockne deine Kleider, ein Eisblock ist im Gegensatz zu dir warm."
Halvard schaute Cirnea etwas verlegen wegen seines Ausbruches an und wollte nach langem Schweigen gearde etwas erwiedern, als er das Klopfen hörte, dass beinahe im Brausen des Windes unterging und die Tür geöffnet wurde. Er schaute sich um und blickte auf Elindal.
"Schön, dass du wieder da bist. Meine Sorge galt allerdings weniger deiner Abwesenheit als eher dem Grund dafür."
Er lächelt Elindal freundlich und freundschaftlich an und rückt ein wenig zur Seite, damit Elindal, der von Cirnea mittlerweile in eine warme Decke gehüllt worden war, am Feuer Platz nehmen konnte.
"Der Eintopf ist gleich fertig, dann wird dir auch innerlich wieder warm."
Darauf wendet er sich dem Topf zu und fügt dem Eintopf einige Gewürze und Kräuter hinzu.
Elindal erwiedert scheu die Umarmung von Cirnea und läßt sich gerne in eine wärmende Decke hüllen. Als er neben Halvard sitzt, schaut er eine Weile dem flackernden Feuer zu.
"Danke. Ich weiß .. sehr zu schätzen, dass ihr nicht böse auf mich wirkt. Ich habe zu viele Gedanken. Ich weiß nicht wie ich .. Ordnen kann."
Dann erinnert sich Elindal an den Preis, den er gewonnen hat und sucht mit klammen Fingern in einer seiner Gürteltaschen nach dem Amulett aus Azul. Ja, es fühlte sich auch jetzt wärmer an, als es sein sollte. Mit einem schüchternen Lächeln zeigte er das Amulett Halvard und Cirnea. Der Stein des Amulettes leuchtete bei diesem Licht in einem dunklen Rot und durch die Flammen der Feuerstelle sah er auch ein wenig unheimlich aus.
Stammelnd: "Meine Gedanken der letzten Tage ... ich weiß nicht ... habe ich euch von dem Amulett erzählt? ... was ich gesehen habe? Ja, bei der Hochzeit ich habe .. erzählt. Ich habe das Amulett seit ich .. untersucht habe, nicht wieder getragen. Es wärmt .. wenn ich es trage .. ich habe Angst davor. Tim hat in Flammen gstanden ... bei der Minne. Und Salina trägt auch die Flammen. Ich spüre, wie eine Flamme in mir wächst ... bei der Zwergenmine das erste Mal .... sie wird größer ... auch das Wasser ist mir nah ... passt nicht zusammen ... ich verstehe nicht ..."
Elindal sieht die beiden Freunde ein wenig hilflos an und zuckt leicht mit den Schultern. Dann macht er anstalten das Amulett wieder in ein kleines Tuch zu wickeln, um es in die Tasche zurück zu stecken
Cirnea blickt erst Elindal und dann das Amulett an. Das was er gerade durchmacht kann einen ja nur verwirren. Ein Stein der Wärme austrahlt ist nun wirklich unheimlich. Doch in einem kann sie ihn beruhigen Feuer und Wasser passen zusammen, so wie auch alle anderen Elemente untereinander, hier kommt es nur auf das "Wie" an.
Bei diesen Gedanken muss sie an ihre erste Zeit mit Salina denken und ein Lächeln huscht über ihr Gesicht.
Aber was haben dieseTräume zu bedeuten , welche Bedeutung hat diese Flamme für ihn.
Was ist mit seiner Suche nach der Ouelle des Lebens? Hat er seinen eigentlichenWeg, über all die anderen Dinge vergessen! So viele Fragen!
Doch vieleicht sollte sie einmal versuchen einen Blick auf diesen Stein zu werfen.
Sie schaut zu Halvard vielleicht könnte ja auch er, wenn sie ihn Unterstützt sein Glück versuchen.
Als er das Amulett gerade wieder wegpacken möchte, fragt sie:
"Bitte Elindal, kann ich mir dieses Amulett einmal näher anschauen?"
Sie nimmt das Amulett lächelnd entgegen,
dann schaut sie Elindal ernst an.
"Das mit dem Vertrauen ist so eine Sache, aber manchmal sollte man nur sich selber Vertrauen!"
Sie hält das Amulett hoch gegen das Feuer, so dass es rote Muster an die Hüttenwand malt, die hin und her tannzen als würden sie den ganzen Raum und alles was darin ist, erkunden.
Sie läßt das Amulett in ihrer Hand verschwinden und erhebt sich dann.
"Morgen früh, werde ich versuchen einen Blick in das Feuer zu werfen.
Jetzt ist es zu spät und ich bin müde vom Tag, wir sollten uns endlich den Eintopf zuwenden, der munter im Topf vor sich her kocht.
Ausserdem könnte es uns allen gut tun, die Sorgen für einen Abend zu verdrängen."
Nun ist sie diejenige die ein gewinnendes Lächeln in die Runde wirft und
dann zu den Tonschalen greift, um sie Halvard anzureichen.
Das Essen verlief ziemlich schweigend , jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Sie schaute hinüber zu Elindal, der endlich wieder ein wenig Farbe im Gesicht hatte und sich hungrig über den Eintopf hermachte.
Auch Halvard saß, zwischendurch entrückt der Wirklichkeit, vor seiner Schale. Wer weiß wo er gerade mit seinen Gedanken war.
Jetzt fehlte nur noch Salina, doch niemand wusste wo sie sich herumtrieb.
Sie wollte diesen Abend einfach nur genießen, denn auch sie hatte beschlossen sich einige Zeit von den anderen zu entfernen und die Einsamkeit zu suchen.
Früher war es für sie so selbstverständlich alleine durch die Wälder zu streifen, jetzt weiß sie gar nicht mehr wie dies ist.
Immer ist jemand in ihrer Nähe, das muß einfach anders werden.
" Der Eintopf ist übrigens sehr gut geworden Halvard."
Sie stellt ihre Schale auf die Holztruhe und wendet sie sich noch einmal an ihn.
"Möchtest du mich vielleicht unterstützen, wenn ich morgen einen Blick auf das Amulett werfe? Vielleicht ist hast du ja sogar mehr Erfolg als ich, auch wenn ich denke das Feuer und Wasser hamonieren können, aber das ist sicher Ansichtssache."
Sie nimmt das Amulett und streift es sich über den Kopf.
"Wenn diese Elemente wirklich so gegensätzlich sind, sollte ich im Gegensatz zu Elindal, eine ruhige und traumlose Nacht haben."
Sie blickt beide an.
"Schön das ihr beide hier seit, jetzt fehlt nur noch eine im Bund.
Schlaft gut."
Mit diesen Worten, rollt sie sich in ihre Felle und schließt zufrieden die Augen.
[i] Der Regen prasselte beständig auf Salinas Kapuze, ihren Umhang und hatte jenen schon mehr als einmal durchweicht. Trotz allem hatte die Kälte der Herbstnacht nur wenig in ihren erhitzten Körper eindringen können. Noch zu präsent und spürbar war die Anspannung der letzten Stunden - und es hätte sie nicht gewundert, wenn die feinen Regenspuren in ihrer Nähe mit leisem Zischen verdampft wären.
Vor sich sah Salina das vertraute Bild von Cirneas Hütte. Ein Wärme versprechendes, nur wenig glimmendes Licht schimmerte durch die feinen Ritzen und kleinen Fenster und luden dazu ein, die Schritte schneller zu setzen.
Spät war es und der Regen hatte schon seit Stunden nicht aufgehört. Zuerst hatte Salina noch gehofft, dass sich das Wetter ihrer erbarmen würde, dann wurde ihr die Zeit jedoch zu lang und es drängte sie, das, was sie erfahren hatte, mit ihren Gefährten zu teilen - auch wenn oder gerade weil nicht alles so angenehm war...
Sie hatte die Tür erreicht, spürte keinen Widerstand, als sie mit sanftem Griff dagegen drückte, um sie vorsichtig zu öffnen. Regelmäßige Atemzüge klangen aus dem Inneren. Salina lächelte leicht. Sie machte sich keine Hoffnung, unbemerkt in die Hütte zu gelangen, wenn Elindal und Halvard dort drinnen waren. Trotz allem schlüpfte sie so leise es ihr möglich war hinein, verharrte einen Moment am glimmenden Feuer, um ihre Hände zu wärmen und etwas Holz nachzulegen. Wie immer hielt sie das lodernde Tänzeln der Flammen eine kurze Weile in seinem Bann...
Nach dem Essen kümmerte sich Halvard draussen um die übrigen Hasen, indem er sie ebenfalls häutete, ausnahm und mit Kräutern und etwas Salz in große robuste Blätter wickelte. Diese Bündel legte er dann am Rande des Feuers in die Glut. Als sie gar waren legte er sie bei Seite und wickelte sich in eine Decke.
Er konnt jedoch nicht sofort einschlafen, da die Mitwirkung an der Untersuchung des Amuletts, die er Cirnea zugesagt hatte, ihn doch etwas beunruhigte. Irgendwann fiel er in einen unruhigen Schlaf mit düsteren Träumen, aus dem ihn ein Geräusch aufschrecken ließ. Er wandte sich der Glut des Feuers zu und erkannte Salina, zu der er sich sofort gesellt.
"Geht es dir gut? Wo warst du denn so lange?" fragte er mit einer Mischung aus Besorgnis, Erleichterung und einer Spur Ungeduld, die auch Ärger sein mochte. Statt jedoch auf eine Antwort zu warten, nahm er sie in den Arm und hielt sie fest.
Salina hatte die leise Bewegung nur halb wahrgenommen. Erst die Berührung ließ sie Halvard erkennen und mit einem tiefen Seufzer ließ sie sich in seine Umarmung fallen, glücklich ihn an ihrer Seite zu spüren und mit einem wohligen Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit.
"Es hat länger gedauert als ich dachte", flüsterte sie schließlich leise. Ihre Stimme klang beruhigt und beruhigend zugleich. "Der Brief hatte mich beunruhigt und ich musste ...sicher gehen..." "Bist du es jetzt?" Sie zuckte kaum merkbar mit den Schultern und schüttelte gleichzeitig mit einer langsamen Bewegung den Kopf. "Sicher und zugleich besorgt." Sie nahm seine Hände und barg ihre Hände darin. Erst jetzt bemerkte sie die Kälte, die trotz der Nähe zum Feuer noch nicht aus ihren Fingern gewichen war. Halvards Griff wurde fester, fast beunruhigt schien ihr seine Bewegung.
"Arwyn schrieb in seinem Brief nicht nur, dass er vom Wetter aufgehalten worden ist, sondern auch, dass er der Aufforderung seines Lehnsherren nachkommen werden muss, wieder in den Westpass zu ziehen...gegen die Orks. Er hat Angst davor, nach dem, was in Rathelsbeck passiert ist. Nicht nur seinetwegen..."
Nach einer Pause fährt sie fort. "Er hat seine Ruhe noch nicht wieder gefunden, das sagt er und das spüre ich, wenn ich ihn in Ardhasirs Reich treffe, und noch etwas...er fühlt sich beobachtet, schon seit einiger Zeit...nicht nur, wenn er wach ist, auch manchmal in seinen Träumen. Und das beunruhigt mich fast noch mehr als der Aufruf von Krimbart an Arwyn, dass er sich in einigen Tagen in Weißenburg einzufinden hat." Salina schaut Halvard an, ihr Gesicht zeugt von einer tiefen Müdigkeit, doch ihre Augen funkeln in einem fast flammenden Spiel aus Angst und unterdrücktem Handlungseifer....Spiegelungen der Feuerstelle? - Sicher nicht nur.[/i]
Er sah sie an und sagte dann leise, doch mit offensichtlich mühsam unterdrückten Emotionen, in denen sich sowohl Sorge als auch Wut und Enttäuschung mischten:
"Und warum hast du das nicht sofort erzählt und verschwindest stattdessen wortlos tagelang im Wald? Warum hast du immernoch so viele Geheimnisse vor mir?"
Erschrocken über Halvards Reaktion hält Salina einen Moment inne, das Rot ihrer Wangen nicht nur durch den Feuerschein und die still prasselnde, langsam ansteigende Hitze verursacht.
"Halvard." Sie nimmt sein Gesicht in beide Hände und fängt so seine Bewegung auf. "Ich wollte und will dich nicht verletzen, aber ich weiß nicht, wieviel du..." Ihr Blick fällt auf die beiden in Decken und Felle gehüllten Körper von Elindal und Cirnea. "...wieviel ihr tragen könnt. Es ist so viel passiert und jeder von uns ist aufgewühlt und kämpft mit Dingen, die ihn gepackt halten und von denen er sich noch nicht lösen kann. Ich will nicht mehr Last auf euch laden, als ihr tragen könnt."
"Lass mich das entscheiden, Salina!" Halvards Stimme klingt nur wenig versöhnt.
Salina schüttelt kaum merklich den Kopf. Dann lässt sie ihn los und reibt sich mit einer müden Geste über Stirn und Augen. "Dass Arwyn sich beobachtet fühlt und dass er nach Weißenburg gerufen wurde, erzählte er, er schrieb es nicht." Mit einem ebenso müden Lächeln sieht sie Halvard an. "Auch er hat Geheimnisse und es ärgert mich ... dass er mir nur das anvertraut, womit er mich nicht belasten will..."
Sie sucht seinen Blick. "Klingt dir vertraut, nicht wahr?"
Sanft tasten ihre Hände nach den seinen und sie bemüht sich um seine Nähe.
"Ich werde versuchen, meine Geheimnisse weniger geheimnisvoll werden zu lassen. Ich...denke noch darüber nach, wo ich anfangen kann...Hast du einen Gedanken dazu?"[/i]
Halvard dreht sich Salina wieder zu und schaut sie etwas besänfigt an.
"Vielleicht fängst du einfach am Anfang an. Was hat es mit deiner Verbindung zu Ardhasir auf sich? Cirnea sagte einmal, dass der Preis, den du für die Verbindung zu Arwyn hast zahlen müssen, nicht der erste war. Sie ging aber nicht näher darauf ein, als sie merkte, dass ich davon nichts wusste."
Salinas Blick wird trüb und sie weicht für einige Momente seinem suchenden Blick aus, bevor sie antwortet: "Wir sprachen schon einmal darüber, als du mich fandest, kurz nachdem ich Arwyn Kraft gegeben habe...Die Wunde an meiner Seite hat meine Mutter mir zugefügt, um mich mit Ardhasir und seiner Macht...bekannt zu machen." Salina stockt und ihre Stimme wird sehr leise. "Sein Leben verrinnen zu sehen, ist die ... einfachste Möglichkeit, auf seine Pfade zu gelangen. Dunkelheit, ein waberndes Gefühl von Einsamkeit und beobachtet werden zugleich, einen tiefen Schmerz, den man im Herzen und in seinen Sinnen spürt und den Kontakt zu seinem Körper und jedem, den man dort gelassen hat immer mehr zu verlieren, lösten in mir eine panische Angst aus. Gleichzeitig wuchs in mir der Zorn und der Wille, diesem allen nicht nachzugeben. Die Stimmen, die mich bedrängten versprachen mir Macht, gaben mir Augenblicke von Größe, um mich zu umschmeicheln und mich für die dunkelsten und mächtigsten Pfade Ardhasirs zu gewinnen. Ich war nicht weit davon entfernt, allein aus der Not heraus, ansonsten in dieser ewigen Bedrängnis immer weiter zu verharren, nachzugeben, einzuschlagen in Ardhasirs Angebot, als ... ich weiß nicht ob es Trotz und Wut waren, die mich antrieben...ich mit einem Mal Furwins Feuer in mir lodern fühlte und ich es gegen die Stimmen warf. Ich weiß nicht mehr, was ich dachte oder sagte, aber mit Furwins Flammen spürte ich meinen Körper und meine Sinne, mich selbst wieder und meine Stärke wuchs, mich gegen sie zu stemmen und mir zu nehmen, was mir richtig erschien: das Tor zu den Pfaden Ardhasirs. Die Klauen des schwarzen Drachens fühlte ich zugleich in meiner linken Seite und ein Gedanke schwebte mir eiseskalt und mit zynischer Bitternis durch mein ganzes Sein: ..." Salina schließt die Augen, als sie die Worte rezitierend aufsagt. "Jeder Schritt ein Blutzoll, jeder Gedanke ein offenes Buch, jedes Handeln ein Wagnis für dein Leben." Mit flackerndem Blick schaut sie in die Flammen vor ihnen. "Als ich zu mir kam war meine Mutter verschwunden. Drei Tage blieb sie fort und als sie später zurückkam ließ sie mich deutlich spüren, dass sie über meine Entscheidung enttäuscht war und diese und mich selbst missbilligte. Das Messer hatte ich mir wohl selbst aus der Seite gezogen, denn ich hielt es in der Hand. Die Wunde war geschlossen, erinnert mich aber seither daran, dass Ardhasir mich gehen gelassen hat, um immer in meiner Nähe zu bleiben, um mich aufzufangen, wenn ich Schwäche in seinem Reich zeigen sollte."
Salina schweigt einige Augenblicke und drückt sich Wärme suchend fester an Halvards Brust. "Mit Arwyns und meinem Band hat er nun nicht nur mein Leben, sondern auch das seine."
Halvard hält Salina einen Moment fest im Arm bevor er sanft antwortet:"Ich behaupte nicht, das alles zu verstehen, aber es klingt schrecklich. Wie konnte dir deine Mutter das antun? Oder ist das normal bei Wicca? Aber zumindest verstehe ich jetzt etwas besser. Danke, dass du mich teilhaben läßt."
Er schweigt eine Weile und starrt mit Salina gemeinsam in die Flammen.
"Und was gibt es noch für Dinge, mit denen du mich nicht belasten willst?"
Als die Türe sich öffnete war es nur ein Gefühl, das ihr sagte, Salina war da und sie unterdrückte das Verlangen, sich von ihrer Schlafstätte zu erheben. Sie wollte den beiden noch einen kleinen Augenblick gönnen. Ein Blick zur Seite zeigten ihr das auch Elindal sich zum schlafen hingelegt hatte,aber sie konnte nicht sagen , ob er ebenfalls dem Gespräch lauschte.
Cirnea hatte nun lange genug zugehört und war erleichtert das sich Salina endlich Halvard gegennüber geöffnet hatte.Man spürte förmlich seine Verletztheit wenn es um die Geheinisse und das Schweigen Salinas ging.
Doch lange konnte sie sich nicht zurück halten, zu sehr feute sie sich endlich Salina wieder zu sehen, ausserdem waren ihrer Meinung nach, die wichtigsten Dinge gesagt.
Sie beginnt sich in ihren Fellen, zu bewegen und setzt sich dann langsam auf.
Das Amulett, das sie sich von Elindal erbeten hatte, lag angenehm warm auf ihrer Haut und schien die Wärme auf ihren gesamten Körper zu übertragen.
Leise setzte sie sich auf und blickte zu den beiden Gestalten die vor dem Feuer hockten und in dei Flammen starrten.
"Salina!"
Nachden sie sich endgültig erhoben hatte, schloss sie Salina erleichtert in die Arme.
" Wie geht es dir, wo hast du dich so lange herumgetrieben."
Sie hockte sich nun ebenfalls vor das Feuer und legte noch etwas Holz nach.
Salina nimmt sie liebevoll in die Arme. In ihrer Bewegung liegt Erleichterung, in ihrer Stimme schwingt ein wissender Unterton mit: "Einiges wirst du sicher schon gehört haben - und ich denke,..." sie schaut auf Elindals Schlafplatz, "Elindal auch." Dann nimmt sie Cirneas Hand und berichtet von Arwyns Brief und den Einsichten und den Nachrichten, die sie auf den Traumpfaden gewonnen hat.
"Ich wünschte, ich könnte irgendetwas tun für ihn, aber ich habe auch den Eindruck, dass ich für ihn im Moment nicht so hilfreich bin...", flüchtig lächelt sie mit erhobener Augenbraue, bevor sie mit trüber Miene und einem Seufzen endet: "Hätte er nur einen Vertrauten in Stauchen...".
Ja, das sind alles Dinge die sie schon wusste, doch ändert es nichts daran das Salina und Arwyn sich in Gefahr befinden. Sollte man wirklich in Weißenburg dieses Band erspüren, würden sie dann nicht versuchen es zu zerstören! Wäre dies überhaupt möglich und würde einer der beiden, dabei Schaden nehmen?
Hätte doch Ardian eine Möglichkeit gehabt sich dieses Band einmal anzuschauen, jetzt sitzen wir hier und sind machtlos. Sie versteht nicht das Arwyn sich gegen diese Angebot nicht wehrt, weiß er doch um die Gefahr in die er auch Salina bringt, sollte er dort verletzt werden.
" Salina, das mit den Vertrauten in Stauchen ist wohl gut und schön, aber wem kann man denn vertrauen. Ein falsches Wort und schon darf man die Keller von Weißenburg bewundern. Mir fallen da nicht besonders viele Personen ein und bei denen die mir einfallen Frage ich mich, was für Beweggründen sie haben uns zuzuhören. Sag mir lieber, wie wir Arwyn davon abhalten können in den Westpass zu gehen. Wir wissen alle was das für Auswirkungen haben wird."
Sie hält inne und blickt Salina und Halvard an.
"Warum geht Arwyn überhaupt, ich verstehe ihn nicht. Er hat doch auf dem Tunier mitbekommen was wärend des Kämpfes auch mit dir geschehen ist"
Dann wir Cirnea sehr blaß im Gesicht, als plötzlich ein Gedanke in ihr aufkeimt und Angst spiegelt sich in ihren Augen, als sie leise weiterspricht.
"Er wird diese Entscheidung doch nicht getroffen haben, um dieses Band endgültig auszulöschen......, ich meine er wird doch nicht freiwillig den Tod suchen."
Sie blickt die beiden erschrocken an und wagt es nicht den Gedanken weiter zu führen.
Für einen Moment flackert auch in Salinas Augen erschrockene Panik auf, die mit einem entschlossenen Lidschlag und einem energischen Kopfschütteln weggewischt wird. "Nein, als ich ihn vorhin gesprochen und gefühlt habe, war da kein Wunsch, in den Tod zu gehen. Angst spürte ich, vor der Ungewissheit, die in seiner nahen Zukunft liegt. Unsicherheit, wie weit er sich selbst und seinen Gefühlen noch vertrauen kann..." Sie streift eine Haarsträhne zurück. "Ich habe vielmehr Angst, dass er sich soweit unsicher ist und nicht mehr vertraut, dass es ihn zerreißen wird. Ich habe Tims Gedanken noch im Kopf, dass er Arwyn nicht beneidet um dessen Ruhe, denn Furwin wird ihm diese nicht gönnen und Arwyn wird um sie ringen und das wird ihn zerstören...Ich sage damit nicht, dass Tims Weg der bessere ist!"
Sie warte einen Moment, genießt die Nähe der Freunde.
"Arwyn geht nicht aus eigenem Antrieb nach Weißenburg. Er wird dazu... gebeten - von Weißenburg und Thalob®n, Krimbarts Sitz, aus. Als ich ihn in Rathelsbeck das letzte Mal sprach, wollte er sich darum bemühen, in Ulrichs Dienste zu gelangen, da er ihm als eine Hilfe im Widerstreit mit sich selbst und seiner verlorenen Ausgeglichenheit schien. Will man ihn bestrafen mit jenem Ruf zum Westpass?" Ihre Augen funkeln zornig und sie wirft mit einer heftigen Bewegung ein Stück zersprengtes Holz zurück in die Feuerstelle.
" Entschuldige Salina, ich wollte dir keine Angst machen, aber der Gedanke war so plötzlich da, das ich nicht anders konnte als ihn auszusprechen."
Eine Weile starrt sie in die Flammen die unruhig hin- und herspringen bevor sie sich wieder Salina zuwendet.
"Glaubst du das Arwyn, in den Diensten von Ulrich, wirklich besser aufgehoben ist?
Hat Ulrich überhaupt Möglichkeiten, Krimbart davon zu überzeugen, Arwyn in seine Dienste zu stellen. Ausserdem warum sollter er dies tun?"
"Ich kenne mich mit den Hierarchie-Strukturen der Inquisition nicht aus. Ich hatte nur in den letzten Gesprächen mit Arwyn das Gefühl, dass - neben einem gewissen Vorbehalt allzu offen mit Ulrich zu sein - er in dem Lichtenfelser Graf durchaus jemanden sieht, der ihm zumindest helfen kann, sich selbst wieder ... in Ordnung zu bringen."
Sie wartet eine Weile, bevor sie weiterspricht: "Ob ich Ulrich vertraue...? Nachdem Herbert fiel, sprach ich kurz mit ihm und er sagte, dass er Wahrheit sehe und nicht kenne. Ich meine darin eine Offenheit zu erkennen, die ihn vielleicht ... etwas anders erscheinen lässt als die üblichen Inquisitoren." Sie hebt abwehrend die Hände. "Mit aller Vorsicht würde ich ihm trotzdem gegenüber treten, aber das sieht Arwyn genauso - hoffe ich."
"Eine weitere Möglichkeit", setzt Salina den Gedanken fort, "mag auch die Fratis sein, die in ihrer Erschütterung um die Geschehnisse in Rathelsbeck einen anderen Blick auf ihren eigenen Glauben geworfen hat. Agathe sprach von einem langen und sehr tiefgehenden Gespräch zwischen ihnen beiden, in welchem die Fratis selbst Zweifel am Vorgehen von Krimbarts Getreuen offenbarte. Wohl ohne Hintergedanken, wenn man Agathe glauben mag."
"Weißt du, auf der einen Seite war es ja nicht schlecht das die Fratis all diese Ereignisse in Rathelsbeck mit bekommen hat. Vielleicht hilft dies ja auch Arwyn ich vermag dies nicht zu sagen.
Was Ulrich angeht, weiß ich nicht so recht wie ich ihn einschätzen soll.
Du weißt, das auch ich mich ziemlich lange mit ihm unterhalten habe. Ich habe auch Dinge angesprochen, die die sechs Faucher betrafen."
Sie wirft einen entschuldigenden Blick in Salinas Richtung, bevor sie weiter spricht.
"Er hat mir jede erdenkliche Brücke gebaut damit ich spreche, ob es wirklich zu meinem oder unserem Nachteil sein wird vermag ich nicht zu sagen.
Wärend dem Gespräch, lacht mich jetzt bitte nicht aus, habe ich mich jedenfalls sicher gefühlt.
Aber ich weiß tatsächlich nicht ob ich ihm in jeder Hinsicht vertrauen kann.
Ich verspreche euch aber, das nächste Mal vorsichtiger zu sein."
Salina lächelt Cirnea zu und schließt dann die Augen. Langsam übermannt sie die Müdigkeit und Cirneas Nähe und Halvards Wärme an ihrer Seite lässt sie mit einem Mal wahrnehmen, wie erschöpft sie nach der Traumwanderung zu Arwyn ist.
Noch einmal schaut sie zu Halvard hoch, wobei ihre Lider kaum wahrnehmbar flackern. "Ich habe deine Fragen nicht vergessen, Halvard. Aber vielleicht haben die Antworten noch ein wenig mehr Zeit..."
"Ich denke alles andere sollten wir morgen Früh, ausgeruht besprechen. Ausserdem haben Halvard und ich uns noch etwas vorgenommen. Aber, wie ich bereits sagte: Morgen!"
"Schlaft gut ihr zwei."
"Laßt mich noch einen Augenblick sitzen um das ebend Besprochene zu verarbeiten."
Ihre Blick wanderte zu Elindal hinüber der sich nicht rührte und sie hoffte das er tief und fest schlief. Dies war genau der Augenblick auf den sie schon so lange gewartet hatte.
Was Salina anging machte sie sich keine Sorgen, sie sah so erschöpft aus, das es ein Wunder war, das sie nicht vor ihrenm Augen umgekippt ist.
Bei Halvard war sie sich da nicht so sicher, er wirkte zwar erleichtert das Salina da war, aber für ihn war dieses Gespräch noch nicht beendet.
Sie würde einfach noch eine Weile warten bevor sie das Gespräch mit Alanthir sucht. Sie blickte entspannt in das Feuer und überlegte ob er wirklich ansprechbar war, wenn Elindal tief und fest schlief. Es half nichts, sie würde es ausprobieren müssen. Wer weiß, vielleicht ist er ja schon die ganze Zeit anwesend und hat dem Gespräch gelauscht!
Das Feuer war fast ganz heruntergebrannt und die gleichmäßigen Atemzüge der anderen verrieten ihr, das sie tief und fest schliefen.
Auch sie hatte Mühe wach zu bleiben.
Fast lautlos begab sie sich zu Elindals Schlafstätte und sie war sich sicher das der Gesang den sie nun leise anstimmte die anderen nicht wecken würde, doch Alanthir, würde sie hören.
.....................was dann folgte war ein stummes Zwiegespräch zwischen ihr und Alanthir.
Die anderen würden noch früh genug davon erfahren.
Als Salina die Hütte betrat, wurde Elindal nicht wirklich wach. Er hatte in den letzten Tagen zu viel Raubbau an sich begangen, als dass er den Schlaf nicht bräuchte. Er bemerkte ihr Eintreten zwar, aber sah in der Reaktion der anderen, dass keine Gefahr drohte und schlief weiter...
Alanthir hingegen benötigte in diesem Körper nicht viel Schlaf. Solange Elindal in dem Körper präsent war lebte Alanthir in einer Art bewusstem Dämmerzustand. Stets hin- und hergleitend zwischen Wachen und Schlafen. Nachts hingegen, war er weitestgehend frei darin das zu tun und zu denken, was ihm beliebte. So war er auch diese Nacht häufig wach und dachte über das nach, was ihm wiederfahren war.
Plötzlich hörte er den vertrauten Gesang. Er zog sich so weit zurück, wie er konnte, um Cirneas Geist freien Raum zu geben. Elindal sollte schließlich nichts von ihrer Anwesenheit bemerken, nicht gestört werden, in seinem Schlaf. Als Lornglann ihn gefunden hatte, trat er mit ihr in ein Zwiegespräch und hoffte ihre letzten Zweifel an seinen guten Absichten zerstreuen zu können.
Es dämmert bereits, als sich eine kleine Gruppe der Hütte nähert.
Buntes Laub säumt den Weg und hinterlässt eine Schneise hinter ihnen.
Cirnea Blick fällt auf den Kräutergarten der ebenfalls unter einer dichten Laubschicht verborgen liegt. Wer weiß wofür es gut war, das sie die Reise in den Clannthin nicht mehr antreten konnten. Die Hütte und der Garten, müssen dringend winterfest gemacht werden.
Cirnea schüttelt den Kopf, hatte sie nicht andere Sorgen als einen Garten zu bearbeiten1
Sie schaut in die müden Gesichter der anderen und beeilt sich den Schlüssel aus einem der Pflanzentöpfe zu fischen. Dann öffnet sie die Tür. Die Luft die ihr entgegnschlägt richt muffig und feucht. Sie dreht sich zu den anderen um und meint:
"Wenn wir ein wenig frische Luft herein lassen, sollte es gleich besser werden. Dort hinten liegt noch ein kleiner Holzvorrat, das wird für heute Abend und morgen Früh reichen.
Wärend sie hier und dort einige Dinge zurecht rückt, huscht ein Lächeln über ihr Gesicht. Dieses Gefühl sollte man haben, wenn man nach Hause kommt, da ist sie sich sicher. Ihre Gedanken wandern nach Stauchen und sie versucht sich zu erinnern, ob sie dies dort auch so empfunden hat.
Nein, das kann sie jetzt nicht vegleichen, denn sie weiß immer noch nicht wo sie hingehört. Es gibt wohl eine Verbundenheit mit dem Land, aber das ist etwas anderes als hier. Sie wendet sich wieder den anderen zu.
"Fühlt euch wie zu Hause".
Dann beginnt sie die Kerzen zu entzünden, die ein warmes Licht in der Hütte verbreiten.
Sich gegen den starken Wind stemmend nähert sich eine vermummte Gestalt der Hütte. Beim näherkommen kann man erkennen, dass die Gestalt einen Bogen im Köcher stecken hat und mehrere Felle im Arm trägt, die sich bei genauerem Hinsehen als Hasen entpuppen. Vorsichtig öffnet er die Tür der Hütte und zwängt sich durch einen engen Spalt hinein, um zu verhindert, dass Regen und Wind mit ihm zusammen einen Weg hinein finden.
"Verdammt ist das ein Dreckswetter."
Er wirft seinen Mantel von sich, stellt behutsam den Bogen und den Köcher gegen die Wand und nimmt seinen Schwertgurt ab.
"Hallo Cirnea. Wo sind Elindal und Salina hin?
Ich hoffe, ihr habt euch keine Sorgen gemacht. Die Karnickel sind äußerst vorsichtig bei diesem Wetter, deswegen habe ich die Fallen weit weg von hier aufgestellt und wurde dann von diesem Unwetter überrascht, so dass ich besser in einer Höhle Zuflucht gesucht habe. Aber jetzt bin ich wieder mit ein paar dieser scheuen Viecher hier."
Er läßt sich nieder, nimmt sich ein Brett und eine Schale und macht sich daran, die Hasen zu häuten und auszunehmen.
Schaut ein wenig besorgt auf die Kerze, die wild anfängt zu flattern und dann zur Türe, die sich vorsichtig geöffnet hat. Wer mag sich bei diesem Wetter herausgewagt haben! Sie lächelt als sie Halvard erkennt, ein frischer Wind zieht durch die Hütte und sie zieht fröstelnd die Schultern hoch. Dann ist die Türe bereits wieder zu.
Sie denkt zurück an den Tag, als sie gemeinsam hier angekommen waren. Seidem ist jeder seine eigenen Wege gegangen, so das es über Tag sehr ruhig war.
Fast könnte man meinen, jeder geht dem andern aus dem Weg.
So ein Unfug, sie schüttelt bei diesem Gedanken sofort wieder den Kopf, nein
jeder ist nur beschäftigt mit den Ereignissen der letzten Tage.
"Hallo Halvard, schön das du den Weg zurück gefunden hast und wie ich sehe nicht alleine."
Ihr Blick fällt dabei auf die Kaninchen die er jetzt, zu häuten beginnt.
"Was Elindal und Salina angeht, da kann ich dir nicht weiterhelfen. Elindal war bereits verschwunden, bevor ich wachgeworden bin und Salina hat direkt nach einem Kräutertee die Hütte verlassen, ohne zu sagen wohin."
Sie blickt nach draussen in das Unwetter, das sich zusammengebraut hat und hofft, das der Schnee noch ein bißchen auf sich warten läßt. Doch sie weiß, das es täglich soweit sein kann, das alles um sie herum im Schnee versinken kann.
"Den beiden geht es gut, wenn es anders wäre wüßte ich das. Sie werden genau wie du, einen Unterschlupf gefunden haben.
Wenn sie zurück sind gibt es zu mindest etwas gutes zu essen."
Langsam verbreitet sich der Geruch von geschlachtetem Kaninchen in der Hütte undCirnea weiß noch nicht so recht wie lange sie das aushalten wird.
"Wenn ich dir irgendwie behilflich sein kann damit es schneller geht, sag Bescheid."
Halvard schaut von seiner Arbeit auf und mustert Cirnea aufmerksam.
"Geht es dir gut? Was macht dir Sorgen, oder ist es bloß der Geruch?
Was die Hilfe angeht: gerne. Du könntest schon mal einen Kessel mit etwas Gemüse für einen deftigen Eintopf ansetzen. Den ersten Burschen habe ich schon fertig. Um die restlichen kanvor die Tür n ich mich auch später kümmern, denn mir scheint tatsächlich, dass das in der kleinen Hütte grade keine so gute Idee, wenn ich mir dich so anschaue."
Er lächelt Cirnea an und stellt die Schale mit den Innereien vor die Tür, nachdem er die restlichen Fleischfetzen von dem Fell geschabt und auch dieses vor die Tür gelegt hat.
"Aber sag schon, der Geruch ist doch nicht das Einzige, was dich bedrückt?"
Froh endlich etwas tun zu können, beginnt sie einen Kessel mit Wasser zu füllen und etwas von dem eingelagerten Gemüse hervor zu holen.
Dann hockt sie sich hin und fängt an die Möhren zu schälen.
" Danke das du die anderen Hasen, draußen ausnimmst, meine Nase ist an diese Art von Gerüchen doch nicht so gewöhnt. Wenn ich mir Kleinwild besorge, sind diese Dinge bereits ausgenommen und gehäutet."
Sie sitzt wieder eine weile schweigend über ihren Möhren, bevor sie weiter spricht.
"Du hast recht das ich mir Sorgen mache. Ist dir nicht aufgefallen, das wir seit wir in der Hütte angekommen sind , noch nicht ein einziges Mal über all die Geschehnisse gesprochen haben, die sich ereignet haben?"
Sie schaut Halvard direkt an, bevor sie weiter spricht.
"Elindal ist ständig unterwegs und ich habe keine Ahnung was er denkt und wie er sich im Augenblick fühlt.
Salina hofft wohl immer noch das Arwyn irgendwann auftaucht und sucht verzweifelt nach einer Lösung was das Band zwischen ihr und ihm angeht.
Sie hatte extra Verbindung mit dem Botschafter aufgenommen, damit er ihnen Hilft. Der einzige der nicht da war, ist Arwyn gewesen.
Was dich betrifft, bin ich mir sicher das die Ereignisse in Stauchen dich ebenfalls noch beschäftigen.
Also wie du siehst haben wir genügend Gesprächsthemen, doch niemand wagt es scheinbar den Anfang zu machen."
Das erste Gemüse hatte sie kleingeschnitten und wanderte nun in den Topf.
Halvard hält kurz mit dem zerkleinern des Hasen inne und erwidert Cirneas Blick
"Natürlich ist mir das aufgefallen, aber ich finde das nur natürlich. Wir waren lange zusammen unterwegs - erst von Stauchen nach Midghul und jetzt hierher - und werden noch den ganzern Winter zusammen hier verbringen. Ich denke da ist es normal, wenn jeder ersteinmal ein bißchen Zeit für sich benötigt. Gerade weil jeden solch wichtige Dinge beschäftigen. Das heißt aber nicht, dass sich dadurch zwischen uns etwas verändert hat.
Naja von Elindal vielleicht mal abgesehen. Aber auch das ist verständlich. Er hat erfahren, dass ein anderes Wesen seinen Körper mit ihm teilt. Wenn einen das nicht aus der Spur werfen kann, weiß ich nicht was.
Was mich angeht, tat es mir einfach gut, mal wieder für ein paar Tage zu meinem alten Leben zurückzukehren, in dem ich noch nichts zu tun hatte mit den Dingen, die in Stauchen passiert sind. Aber du hast recht. Die Dinge beschäftigen mich noch sehr. Ich träume nachts davon, tief im Erz gefangen zu sein und den Rückweg nicht mehr zu finden, wie es mir nach unserem Ritual ergangen ist. Ich träume von Herbert, von der Inquisition, davon dass du und Salina doch irgendwann in Weißenburg landet."
Halvard schaut einen langen Moment zu Boden und dann wieder zu Cirnea.
"Ich habe einfach Angst vor den ganzen Dingen, die nun mein Leben bestimmen und die ich nicht verstehe. Und so langsam geht mir auch Salinas Geheimniskrämerei mit Arwyn auf die Nerven."
Halvard wendet sich überaschend heftig wieder dem Hasen zu und zerkleinert ihn mit mehr Kraft als nötig erscheint.
Cirnea schaut noch einen Augenblick zu wie Halvard heftigst den Hasen bearbeitet.
Dann kann sie es nicht länger ertragen, erhebt sich und fängt die Messerhand ab als sie wieder auf das tote Tier eindrischt.
"Wenn du weiter so machst werden wir nur Knochensplitter in der Suppe haben.
Ich kann dir gerne eine Axt und einen Holzstapel anbieten."
Sie lächelt Halvard an und läßt seine Hand wieder los.
"Wahrscheinlich hast du recht und jeder braucht ersteinmal einwenig Zeit für sich.
Vielleicht ist mir das auch nur so bewußt geworden weil ich meine Zeit an und in der Hütte verbracht habe, um sie winterfest zu machen. Ich hoffe es hat nicht wie ein Vorwurf geklungen. Ich mache mir ebend nur meine Gedanken."
Sie hockt sich neben Halvard und beginnt einige der kleineren Fleischbrocken von Knochensplittern zu befreien.
"Was Salina angeht, da weiß ich auch nicht was wir tun können. Vielleicht sollte sie erst einmal erkennen, das es Freunde gibt die ihr zur Seite stehen, aber das funktioniert nur wenn sie auch Vertrauen zu jedem von uns hat."
Sie schaut Halvard von der Seite an.
"Vielleicht glaubt sie ja uns damit zu schützen, wenn sie nicht alles erzählt, was sie bedrückt!"
Elindal schlich wie schon die vielen Abende zuvor vorsichtig um die Hütte. Der Wind peitschte ihm ins Gesicht und der Schneeregen fegte wie Nadelstiche durch seine Kleidung. Wieso hatte er die ersten Anzeichen des Sturmes nicht bemerkt. Unter der großen Tanne hatte er einen Wind- und Wetterfesten Unterschlupf. Weit genug entfernt von der Hütte. Dort könnte er jetzt sitzen und Nachdenken. Stattdessen stand er nur da.
Vor einer Weile war Halvard nur wenige Schritte von ihm entfernt vorbeigestapft. Er hatte laut geflucht und geschimpft. Sonst hätte Elindal ihn vielleicht nicht bemerkt.
Lautlos. Keine Spur hinterlassend, die Halvard oder Cirnea zufällig finden konnten. War das bei dem Wetter überhaupt nötig? In der Dunkelheit fühlte er sich allein und doch wusste er, dass er nicht ganz allein war. Er wusste, dass er NIE allein war. Nicht nur die Anwesenheit von Alanthir, der sich in seinem Körper eingenistet hatte war so bedrückend. Aber ihn brauchte er nicht fortwährend zu spüren. Es war lediglich das einfache Wissen um ihn. Es waren nur seine eigenen Gedanken, die sich um diese Fremde Seele Sorgen machte.
Da ging kurz die Tür auf und wieder zu. Ein Lichtschein ist etwas schönes in so einer Nacht. Er verspricht Wärme und Nähe.
Nein, es waren so viele Eindrücke und Gedanken, die immer wieder aufs Neue auf ihn einprasselten. Mal ging es Ihnen gut, dann wieder schlecht. Immer fühlte er die Attribute und was sie bewegte. Nichts konkretes aber immerhin doch die ungefähre Stimmung - nur wenn sie Angst hatten, bedroht wurden... Dann konnte er fast sehen, wo sie sich befanden. Er konnte fast spüren, was sie gerade durchmachten. Er hörte fast das Klopfen ihrer Herzen, die Gerüche, die sie rochen, die Geräusche, Wärme, Kälte, und immer wieder Furcht - alles, alles, immer war alles da ... Ja, sie, sie hatten häufig Angst, fühlten sich bedroht und umlagert von ihren Gegnern. Er wusste dies alles. Vielleicht besser als sie selbst.
Für einen Moment konnte er Gemüse riechen und Fleisch. Er hatte seit Tagen nichts Warmes gegessen. Er hatte fast gar nichts gegessen in den letzten Tagen. Er hatte viel Wasser getrunken. Sich innerlich und äußerlich vom Wasser umspülen lassen. Ja, er hatte versucht das wegzuwaschen, was da in ihm war. Wollte es beruhigen. Und doch war es geblieben. War das wieder nur ein Gedanke von ihnen? Konnte er bei diesem Wetter etwas riechen?
Abends wurde es meist ruhiger. Abends, wenn die Nacht kam. Die untergehende Sonne beruhigte sie. "Die schützende Nacht" sagen die Menschen. Ihnen allen ging es dann etwas besser. Jetzt müssen sie gerade einen Unterschlupf finden. Das lenkt sie ab. Dann haben sie weniger Zeit für andere Gedanken. Essen und Unterhaltungen über einfache Dinge. Ja, jetzt waren sie wieder abgelenkt es war etwas ruhiger. Cirnea war jetzt sehr nah. Er spürte ihre Angst. Angst. Seit jenem unseligen Tag, als sie von dem Elfen in ihm erfahren hatten. Sie war noch furchtsamer geworden. Auch wachsamer. Sie beobachtete ihn ständig und machte sich Sorgen um ihn. Halvard auch. Aber Elindal brauchte zumindest nicht Halvards Gedanken zu spüren. Manchmal wusste er gar nicht mehr, an was er noch denken wollte. Er brauchte diese Tage, die er sich einfach genommen hatte. Er brauchte Zeit für sich allein. Zeit, die er nicht hatte, wenn sie ihn beobachteten. Er hatte diese Zeit gebraucht. Aber heute sollte diese Zeit vorbei sein. Der Sturm war gekommen, ohne dass er ihn bemerkt hatte. Oder hatte er ihn nicht bemerken wollen? Hatte er, hatte etwas in ihm einen Grund gesucht zur Hütte zurückzukehren?
Langsam bewegt er sich auf die Hütte zu. Noch könnte er umkehren. Noch könnte er zur Tanne zurückehren und hoffen, dass seine Decke und die anderen Sachen noch trocken waren. Noch könnte er ... er könnte seine Sachen auch morgen holen.
Fast zu leise klopfte er an und trat vorsichtig ein. Er hatte in der Kälte viel seiner Geschmeidigkeit verloren und so geriet sein Eintreten deutlich lauter, als man es von ihm kannte. Die Kerze flackerte kurz und erlosch dann. Für einen Moment war nur das Knistern des Feuers und das Tropfen seiner Kleidung zu hören.
Elindal nickte kurz Halvard zu und blickte dann in Richtung Cirneas. Hinter ihr brannte das Feuer. So schaute er einfach dort hin, wo er ihre Augen vermutete, die ohne die Kerze in der Raumesmitte nicht sichtbar waren.
"Verzeiht mir. Ich war lange fort. Ihr habt euch Sorgen um mich gemacht."
Dann blieb er einfach stehen und genoss die Wärme des Feuers und derer, die so lange mit ihm gereist waren.
Gerade noch in Gedanken fährt sie zusammen als es leise an der Türe klopft und sie gleich darauf geöffnet wird.
Sie hat nur einen kurzen Augenblick um einen Blick auf Elindal zu werfen der die Hütte betreten hat, bevor die Kerze verlöscht und sie im Schatten sitzt.
Bleich und mit tiefen Rändern unter den Augen steht er mitten im Raum und schaut in ihre Richtung.
Sie merkt wie sich langsam, ihre Sorgen in Erleichterung umwandeln und sie auf ihn zugeht um ihn zu Umarmen.
"Schön das du den Weg zurück gefunden hast."
Dann läßt sie ihn jedoch, wenn auch ungern, wieder los als sie merkt wie er vor Kälte zittert und reicht ihm eine warme Decke.
"Wärm dich erst einmal und trockne deine Kleider, ein Eisblock ist im Gegensatz zu dir warm."
Halvard schaute Cirnea etwas verlegen wegen seines Ausbruches an und wollte nach langem Schweigen gearde etwas erwiedern, als er das Klopfen hörte, dass beinahe im Brausen des Windes unterging und die Tür geöffnet wurde. Er schaute sich um und blickte auf Elindal.
"Schön, dass du wieder da bist. Meine Sorge galt allerdings weniger deiner Abwesenheit als eher dem Grund dafür."
Er lächelt Elindal freundlich und freundschaftlich an und rückt ein wenig zur Seite, damit Elindal, der von Cirnea mittlerweile in eine warme Decke gehüllt worden war, am Feuer Platz nehmen konnte.
"Der Eintopf ist gleich fertig, dann wird dir auch innerlich wieder warm."
Darauf wendet er sich dem Topf zu und fügt dem Eintopf einige Gewürze und Kräuter hinzu.
Elindal erwiedert scheu die Umarmung von Cirnea und läßt sich gerne in eine wärmende Decke hüllen. Als er neben Halvard sitzt, schaut er eine Weile dem flackernden Feuer zu.
"Danke. Ich weiß .. sehr zu schätzen, dass ihr nicht böse auf mich wirkt. Ich habe zu viele Gedanken. Ich weiß nicht wie ich .. Ordnen kann."
Dann erinnert sich Elindal an den Preis, den er gewonnen hat und sucht mit klammen Fingern in einer seiner Gürteltaschen nach dem Amulett aus Azul. Ja, es fühlte sich auch jetzt wärmer an, als es sein sollte. Mit einem schüchternen Lächeln zeigte er das Amulett Halvard und Cirnea. Der Stein des Amulettes leuchtete bei diesem Licht in einem dunklen Rot und durch die Flammen der Feuerstelle sah er auch ein wenig unheimlich aus.
Stammelnd: "Meine Gedanken der letzten Tage ... ich weiß nicht ... habe ich euch von dem Amulett erzählt? ... was ich gesehen habe? Ja, bei der Hochzeit ich habe .. erzählt. Ich habe das Amulett seit ich .. untersucht habe, nicht wieder getragen. Es wärmt .. wenn ich es trage .. ich habe Angst davor. Tim hat in Flammen gstanden ... bei der Minne. Und Salina trägt auch die Flammen. Ich spüre, wie eine Flamme in mir wächst ... bei der Zwergenmine das erste Mal .... sie wird größer ... auch das Wasser ist mir nah ... passt nicht zusammen ... ich verstehe nicht ..."
Elindal sieht die beiden Freunde ein wenig hilflos an und zuckt leicht mit den Schultern. Dann macht er anstalten das Amulett wieder in ein kleines Tuch zu wickeln, um es in die Tasche zurück zu stecken
Cirnea blickt erst Elindal und dann das Amulett an. Das was er gerade durchmacht kann einen ja nur verwirren. Ein Stein der Wärme austrahlt ist nun wirklich unheimlich. Doch in einem kann sie ihn beruhigen Feuer und Wasser passen zusammen, so wie auch alle anderen Elemente untereinander, hier kommt es nur auf das "Wie" an.
Bei diesen Gedanken muss sie an ihre erste Zeit mit Salina denken und ein Lächeln huscht über ihr Gesicht.
Aber was haben dieseTräume zu bedeuten , welche Bedeutung hat diese Flamme für ihn.
Was ist mit seiner Suche nach der Ouelle des Lebens? Hat er seinen eigentlichenWeg, über all die anderen Dinge vergessen! So viele Fragen!
Doch vieleicht sollte sie einmal versuchen einen Blick auf diesen Stein zu werfen.
Sie schaut zu Halvard vielleicht könnte ja auch er, wenn sie ihn Unterstützt sein Glück versuchen.
Als er das Amulett gerade wieder wegpacken möchte, fragt sie:
"Bitte Elindal, kann ich mir dieses Amulett einmal näher anschauen?"
Elindal lächelt gewinnend.
"Natürlich. Wenn ich Dir und Halvard nicht mehr vertrauen könnte, dann ..."
Seine Stimme wurde brüchig. Er verstummte und reichte Cirnea das Amulett herüber.
Sie nimmt das Amulett lächelnd entgegen,
dann schaut sie Elindal ernst an.
"Das mit dem Vertrauen ist so eine Sache, aber manchmal sollte man nur sich selber Vertrauen!"
Sie hält das Amulett hoch gegen das Feuer, so dass es rote Muster an die Hüttenwand malt, die hin und her tannzen als würden sie den ganzen Raum und alles was darin ist, erkunden.
Sie läßt das Amulett in ihrer Hand verschwinden und erhebt sich dann.
"Morgen früh, werde ich versuchen einen Blick in das Feuer zu werfen.
Jetzt ist es zu spät und ich bin müde vom Tag, wir sollten uns endlich den Eintopf zuwenden, der munter im Topf vor sich her kocht.
Ausserdem könnte es uns allen gut tun, die Sorgen für einen Abend zu verdrängen."
Nun ist sie diejenige die ein gewinnendes Lächeln in die Runde wirft und
dann zu den Tonschalen greift, um sie Halvard anzureichen.
Das Essen verlief ziemlich schweigend , jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Sie schaute hinüber zu Elindal, der endlich wieder ein wenig Farbe im Gesicht hatte und sich hungrig über den Eintopf hermachte.
Auch Halvard saß, zwischendurch entrückt der Wirklichkeit, vor seiner Schale. Wer weiß wo er gerade mit seinen Gedanken war.
Jetzt fehlte nur noch Salina, doch niemand wusste wo sie sich herumtrieb.
Sie wollte diesen Abend einfach nur genießen, denn auch sie hatte beschlossen sich einige Zeit von den anderen zu entfernen und die Einsamkeit zu suchen.
Früher war es für sie so selbstverständlich alleine durch die Wälder zu streifen, jetzt weiß sie gar nicht mehr wie dies ist.
Immer ist jemand in ihrer Nähe, das muß einfach anders werden.
" Der Eintopf ist übrigens sehr gut geworden Halvard."
Sie stellt ihre Schale auf die Holztruhe und wendet sie sich noch einmal an ihn.
"Möchtest du mich vielleicht unterstützen, wenn ich morgen einen Blick auf das Amulett werfe? Vielleicht ist hast du ja sogar mehr Erfolg als ich, auch wenn ich denke das Feuer und Wasser hamonieren können, aber das ist sicher Ansichtssache."
Sie nimmt das Amulett und streift es sich über den Kopf.
"Wenn diese Elemente wirklich so gegensätzlich sind, sollte ich im Gegensatz zu Elindal, eine ruhige und traumlose Nacht haben."
Sie blickt beide an.
"Schön das ihr beide hier seit, jetzt fehlt nur noch eine im Bund.
Schlaft gut."
Mit diesen Worten, rollt sie sich in ihre Felle und schließt zufrieden die Augen.
[i] Der Regen prasselte beständig auf Salinas Kapuze, ihren Umhang und hatte jenen schon mehr als einmal durchweicht. Trotz allem hatte die Kälte der Herbstnacht nur wenig in ihren erhitzten Körper eindringen können. Noch zu präsent und spürbar war die Anspannung der letzten Stunden - und es hätte sie nicht gewundert, wenn die feinen Regenspuren in ihrer Nähe mit leisem Zischen verdampft wären.
Vor sich sah Salina das vertraute Bild von Cirneas Hütte. Ein Wärme versprechendes, nur wenig glimmendes Licht schimmerte durch die feinen Ritzen und kleinen Fenster und luden dazu ein, die Schritte schneller zu setzen.
Spät war es und der Regen hatte schon seit Stunden nicht aufgehört. Zuerst hatte Salina noch gehofft, dass sich das Wetter ihrer erbarmen würde, dann wurde ihr die Zeit jedoch zu lang und es drängte sie, das, was sie erfahren hatte, mit ihren Gefährten zu teilen - auch wenn oder gerade weil nicht alles so angenehm war...
Sie hatte die Tür erreicht, spürte keinen Widerstand, als sie mit sanftem Griff dagegen drückte, um sie vorsichtig zu öffnen. Regelmäßige Atemzüge klangen aus dem Inneren. Salina lächelte leicht. Sie machte sich keine Hoffnung, unbemerkt in die Hütte zu gelangen, wenn Elindal und Halvard dort drinnen waren. Trotz allem schlüpfte sie so leise es ihr möglich war hinein, verharrte einen Moment am glimmenden Feuer, um ihre Hände zu wärmen und etwas Holz nachzulegen. Wie immer hielt sie das lodernde Tänzeln der Flammen eine kurze Weile in seinem Bann...
Nach dem Essen kümmerte sich Halvard draussen um die übrigen Hasen, indem er sie ebenfalls häutete, ausnahm und mit Kräutern und etwas Salz in große robuste Blätter wickelte. Diese Bündel legte er dann am Rande des Feuers in die Glut. Als sie gar waren legte er sie bei Seite und wickelte sich in eine Decke.
Er konnt jedoch nicht sofort einschlafen, da die Mitwirkung an der Untersuchung des Amuletts, die er Cirnea zugesagt hatte, ihn doch etwas beunruhigte. Irgendwann fiel er in einen unruhigen Schlaf mit düsteren Träumen, aus dem ihn ein Geräusch aufschrecken ließ. Er wandte sich der Glut des Feuers zu und erkannte Salina, zu der er sich sofort gesellt.
"Geht es dir gut? Wo warst du denn so lange?" fragte er mit einer Mischung aus Besorgnis, Erleichterung und einer Spur Ungeduld, die auch Ärger sein mochte. Statt jedoch auf eine Antwort zu warten, nahm er sie in den Arm und hielt sie fest.
Salina hatte die leise Bewegung nur halb wahrgenommen. Erst die Berührung ließ sie Halvard erkennen und mit einem tiefen Seufzer ließ sie sich in seine Umarmung fallen, glücklich ihn an ihrer Seite zu spüren und mit einem wohligen Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit.
"Es hat länger gedauert als ich dachte", flüsterte sie schließlich leise. Ihre Stimme klang beruhigt und beruhigend zugleich. "Der Brief hatte mich beunruhigt und ich musste ...sicher gehen..." "Bist du es jetzt?" Sie zuckte kaum merkbar mit den Schultern und schüttelte gleichzeitig mit einer langsamen Bewegung den Kopf. "Sicher und zugleich besorgt." Sie nahm seine Hände und barg ihre Hände darin. Erst jetzt bemerkte sie die Kälte, die trotz der Nähe zum Feuer noch nicht aus ihren Fingern gewichen war. Halvards Griff wurde fester, fast beunruhigt schien ihr seine Bewegung.
"Arwyn schrieb in seinem Brief nicht nur, dass er vom Wetter aufgehalten worden ist, sondern auch, dass er der Aufforderung seines Lehnsherren nachkommen werden muss, wieder in den Westpass zu ziehen...gegen die Orks. Er hat Angst davor, nach dem, was in Rathelsbeck passiert ist. Nicht nur seinetwegen..."
Nach einer Pause fährt sie fort. "Er hat seine Ruhe noch nicht wieder gefunden, das sagt er und das spüre ich, wenn ich ihn in Ardhasirs Reich treffe, und noch etwas...er fühlt sich beobachtet, schon seit einiger Zeit...nicht nur, wenn er wach ist, auch manchmal in seinen Träumen. Und das beunruhigt mich fast noch mehr als der Aufruf von Krimbart an Arwyn, dass er sich in einigen Tagen in Weißenburg einzufinden hat."
Salina schaut Halvard an, ihr Gesicht zeugt von einer tiefen Müdigkeit, doch ihre Augen funkeln in einem fast flammenden Spiel aus Angst und unterdrücktem Handlungseifer....Spiegelungen der Feuerstelle? - Sicher nicht nur.[/i]
Er sah sie an und sagte dann leise, doch mit offensichtlich mühsam unterdrückten Emotionen, in denen sich sowohl Sorge als auch Wut und Enttäuschung mischten:
"Und warum hast du das nicht sofort erzählt und verschwindest stattdessen wortlos tagelang im Wald? Warum hast du immernoch so viele Geheimnisse vor mir?"
Er senkte den Blick und drehte sich verletzt weg.
Erschrocken über Halvards Reaktion hält Salina einen Moment inne, das Rot ihrer Wangen nicht nur durch den Feuerschein und die still prasselnde, langsam ansteigende Hitze verursacht.
"Halvard." Sie nimmt sein Gesicht in beide Hände und fängt so seine Bewegung auf. "Ich wollte und will dich nicht verletzen, aber ich weiß nicht, wieviel du..." Ihr Blick fällt auf die beiden in Decken und Felle gehüllten Körper von Elindal und Cirnea. "...wieviel ihr tragen könnt. Es ist so viel passiert und jeder von uns ist aufgewühlt und kämpft mit Dingen, die ihn gepackt halten und von denen er sich noch nicht lösen kann. Ich will nicht mehr Last auf euch laden, als ihr tragen könnt."
"Lass mich das entscheiden, Salina!" Halvards Stimme klingt nur wenig versöhnt.
Salina schüttelt kaum merklich den Kopf. Dann lässt sie ihn los und reibt sich mit einer müden Geste über Stirn und Augen. "Dass Arwyn sich beobachtet fühlt und dass er nach Weißenburg gerufen wurde, erzählte er, er schrieb es nicht." Mit einem ebenso müden Lächeln sieht sie Halvard an. "Auch er hat Geheimnisse und es ärgert mich ... dass er mir nur das anvertraut, womit er mich nicht belasten will..."
Sie sucht seinen Blick. "Klingt dir vertraut, nicht wahr?"
Sanft tasten ihre Hände nach den seinen und sie bemüht sich um seine Nähe.
"Ich werde versuchen, meine Geheimnisse weniger geheimnisvoll werden zu lassen. Ich...denke noch darüber nach, wo ich anfangen kann...Hast du einen Gedanken dazu?"[/i]
Halvard dreht sich Salina wieder zu und schaut sie etwas besänfigt an.
"Vielleicht fängst du einfach am Anfang an. Was hat es mit deiner Verbindung zu Ardhasir auf sich? Cirnea sagte einmal, dass der Preis, den du für die Verbindung zu Arwyn hast zahlen müssen, nicht der erste war. Sie ging aber nicht näher darauf ein, als sie merkte, dass ich davon nichts wusste."
Salinas Blick wird trüb und sie weicht für einige Momente seinem suchenden Blick aus, bevor sie antwortet: "Wir sprachen schon einmal darüber, als du mich fandest, kurz nachdem ich Arwyn Kraft gegeben habe...Die Wunde an meiner Seite hat meine Mutter mir zugefügt, um mich mit Ardhasir und seiner Macht...bekannt zu machen." Salina stockt und ihre Stimme wird sehr leise. "Sein Leben verrinnen zu sehen, ist die ... einfachste Möglichkeit, auf seine Pfade zu gelangen. Dunkelheit, ein waberndes Gefühl von Einsamkeit und beobachtet werden zugleich, einen tiefen Schmerz, den man im Herzen und in seinen Sinnen spürt und den Kontakt zu seinem Körper und jedem, den man dort gelassen hat immer mehr zu verlieren, lösten in mir eine panische Angst aus. Gleichzeitig wuchs in mir der Zorn und der Wille, diesem allen nicht nachzugeben. Die Stimmen, die mich bedrängten versprachen mir Macht, gaben mir Augenblicke von Größe, um mich zu umschmeicheln und mich für die dunkelsten und mächtigsten Pfade Ardhasirs zu gewinnen. Ich war nicht weit davon entfernt, allein aus der Not heraus, ansonsten in dieser ewigen Bedrängnis immer weiter zu verharren, nachzugeben, einzuschlagen in Ardhasirs Angebot, als ... ich weiß nicht ob es Trotz und Wut waren, die mich antrieben...ich mit einem Mal Furwins Feuer in mir lodern fühlte und ich es gegen die Stimmen warf. Ich weiß nicht mehr, was ich dachte oder sagte, aber mit Furwins Flammen spürte ich meinen Körper und meine Sinne, mich selbst wieder und meine Stärke wuchs, mich gegen sie zu stemmen und mir zu nehmen, was mir richtig erschien: das Tor zu den Pfaden Ardhasirs. Die Klauen des schwarzen Drachens fühlte ich zugleich in meiner linken Seite und ein Gedanke schwebte mir eiseskalt und mit zynischer Bitternis durch mein ganzes Sein: ..." Salina schließt die Augen, als sie die Worte rezitierend aufsagt. "Jeder Schritt ein Blutzoll, jeder Gedanke ein offenes Buch, jedes Handeln ein Wagnis für dein Leben." Mit flackerndem Blick schaut sie in die Flammen vor ihnen. "Als ich zu mir kam war meine Mutter verschwunden. Drei Tage blieb sie fort und als sie später zurückkam ließ sie mich deutlich spüren, dass sie über meine Entscheidung enttäuscht war und diese und mich selbst missbilligte. Das Messer hatte ich mir wohl selbst aus der Seite gezogen, denn ich hielt es in der Hand. Die Wunde war geschlossen, erinnert mich aber seither daran, dass Ardhasir mich gehen gelassen hat, um immer in meiner Nähe zu bleiben, um mich aufzufangen, wenn ich Schwäche in seinem Reich zeigen sollte."
Salina schweigt einige Augenblicke und drückt sich Wärme suchend fester an Halvards Brust. "Mit Arwyns und meinem Band hat er nun nicht nur mein Leben, sondern auch das seine."
Halvard hält Salina einen Moment fest im Arm bevor er sanft antwortet:"Ich behaupte nicht, das alles zu verstehen, aber es klingt schrecklich. Wie konnte dir deine Mutter das antun? Oder ist das normal bei Wicca? Aber zumindest verstehe ich jetzt etwas besser. Danke, dass du mich teilhaben läßt."
Er schweigt eine Weile und starrt mit Salina gemeinsam in die Flammen.
"Und was gibt es noch für Dinge, mit denen du mich nicht belasten willst?"
Als die Türe sich öffnete war es nur ein Gefühl, das ihr sagte, Salina war da und sie unterdrückte das Verlangen, sich von ihrer Schlafstätte zu erheben. Sie wollte den beiden noch einen kleinen Augenblick gönnen. Ein Blick zur Seite zeigten ihr das auch Elindal sich zum schlafen hingelegt hatte,aber sie konnte nicht sagen , ob er ebenfalls dem Gespräch lauschte.
Cirnea hatte nun lange genug zugehört und war erleichtert das sich Salina endlich Halvard gegennüber geöffnet hatte.Man spürte förmlich seine Verletztheit wenn es um die Geheinisse und das Schweigen Salinas ging.
Doch lange konnte sie sich nicht zurück halten, zu sehr feute sie sich endlich Salina wieder zu sehen, ausserdem waren ihrer Meinung nach, die wichtigsten Dinge gesagt.
Sie beginnt sich in ihren Fellen, zu bewegen und setzt sich dann langsam auf.
Das Amulett, das sie sich von Elindal erbeten hatte, lag angenehm warm auf ihrer Haut und schien die Wärme auf ihren gesamten Körper zu übertragen.
Leise setzte sie sich auf und blickte zu den beiden Gestalten die vor dem Feuer hockten und in dei Flammen starrten.
"Salina!"
Nachden sie sich endgültig erhoben hatte, schloss sie Salina erleichtert in die Arme.
" Wie geht es dir, wo hast du dich so lange herumgetrieben."
Sie hockte sich nun ebenfalls vor das Feuer und legte noch etwas Holz nach.
" Und hast du Neuigkeiten von Arwyn?"
Salina nimmt sie liebevoll in die Arme. In ihrer Bewegung liegt Erleichterung, in ihrer Stimme schwingt ein wissender Unterton mit: "Einiges wirst du sicher schon gehört haben - und ich denke,..." sie schaut auf Elindals Schlafplatz, "Elindal auch." Dann nimmt sie Cirneas Hand und berichtet von Arwyns Brief und den Einsichten und den Nachrichten, die sie auf den Traumpfaden gewonnen hat.
"Ich wünschte, ich könnte irgendetwas tun für ihn, aber ich habe auch den Eindruck, dass ich für ihn im Moment nicht so hilfreich bin...", flüchtig lächelt sie mit erhobener Augenbraue, bevor sie mit trüber Miene und einem Seufzen endet: "Hätte er nur einen Vertrauten in Stauchen...".
Ja, das sind alles Dinge die sie schon wusste, doch ändert es nichts daran das Salina und Arwyn sich in Gefahr befinden. Sollte man wirklich in Weißenburg dieses Band erspüren, würden sie dann nicht versuchen es zu zerstören! Wäre dies überhaupt möglich und würde einer der beiden, dabei Schaden nehmen?
Hätte doch Ardian eine Möglichkeit gehabt sich dieses Band einmal anzuschauen, jetzt sitzen wir hier und sind machtlos. Sie versteht nicht das Arwyn sich gegen diese Angebot nicht wehrt, weiß er doch um die Gefahr in die er auch Salina bringt, sollte er dort verletzt werden.
" Salina, das mit den Vertrauten in Stauchen ist wohl gut und schön, aber wem kann man denn vertrauen. Ein falsches Wort und schon darf man die Keller von Weißenburg bewundern. Mir fallen da nicht besonders viele Personen ein und bei denen die mir einfallen Frage ich mich, was für Beweggründen sie haben uns zuzuhören. Sag mir lieber, wie wir Arwyn davon abhalten können in den Westpass zu gehen. Wir wissen alle was das für Auswirkungen haben wird."
Sie hält inne und blickt Salina und Halvard an.
"Warum geht Arwyn überhaupt, ich verstehe ihn nicht. Er hat doch auf dem Tunier mitbekommen was wärend des Kämpfes auch mit dir geschehen ist"
Dann wir Cirnea sehr blaß im Gesicht, als plötzlich ein Gedanke in ihr aufkeimt und Angst spiegelt sich in ihren Augen, als sie leise weiterspricht.
"Er wird diese Entscheidung doch nicht getroffen haben, um dieses Band endgültig auszulöschen......, ich meine er wird doch nicht freiwillig den Tod suchen."
Sie blickt die beiden erschrocken an und wagt es nicht den Gedanken weiter zu führen.
Für einen Moment flackert auch in Salinas Augen erschrockene Panik auf, die mit einem entschlossenen Lidschlag und einem energischen Kopfschütteln weggewischt wird. "Nein, als ich ihn vorhin gesprochen und gefühlt habe, war da kein Wunsch, in den Tod zu gehen. Angst spürte ich, vor der Ungewissheit, die in seiner nahen Zukunft liegt. Unsicherheit, wie weit er sich selbst und seinen Gefühlen noch vertrauen kann..." Sie streift eine Haarsträhne zurück. "Ich habe vielmehr Angst, dass er sich soweit unsicher ist und nicht mehr vertraut, dass es ihn zerreißen wird. Ich habe Tims Gedanken noch im Kopf, dass er Arwyn nicht beneidet um dessen Ruhe, denn Furwin wird ihm diese nicht gönnen und Arwyn wird um sie ringen und das wird ihn zerstören...Ich sage damit nicht, dass Tims Weg der bessere ist!"
Sie warte einen Moment, genießt die Nähe der Freunde.
"Arwyn geht nicht aus eigenem Antrieb nach Weißenburg. Er wird dazu... gebeten - von Weißenburg und Thalob®n, Krimbarts Sitz, aus. Als ich ihn in Rathelsbeck das letzte Mal sprach, wollte er sich darum bemühen, in Ulrichs Dienste zu gelangen, da er ihm als eine Hilfe im Widerstreit mit sich selbst und seiner verlorenen Ausgeglichenheit schien. Will man ihn bestrafen mit jenem Ruf zum Westpass?" Ihre Augen funkeln zornig und sie wirft mit einer heftigen Bewegung ein Stück zersprengtes Holz zurück in die Feuerstelle.
" Entschuldige Salina, ich wollte dir keine Angst machen, aber der Gedanke war so plötzlich da, das ich nicht anders konnte als ihn auszusprechen."
Eine Weile starrt sie in die Flammen die unruhig hin- und herspringen bevor sie sich wieder Salina zuwendet.
"Glaubst du das Arwyn, in den Diensten von Ulrich, wirklich besser aufgehoben ist?
Hat Ulrich überhaupt Möglichkeiten, Krimbart davon zu überzeugen, Arwyn in seine Dienste zu stellen. Ausserdem warum sollter er dies tun?"
"Ich kenne mich mit den Hierarchie-Strukturen der Inquisition nicht aus. Ich hatte nur in den letzten Gesprächen mit Arwyn das Gefühl, dass - neben einem gewissen Vorbehalt allzu offen mit Ulrich zu sein - er in dem Lichtenfelser Graf durchaus jemanden sieht, der ihm zumindest helfen kann, sich selbst wieder ... in Ordnung zu bringen."
Sie wartet eine Weile, bevor sie weiterspricht: "Ob ich Ulrich vertraue...? Nachdem Herbert fiel, sprach ich kurz mit ihm und er sagte, dass er Wahrheit sehe und nicht kenne. Ich meine darin eine Offenheit zu erkennen, die ihn vielleicht ... etwas anders erscheinen lässt als die üblichen Inquisitoren." Sie hebt abwehrend die Hände. "Mit aller Vorsicht würde ich ihm trotzdem gegenüber treten, aber das sieht Arwyn genauso - hoffe ich."
"Eine weitere Möglichkeit", setzt Salina den Gedanken fort, "mag auch die Fratis sein, die in ihrer Erschütterung um die Geschehnisse in Rathelsbeck einen anderen Blick auf ihren eigenen Glauben geworfen hat. Agathe sprach von einem langen und sehr tiefgehenden Gespräch zwischen ihnen beiden, in welchem die Fratis selbst Zweifel am Vorgehen von Krimbarts Getreuen offenbarte. Wohl ohne Hintergedanken, wenn man Agathe glauben mag."
"Weißt du, auf der einen Seite war es ja nicht schlecht das die Fratis all diese Ereignisse in Rathelsbeck mit bekommen hat. Vielleicht hilft dies ja auch Arwyn ich vermag dies nicht zu sagen.
Was Ulrich angeht, weiß ich nicht so recht wie ich ihn einschätzen soll.
Du weißt, das auch ich mich ziemlich lange mit ihm unterhalten habe. Ich habe auch Dinge angesprochen, die die sechs Faucher betrafen."
Sie wirft einen entschuldigenden Blick in Salinas Richtung, bevor sie weiter spricht.
"Er hat mir jede erdenkliche Brücke gebaut damit ich spreche, ob es wirklich zu meinem oder unserem Nachteil sein wird vermag ich nicht zu sagen.
Wärend dem Gespräch, lacht mich jetzt bitte nicht aus, habe ich mich jedenfalls sicher gefühlt.
Aber ich weiß tatsächlich nicht ob ich ihm in jeder Hinsicht vertrauen kann.
Ich verspreche euch aber, das nächste Mal vorsichtiger zu sein."
Salina lächelt Cirnea zu und schließt dann die Augen. Langsam übermannt sie die Müdigkeit und Cirneas Nähe und Halvards Wärme an ihrer Seite lässt sie mit einem Mal wahrnehmen, wie erschöpft sie nach der Traumwanderung zu Arwyn ist.
Noch einmal schaut sie zu Halvard hoch, wobei ihre Lider kaum wahrnehmbar flackern. "Ich habe deine Fragen nicht vergessen, Halvard. Aber vielleicht haben die Antworten noch ein wenig mehr Zeit..."
Cirnea blickt mitleidig, in Salinas müde Augen.
"Ich denke alles andere sollten wir morgen Früh, ausgeruht besprechen. Ausserdem haben Halvard und ich uns noch etwas vorgenommen. Aber, wie ich bereits sagte: Morgen!"
"Schlaft gut ihr zwei."
"Laßt mich noch einen Augenblick sitzen um das ebend Besprochene zu verarbeiten."
Ihre Blick wanderte zu Elindal hinüber der sich nicht rührte und sie hoffte das er tief und fest schlief. Dies war genau der Augenblick auf den sie schon so lange gewartet hatte.
Was Salina anging machte sie sich keine Sorgen, sie sah so erschöpft aus, das es ein Wunder war, das sie nicht vor ihrenm Augen umgekippt ist.
Bei Halvard war sie sich da nicht so sicher, er wirkte zwar erleichtert das Salina da war, aber für ihn war dieses Gespräch noch nicht beendet.
Sie würde einfach noch eine Weile warten bevor sie das Gespräch mit Alanthir sucht. Sie blickte entspannt in das Feuer und überlegte ob er wirklich ansprechbar war, wenn Elindal tief und fest schlief. Es half nichts, sie würde es ausprobieren müssen. Wer weiß, vielleicht ist er ja schon die ganze Zeit anwesend und hat dem Gespräch gelauscht!
Das Feuer war fast ganz heruntergebrannt und die gleichmäßigen Atemzüge der anderen verrieten ihr, das sie tief und fest schliefen.
Auch sie hatte Mühe wach zu bleiben.
Fast lautlos begab sie sich zu Elindals Schlafstätte und sie war sich sicher das der Gesang den sie nun leise anstimmte die anderen nicht wecken würde, doch Alanthir, würde sie hören.
.....................was dann folgte war ein stummes Zwiegespräch zwischen ihr und Alanthir.
Die anderen würden noch früh genug davon erfahren.
Als Salina die Hütte betrat, wurde Elindal nicht wirklich wach. Er hatte in den letzten Tagen zu viel Raubbau an sich begangen, als dass er den Schlaf nicht bräuchte. Er bemerkte ihr Eintreten zwar, aber sah in der Reaktion der anderen, dass keine Gefahr drohte und schlief weiter...
Alanthir hingegen benötigte in diesem Körper nicht viel Schlaf. Solange Elindal in dem Körper präsent war lebte Alanthir in einer Art bewusstem Dämmerzustand. Stets hin- und hergleitend zwischen Wachen und Schlafen. Nachts hingegen, war er weitestgehend frei darin das zu tun und zu denken, was ihm beliebte. So war er auch diese Nacht häufig wach und dachte über das nach, was ihm wiederfahren war.
Plötzlich hörte er den vertrauten Gesang. Er zog sich so weit zurück, wie er konnte, um Cirneas Geist freien Raum zu geben. Elindal sollte schließlich nichts von ihrer Anwesenheit bemerken, nicht gestört werden, in seinem Schlaf. Als Lornglann ihn gefunden hatte, trat er mit ihr in ein Zwiegespräch und hoffte ihre letzten Zweifel an seinen guten Absichten zerstreuen zu können.