Das Kathegolien ist vorbei. Damit startet die "Elternzeit" von Björn.
Das Wetter:
Wir hatten super Glück. Es war zwar um 0 Grad - wie erwartet. Aber dafür bis auf eine Stunde am Freitag - Kein Regen!
Die Küche:
Anja, ich bin enttäuscht von dir. Du bietest mir keinen Grund zum lästern. Keinen Grund abzunehmen ... frei nach dem Motto "wir wollen niemand auseinander gehen"
Danke. Echt toll.
Das Konzept:
Wie schon bekannt verfolgt Kathegolien ein etwas ungewohntes Konzept.
Ich kann nur sagen, das ist toll. Konsequent das Teilbreefing von GSC-Gruppen (NSC kann ich eingentlich nicht mehr sagen) durchgezogen. Der Con war somit Eventgesteuert und nicht SL/Zeitgesteuert.
Alles auf einem Con liegt in der Hand der Spieler und NSCs. Und ich meine Alles. Zumindest hatte ich den Eindruck.
Fazit:
Mir hat der Con sehr gut gefallen.
Zugegeben - der "große Plan" des Bösen war mir etwas zu sehr versteckt. Mit einer Aussage "Elfen haben das in ihrem Ritual nicht bemerkt, dass ... " finde ich krass. Aber andererseit: Gandalf wollte den einen Ring nicht mal anfassen, weil er genau das fürchtete. Er wäre nur ein Werkzeug des Bösen geworden.
Vielleicht hätten wir einfach einen Hobbit gebraucht.
Durch das Con-Konzept bedingt habe ich leider nicht viel von anderen Gruppen mitbekommen.
Danke:
- dass ihr alle meine Rolle gespiegelt habt. Denn in Wirklichkeit bin ich ja kein Elb
- dass ich mit einer so tollen Elfentruppe Spaß hatte
- dass ich Opa-Elb genannt wurde
Ich freue mich auf weitere Reviews.
Wo bleiben die Fotos?!
Nachdem Opa-Elb den Anfang gemacht hat, schließe ich mich dem Nachbesprechungsreigen mal an.
Das Wetter:
Was bei Brankos Kommentar dazu noch fehlt, ist die Erwähnung des atemberaubend schönen Vollmondes. Ach ja, und die Mondfinsternis Samstagnacht, die das flaue Gefühl im Magen so großartig untermauerte.
Küche:
Ach Anja, keine Küche kommt dir gleich. Es war großartig, reichhaltig und vielfältig. Ich hätte so gern mehr gegessen, aber ich war einfach viel zu sehr durch den Wind. Danke nochmal fürs Extrasuppe kochen - ich weiß nicht ob ich sonst was in den Magen bekommen hätte.
Danke für Glühwein und heißen Met, und Mägde/Knechte die uns immer wieder damit versorgt haben. Besonders nach der Anreise war das einfach großartig.
Location:
Hat mir sehr gut gefallen. Die Zimmer waren warm, und die Betten sehr bequem. Mir hat sehr gefallen, das es mit Tavernen und Essraum zwei Aufenthaltsräume gab. Die sind ja auch beide sehr ausgiebig genutzt worden. Auch das immer schön am brennen erhaltene Feuer fand ich super. Den Wald habe ich hauptsächlich im Dunkeln erlebt. Ich glaube ich bin nur einmal im hellen im Wald gewesen. Allerdings war der Wald im Dunkeln, mit all dem Eis und im Mondlicht schaurig schön.
Das Konzept:
Fand ich ebenfalls sehr gelungen. Ich habe zwar optimistisch geschätzt nur ein viertel dessen was da alles passierte wirklich verstanden, finde das aber völlig okay so. Die Charakterplotelemente die es für mich gab waren mit sehr viel bedacht gestaltet und sehr intensiv. Mich haben die Szenen sehr mitgenommen, und mir eine menge Anreize und zu Denken gegeben. Ich hatte im leben nicht damit gerechnet - vielen Dank dafür. Björn, vor dir kann man sich fantastisch fürchten!
Auch das Gefühl nicht so richtig zu wissen, wem von dem Anwesenden man noch trauen kann, fand ich sehr spannend. Das hat sich auch sehr schön aufgebaut über das Wochenende, bis es dann am Sonntag sein Finale erreichte. Die Szenen im Tavernenraum, wo ich persönlich nicht mehr wusste, wer Freund und wer Feind ist waren wirklich Filmreif. Und sehr schrecklich. Das hat mich bisher noch nicht losgelassen - der Gedanke an den Schmetterling jagt mir jetzt noch Schauer über den Rücken.
Für mich war das Gefühl von Hilflosigkeit und Machtlosigkeit sehr präsent. Dementsprechend fand ich es aber auch in Ordnung, das der Con im Endeffekt für mich mehr Fragen als Antworten aufgeworfen hat - eine €žPlotlösung€œ hätte für mich nicht gepasst, ich empfand sie aber auch nicht als notwendig.
NSCs:
Wirkten kaum wie NSCs. Gastgeberin und Anhang wirkten sehr homogen und glaubhaft. Jeder tratschte ein bisschen über jeden, im großen und ganzen wirkten auf mich aber alle relativ harmlos. Einige zwar ein bisschen verdächtiger als andere, aber man bekam einfach nicht die Finger dazwischen, um herauszufinden ob jetzt einer wirklich Dreck am Stecken hatte - am Ende wussten wir dann ja auch warum. Spätestens als sich dann alle gegen uns wandten, und die tröstende Magd zu einer Anhängerin des Bösewichts wurde.
Mit den Elfen hatte ich nicht wirklich viel zu tun, und habe auch nur sehr wenig mitbekommen. Fand aber das sie sehr schön Fremdkörprig wirkten.
Fazit: Ich hatte irrsinnig viel Spaß. Vielen dank für das Wochenende.
Und ich freu mich aufs nächste mal! =)
So ein paar Tage sind vergangen, die Normalität zurückgekehrt und ich wage mich mal an ein Review.
Vorwort: Wow, was für ein Con. Da war ich am Montag morgen fatt froh mir im Büro Gedanken über blockierte Tabllen und Abweichungen in Tests machen zu können.
Vorbereitungen:
Im Vorfeld bekamen wir schon Vorbereitungsgeschichten und spätestens seit der Anreise wusste Finwie(Franka wusste es eh schon vorher) dass es dort keine fröhliche Feier geben würde.
Haus wurde problemlos gefunden, das IT verzögerte sich etwas, aber dann gings auch schon los.
Gelände:
Schöner weitläufer Wald mit verschiedenen dunklen und lichten Stellen. Sooft war ich zwar nicht da(ich durft ja nicht) aber das was ich gesehen hab, gefiel. Im Sommer bestimmt noch hübscher aber dafür voll mit Spaziergängern.
Haus
Gut erreichbar aber doch abgelegen.
Die geringe Belegung fand ich gut, denn ansonsten wärs ganz schön eng im Schlafsaal geworden.
Da es zwei Aufenthaltsräume gab, teilte man sich des öfteren auf. Fand ich nicht so gut. (Nachtrag: Andere fandens hingegen gut)Aber naja. Bin dann halt ständig gewechselt.
Essen
Tolle Verpflegung. Danke an die Küche!
Es war immer was da und man konnte viel zu viel schlemmen. An alkolischen Getränken mangelte es ebenfalls nicht.Das das Abendessen am Samstag verspätet kam fand ich nicht so schlimm. Dafür hatte man dann als es fertig war umso mehr Hunger.
NSC/ Spieler GSC /Konzept/Zusammenspiel und so weiter
Zwischen Spielern und NSC unterscheide ich hier nicht, denn die Grenze war doch sehr fließend.
Welch wunderbares intensives Zusammenspiel! Oder auch Gegeneinander: Timorius anfunkeln, frechkommen und mit einem Gedicht bedrohen, Lyahs Verzauberungen, Hagen maltretieren, vor den Elben herumduchsen, rettende Zwiegespräche mit Konrad, Lyah und Elbe ... und vieles anderes.
Das sind Momente, wo ich mir sage, ja es macht Spaß zu larpen. Ich mache das richtige Hobby. Out Time Blasen gabs nur bei Timorius OT Verabschiedung, ansonsten war ich die ganze Zeit im Spiel gefangen.
Das Bedrohungsszenario war für mich durchgängig.
Ich hoffe, ich habe meine Emotionen gut rübergebracht.
Mein Character wird an den Ereignissen und Folgen vermutlich noch lange zu knabbern haben. Vieles ist ihr wohl noch nicht mal bewusst. OT wird es eine Veranstaltung sein, an die ich gerne zurückdenke.
Ein großes DANKE dafür an Björn und Christian, an die Mitspieler und alle Helfer!
Den Kommentaren hier kann ich mich anschließen.
Zum Schluss blieben erstmal mehr Fragen offen als geklärt wurden, und die Endszene in der Taverne war doch schon etwas verwirrend.
Ein Wort zuvor
Gab es überhaupt schon einmal einen drianischen Con, bei dem so viel Zurückhaltung in der Forums-Reaktion auftrat? Ich finde den Mangel an Beiträgen bezeichnend.
Da ich mir nach dem Kathegolien I vorgenommen hatte, meine Meinung zum K II im Forum und nicht nur mündlich abzugeben, hier ist sie also.
Umfeld
Alles begann ja vielversprechend, auch wenn mancher Charakter anfangs nicht recht wußte, warum er eigentlich da war. Meiner wußte es.
Wetter, Haus, Küche, Gelände - die Rahmenbedingungen sahen gut aus. Mit Anja in der Küche und viel Wald außenherum kann man nicht viel falsch machen. Dachte ich.
Ich habe auch öfters gesagt, daß ich einer Spielleitung selbst ungünstige Rahmenbedingungen gern nachsehe, wenn der Plot gut ist; denn der Plot ist ja das, um was es eigentlich geht, nicht um einen Waldspaziergang in komischer Kleidung. Und aus gutem Umfeld sollte ein noch besserer Plot resultieren. Nach allem, was Kendric auf dem Kathegolien I erlebt hat, war ich also besonders auf den Plot gespannt.
Ablauf
Nach einer relativ standardmäßigen Anreise wurden wir von einer etwas schrägen, aber erträglichen Gemeinschaft empfangen: dem Gefolge der Baronin, die für uns an einem etwas ungewöhnlichen Ort eine Dankesfeier ausrichten wollte. Daß die ganze Sache eine Falle sein konnte, war schon in der ersten halben Stunde klar. Aber Beweise dafür ließen sich nur spärlich zusammenkratzen, und die spätere Magiebeschränkung raubte den besten Ansatz.
Rasch kamen die Elfen hinzu und baten ja nachdrücklich darum, keine Magie auszuüben, weil das Vendragor nur stärken würde. Die Elfen schienen ernsthaft besorgt und kompetent zu sein, also folgte man der Bitte. Das halte ich auch jetzt noch für eine vertretbare Entscheidung - sich mit Vendragor *und* den Elfen anzulegen, war mehr Ärger als man brauchen konnte. Andere Spuren als die Informationen der Elfen lagen zunächst nicht vor: die Untersuchung der "schlimmen Stellen im Wald" war sinnvollerweise erst für den nächsten Tag geplant. Der Freitagabend war ohnehin kurz, und die Spannung auf Samstag wuchs nur noch. Der Freitag war damit erledigt und okay. Man kann ihn gut mit den Worten von Bernd vom Kathegolien I umschreiben: "Der Freitag lief sehr rund und schön. Es war gruselig, man kam im Dunkeln an und lernte die Hausherrin, die Diener und Besucher kennen".
Auch beim Samstag möchte ich auf seine Worte zurückgreifen: "Am Samstag geriet das Ganze allerdings in Schieflage: im Wald tauchten keine Bedrohungen auf, außer den Träumen und Zuflüsterungen durch das Übel. [...] Wer nicht [...] im Wald war, hatte am Haus praktisch nur noch die Dörfler und die Schriftstücke und das füllt einen nicht wirklich den ganzen Tag aus."
Der Samstagmorgen begann für mich hingegen recht gut - es gab die Möglichkeit, im Wald Kräuter zu suchen, mit denen sich ein Trank erstellen ließ, der alle gegen die bösen Einflüsse schützte und damit den Wald für alle eröffnete. Also sind Garulfo und Kendric los, diese Pflanzen zu suchen. Wir waren auf Menschen, Monster, Bauwerke, Rätsel usw. gefaßt - nur nicht darauf, daß die Kräuter unauffindbar waren. Nah am Haus gab es zwei Passende, danach nichts mehr. Wir sind drei Stunden lang jeden Weg im Umkreis von einem Kilometer abgegangen und schließlich auch querfeldein gelaufen. Nichts.
Gegen Mittag teilte uns Finwie mit, sie hätte solche Pflanzen eine Wegstunde(!) entfernt gesehen. Spätestens da habe ich an der geistigen Verfassung der SL gezweifelt. Finwie ist mit Holmar und Agathe aufgebrochen, nach den Pflanzen zu schauen; Garulfo und Kendric verließen sich weiterhin auf die Angabe der elfischen Waldläuferin, die Kräuter seien "am Wegesrand" zu finden und erweiterten nochmal ihren Suchradius. Dabei trafen sie schließlich auf die Elfen, die so freundlich waren, mit einigen Kräutern auszuhelfen. Auch der alte Zausel schien zu wissen, wo noch etwas wächst, und führte uns zum letzten Kraut, das beileibe nicht am Wegesrand, sondern weit hinter dem Ende eines Weges hinter einem umgestürzten Baum in einer Kuhle neben einer toten Maus wuchs. (Ein Tierschädel lag auch dabei, und niemand weiß, ob das zum Plot gehörte oder nicht.)
Es war nun schon nachmittag, und mir taten die Leute leid, die immer noch ans Haus gefesselt waren, waren sie ja weiterhin der Gefahr einer gesteigerten Beeinflussung ausgesetzt, wenn sie sich davon entfernten.
Allein diese Episode war meiner Meinung nach aus mehreren Punkten heraus einfach schlecht.
Es wäre so einfach gewesen, die erforderlichen Kräuter in der Nähe zu platzieren. Dann wäre der Wald bis Mittag freigespielt gewesen, und man hätte da noch allerlei Plot unterbringen können.
Ich laufe zwar gern mal durch den Wald, und das Charakterspiel mit Garulfo war auch gut, aber ich erwarte mehr von einem Con als die Gelegenheit, stundenlang sinnlos im Gelände herumzulaufen.
Offenbar gab es im Wald keinen Plot und am Haus währenddessen auch nichts Erwähnenswertes. Der Samstag, normalerweise der Hauptspieltag, wurde damit ausgesprochen schlecht genutzt.
Sicher, es gab die steigende allgemeine Bedrohung und das Anwachsen der Gefolgschaft des Schmetterlingsmannes. Nur waren die Spieler hier auch zunächst wieder machtlos, weil sich nichts Ersichtliches dagegen tun ließ. Sogar die Elfen, die am Abend wieder erschienen, konnten den Bann nicht brechen. Das war zwar ein Zeichen, wie stark die Bedrohung war (die, wie man inzwischen herausgefunden hatte, von mehreren Seiten kam), aber es gab kein Licht am Ende des Tunnels. Die Informationen seitens der Elfen wie auch der Dokumente sagten zwar viel über den Hintergrund der Vorfälle aus, aber nichts über Wege, wie man ihrer Herr werden könne. Daß immer mehr Leute plötzlich "Brüder" waren, eröffnete Nebenschauplätze an unlösbaren Problemen, und alle gingen frustriert und erschöpft zu Bett.
Am Sonntagmorgen war ich so weit, das für den zweitschlechtesten Con zu halten, den ich je besucht habe (der schlechteste war ein Tagescon einer unerfahrenen Orga für 16,- DM). Daß es dann aber plötzlich Action gab, man konkrete Gegner vorfand und etwas tun konnte, hat für mich einiges wieder herausgerissen. Elegant und logisch konnte man den Ablauf jedoch nicht nennen. Nicht nur mich hat verwirrt, wer jetzt plötzlich mit wem im Bunde ist und daß selbst die Schergen sich untereinander bekämpft haben.
Daß am Ende alle Schurken die Maske fallen lassen und man draufhaut, bis sie genug haben, ist klassisch, um es mal vorsichtig zu formulieren. Es kann natürlich ein Zugeständnis der SL gewesen sein, den Spielern, die "mal wieder" eine Menge nicht verstanden haben, einen besseren Abschluß zu geben und vor allem die Besessenen glimpflich hinauszubringen. Allerdings liegt es stets in Hand der SL, den Spielern die erforderlichen Mittel zur Lösung auf vertretbare Weise zugänglich zu machen. Und an gutem Willen der Spieler hat es von Anfang an nicht gefehlt.
Wenn aber ein Charakter Minuten vor Spielende zu einem NSC sagt: "Ihr glaubt doch wohl nicht, daß ich jemals wieder einen Fuß in dieses Land setze!", dann hat die Spielleitung etwas falsch gemacht - entweder beim Landesdesign oder beim Plot.
Und wenn sich zwei sehr erfahrene, spielwillige Charaktere am späten Samstagabend fragen: "Haben wir heute überhaupt *irgendetwas* erreicht?", dann deutet das auf Schwächen im Plot hin, was die Transparenz und die Einbeziehung von Spieleraktionen angeht.
Für und wider
Der Sonntag hatte mit seinen zwei Action-Schauplätzen und den harten Gegnern, vor allem mit den Aktionen des Schmetterlings und seine Gefolges, deutliche Horror-Züge. Wenn es beabsichtigt war, Grauen zu verbreiten, dann ist das gewiß gelungen. Dieser Effekt hat jedoch die Integrität einiger Charaktere angeschlagen. Insbesondere Holmar und Finwie wurde übel mitgespielt. Franka hat die völlig verstörte Finwie überzeugend dargestellt. Ich halte es für fragwürdig, als SL mit Charakteren so umzugehen. Es mag realistisch sein, daß Situationen eintreffen, bei denen man keine Chance hat und der Spielball fremder Mächte wird. Aber Realismus ist nicht alles, um das es geht.
Es mag sein, daß der Ablauf sehr offen geplant war. Die erlangten Informationen bezogen sich jedoch nur auf die Hintergründe, so daß man hinterher zwar verstanden hatte, wie die Sache mit Vendragor, Caelonth und den Elfen damals abgelaufen war, aber das half kein Stück bei der aktuellen Konfrontation mit Vendragor(?) und dem Schmetterlingsmann. Beide waren so aufgepowert, daß sie magische Geschosse als auch einen Enthauptungsschlag mühelos wegstecken konnten. Selbst Schergen (siehe Holmar) waren mit unglaublichem Stehvermögen und Regeneration ausgestattet.
Aufgrund der Einladung war zwar von Anfang an klar, daß auch dies kein typischer Driacon mit verschiedenen Plotlinien und stellenweise zu erzielender Klarheit sein würde. Doch die Hoffnung bestand, daß das Feedback aus dem Kathegolien I mehr gebracht hätte. Daß ich hier in der Lage bin, Kommentare aus dem Vorjahr anzuwenden, zeigt die bedauerliche Lage deutlich. Und ich befürchte, daß so mancher meine Ansichten teilt.
Dieser Kommentar ist notgedrungen einseitig, da ich die Abläufe am Haus, bei denen Kendric nicht zugegen war, nur unzureichend kenne. Vielleicht haben sich da etliche Möglichkeiten ergeben, Vendragor zu schnappen, den Schmetterling weit früher unschädlich zu machen und die Besessenen zu befreien - aber keiner scheint sie entdeckt oder erkannt zu haben. Angesichts der rundum erfahrenen Spieler bleibt mir nur die Schlußfolgerung: entweder war da wirklich kein Ansatz oder er wurde nicht gut genug präsentiert. Fairerweise muß ich einräumen, daß die umfangreichen Besprechungen des Kathegolien I bei den Spielerin offenbar immer noch so in den Nerven sitzen, daß diesmal ziemlich wenig in großer Runde besprochen wurde, und Informationsdefizit hat sich schon öfters schlecht ausgewirkt.
Die Erkrankung von Pek lieferte leider eine falsche Spur, da das Verschwinden des merkwürdigen Dichters natürlich verdächtig wirkte.
Bevor man jetzt meint, ich würde nur Schlechtes über den Con sagen: das ist keineswegs so. Alles außer dem Plot hat mir gut gefallen! Konkreter noch: wenn man den Plot als Plan betrachtet, der vor dem Con gefaßt wurde, sind alle Ausführungselemente des Plots gut gespielt worden. Ein großes Lob an die NSC, die allesamt gute Leistungen gebracht haben - vor allem an die hochkarätigen Elfen. Wenn ich die "besten Elfen" in eine Gruppe stecken müßte: diese Leute wären dabei. Und mit jeder Figur war gutes Charakterspiel möglich.
Es gab Kämpfe: gut. Aber keinen Nachtkampf: um so besser. Leider allerdings Kampf im Innenraum, was ich ungünstig finde: Unbeteiligte können schlecht ausweichen, Mobiliar kann zu Schaden kommen, die Verletzungsgefahr ist höher.
Björn (der als Hauptverantwortlicher hinter allem steckt und sicher genau weiß, was wir alles nicht richtig gemacht haben) war während des Cons als SL freundlich, korrekt und ansprechbar. Ich glaube zwar, daß er das Ausmaß der Verwirrung (und Frustration) der Spieler unterschätzt hat, aber diese resultierten aus dem Plot, nicht aus seinem Verhalten als SL.
Christian hatte als vermeintlicher alter Hofverwalter, der eigentlich ein total mächtiges Wesen war, eine denkbar undankbare Rolle, die er zwar gut auszufüllen wußte, mit deren Aussage aber letztlich auch keiner zufrieden war. Als SL war er hilfsbereit und immer dabei.
Zum Aspekt Landesdesign sagt normalerweise niemand etwas, aber da dies auch eines meiner langjährigen Themen ist, schaue ich natürlich auch auf diesen Punkt. Während es auf dem K-I ziemlich wenig vom Landeshintergrund zu erfahren gab und der Plot im Prinzip überall sonst in Dria hätte stattfinden können, gab es diesmal etwas mehr dazu, teils durch Dokumente, mehr aber in Gesprächen der NSC über die Hauptstadt, den Wald, den Adel, sogar die Kunst (um so bedauerlicher, daß Pek nur Freitag in Erscheinung trat). Da war spürbar, daß sich die SL jetzt mehr Mühe gegeben hatte, Kathegolien mit Inhalten zu füllen. Mir persönlich war es zwar immer noch zu wenig, aber es waren einige Schritte in die richtige Richtung.
Was bleibt also?
Ob die ganze finstere Geschichte die Leute abermals nach Kathegolien locken wird, ist fraglich. Eine diesbezügliche Meinung habe ich oben ja zitiert. Daß die Story überhaupt als Kampagne angelegt zu sein scheint, halte ich aus momentaner Sicht für unglücklich. Ich hätte es als sinnvoller erachtet, nach den Erfahrungen im Kathegolien I bei der Fortsetzung möglichst einen Strich darunter zu ziehen.
Fazit
Ich möchte auch hier wieder Bernd zitieren: "Der Con hatte seine Schwächen und lief besonders am Samstag ziemlich unrund aus meiner Sicht. [...] Meinen Charakter hat der Con auf jeden Fall weiter gebracht."
Ich habe lange mit mir gehadert, ob und wie ich eine Kritik für den/die/das Con schreiben würde. Nachdem Peter jetzt aber einmal großflächig ausgeteilt hat, nur meines Erachtens nach den Kern noch zu wenig rausgesetllt hat, möchte ich versuchen hier zu realtivieren.
Zunächst einmal möchte ich an dieser Stelle sagen, dass ich mit realtiv wenig Lust auf den Con gefahren bin und dann doch mit sehr viel erlebtem wieder zurück. Danke dafür.
Mir hat als Spieler alles sehr gut gefallen:
Da war ein schönes Gelände, eine exzellente Verpflegung, brilliante NSCs und viel investierte Mühe das Haus ambientig herzurichten. Auch ich fand das Vorhandensein von zwei Aufenthaltsräumen sehr gut und bin ebenfalls dankbar dafür das die ohnehin schon großzügig Gestalteten Schlafräume nicht voll belegt waren. Die Betten waren übrigens sehr gut und bequem.
Gegen das kalte Wetter ein Feuer draussen anzubieten bot auch immer die Gelegenheit trotz der niedrigen Außentemparaturen Frische Luft genießen zu können ohne frieren zu müssen. An Rückzugmölichkeiten für Spieler mangelte es somit nicht.
Und im Gegentsatz zu Peter hatte ich schon das Gefühl, dass aus der Kritik von Kathegolien I viel gelernt wurde. Die Hauptkritiken waren die verpflichtenden Beprechungen und der Mangel an Kampf. Beides war diesmal deutlich besser. Das es nun vielleicht aus Dankbarkeit der Spieler keine Besprechungen durchführen zu müssen und wegen der reichhaltigen Möglichkeiten ein gemütliches Plätzchen zu finden eben wieder zum klassischen Informationsdefizit unter den Spielern kam, die vielleicht mehr hätten ausrichten können, wenn sie sich mehr ausgetauscht hätten, lag diesmal hauptsächlich an den Spielern, auch wenn die Orga/SL hier durch diverse Plotelemente die Integrität verschiedener Spieler in Frage stellte und Mißtrauen geschürt hat. Den Effekt damit Hilflosigkeit zu vermitteln und das Bedrohungsszenario anzuheben, fand ich ausgesprochen gelungen.
Auch möchte ich Björn und Chris noch einmal dafür danken, so viel Mühe im Vorfeld mit ausfürhlichen intime Informationen wirklich alle Spieler und Spielerfraktionen mit besonderem Plotansätzen bedacht zu haben. Sehr ausführlich ausformulierte Anreisehinweise die sehr gut wiederspiegeln, dass die Spieler nachher gemeinsam auf dem gleichen Con ankommen, aber über verschiedene Wege dahin gelangten war sehr gelungen.
Aber leider gibt es auch von meiner Seite Kritik. Diese muss ich aber aus Sicht meiner eigenen Erfahrung als SLund Orga schüren und weniger als Spieler formulieren. Auch wenn ich als Spieler auf Con fahre, sehe ich mir alles immer auch mit den Augen einer SL an, um vielleicht noch etwas lernen zu können.
Und diese SL/Orga Seite in mir hat ab Samstag morgen in steigendem Crescendo "NEIN!" geschrien. Es ist ein schönes Stilmittel einzelne Spieler quasi ferngesteuert einzusetzen und gegen ihre Gefährten zu agieren, aber dass was auf dem Kathegolien II passiert ist, darf meiner Meinung nach nicht geschehen!
Zunächst einmal waren deutlich zu viele Spieler beeinflusst. und deutlich zu weit beeinflusst. Ich als Spieler fahre auf einen Con , um meinen Charakter spielen zu können. Wenn ich dabei heldenhaft die richtigen Entscheidungen treffe und nachher maßgeblich zum lösen des Plot beitragen konnte, dann verleiht mir das natürliche tiefe Zufriedenheit, aber auch wenn ich durch Informationsdefizit falsche Entscheidungen treffe und dann maßgeblich zum einem Scheitern beitrage, ist es immer noch ein gelungenes Spielerlebnis aus dem der Charakter lernen kann.
Aber das nahezu die Hälfte der Spieler durch Genuß einer speziellen Delikatesse oder durch direkte Beeinflussung des allgemeinen Bösen in Form von Wendragor zunehmend gänzlich unverschuldet handlungsunfähig wird, schlägt dem Fass den Boden aus. Und das es uns als Spielern im gesamten Verlauf der Ereignisse nicht gelungen ist, irgeneinde Verbesserung zu erreichen, die das Kräfteverhältnis zum Ende des Cons hätte ausgleichen können, halte ich für mehr als bedenklich.
Die Mehrheit der Spieler muss in ihren Entscheidungen frei bleiben und kann als Konsequenz freier Entscheidung immer noch mit den Konsequenzen einer freien Entscheidung beslastet werden, aber die Schmetterlingslarven und Wendragor, der gezielt Spieler beeinflusst, das war aus eminer Sicht als SL/Orga duetlich überzogen!
Fazit:
Ich finde die Kampagne mit dem Bösewicht, der aus elfischem Gefängnis entkommen ist sehr spannend und ich habe als Spieler die Motvation diesem "Bösen" ordentlich in den Allerwertesten treten zu wollen und ihn letztlich dahin zurückzuschicken wo er hergekommen ist, und werde daher sicherlich auch bei einem Kathegolien III dabei sein und mich wieder darauf freuen den Elfen zu mißtrauen ;o)
Aber das auch nur, weil ich auf dem Kathegolien I und II grötenteils Herr meiner eigenen Entscheidungen war und blieb und selber weiß, wo was schief gelaufen ist.
Wenn ich aber auf dem Kathegolien II plötzlich zur Marionette der SL geworden wäre und meinen Charakter einen Großteil der Zeit nicht mehr so hätte spielen dürfen wie ich meinen Charakter spielen will und vielleicht sogar noch wie Holmar oder Finwie dadurch dass ich nicht Herr meiner Sinne gewesen wäre, mssiv an Reputation meines Charakters eingebußt hätte, die ich mühsam über mehrere Kons aufgebaut hätte, dann würde ich sicherlich nicht mehr kommen.
Ich muss als Spieler nicht gewinnen und den Plot lösen um Spass zu haben, aber ich muss selber Fehler machen dürfen...
zunächst einmal Frohes Neues Jahr! Ich hoffe der gute Rutsch war einer. Mir kam es wie ein normales WoEn vor€¦was es ja auch leider war.
Nun, ich hatte mich ca. 2 Wochen vor Weihnachten das letzte Mal im Forum eingeloggt und dachte, dass Kapitel sei damit durch...bis ich einen dezenten Hinweise erhielt. Und nach kurzem Erwägen habe ich beschlossen, Stellung zu beziehen. Und auch ich habe ein Vorweg:
Ich schreibe als Björn, nicht als Kathegolien-Orga. Dies dürfte schnell klar werden, sei aber formal erwähnt
Wo fange ich an€¦vielleicht beim Feedback:
I. Feedback
Hmm, meinem Wissen nach gab es einen Konzept-Con im August, von dem ich gar kein Feedback hier finde€¦dies ist irgendwie€¦bezeichnend
Mir sind insgesamt etwa 15 Feedbacks zugegangen, diese waren positiv, doch die meisten mündlich oder per Mail€¦dies ist irgendwie€¦bezeichnend
Und bezeichnenderweise war mir trotzdem sehr klar, dass es einigen nicht gefallen hat.
Und ich befürchte, daß so mancher meine Ansichten teilt
Peter vertritt diese Fraktion somit zumindest mittelbar und artikuliert diese, was gut ist.
Ich denke, vieles wird klarer, wenn einmal kurz das Konzept skizziert. Auf die einzelnen Punkte der negativen Kritik gehe ich später ein.
II. Con-Konzept / Folgen daraus
Im Anschreiben wurde eigentlich deutlich darauf hingewiesen, dass die NSC Festrollen sind, oder eben GSC, wie es Branko nennt. Ebenfalls wurde deutlich gemacht, dass wir nicht reglementieren oder steuernd eingreifen wollen. Wie geschrieben, ich gehe auf die einzelnen Punkte noch ein, aber ein Großteil der Kritikpunkte sind konträr dazu, also wurde das beschreibene Konzept so nicht wahrgenommmen oder schlichtweg nicht / nicht vollständig gelesen.
Nun werden mich 2 berüchtigte Orga-Veteraninnen triumphierend ansehen und sagen: €žSiehst du, habe ich doch gesagt, dass das eh keiner liest, aber hinterher darüber meckert!€œ
Ja, ihr hattet recht, ich war auch darauf eingestellt, nur nicht in der Größe des Gaps.
Auf dem Con gab es drei Parteien: Die Bösen, die Elben und die Gäste.
Jeder der Parteien hatte einen separierten und (teilweise deutlich) differenten Wissensstand (es gab kein Plotbuch für alle - nur Chris und ich hatten alle Infos), und JEDE Partei hatte einen eigenen Auftrag, der konträr zu BEIDEN anderen stand. Sprich: Beide Seiten waren zu Beginn eine potentielle Bedrohung.
Man kann es vielleicht vergleichen mit einer Burg, die von Norden und Süden angegriffen wird: Im Inneren sitzen die Bösen, sie haben die höchste Ortskenntnis und Zeit sich am Ort des Geschehens vorzubereiten, dafür sind sie aber in der Burg eingeschlossen und müssen diese halten€¦ein Fehler und das war`s. Von Norden kommen die Elben, um anzugreifen, an Anzahl gering, aber dafür sehr homogen, dennoch ausgestattet mit dem geringsten, weil eher falschen Wissensstand (sprich eigentlich die schlechteste Ausgangslage). Von Süden kommen die Menschen, inhomogen, aber mit dem größten Kontingent sowie entsprechendem Vorwissen in Form von €žErlebnissen€œ bei der Anreise/Vergangenheit.
Das Ziel war es, dieses Grundszenario vorzugeben, und dann, wie angekündigt, nicht steuernd als Orga einzugreifen, sondern nur im Rahmen der Rolle. Branko nennt dies €žEventgesteuert€œ, auch passend. Dies macht schon mal sehr deutlich, dass es keinen €žPlotplan€œ geben konnte.
Ich habe mit viel Freude die Vorbereitung der Elben verfolgen können. Auch diese hatten ihre €žAnreisegeschichte€œ, genau wie die Spieler (und die €žBösen€œ übrigens auch). Die Strategie der Elben war, die Menschen (die für sie tatsächlich eine Bedrohung darstellten) möglichst schnell €žauszuschalten€œ. Dies gelang zum einen mit 2-3 sehr imposanten Auftritten. Und zum anderen, wie Uli (die als €žKey Userin€œ sich sehr zurückgehalten hat) dies schön ausdrückte, durch eine Kombination an Bluffs und Halbwahrheiten (die ja fast eher Viertelwahrheiten waren , verknüpft mit Drohungen€¦das alles hat perfekt €žgezündet€œ.
Wieder zum Vergleich: Somit hatte der Angreifer Norden den konkurrierenden Angreifer Süden praktisch ausgeschaltet, nur mit Worten, und noch überredet, ihm einen Teil der Waffen zu geben (siehe Magiemanöver).
Wir Bösen hatten uns ebenfalls einige Pläne zurechtgelegt, um dafür zu sorgen, dass Menschen und Elben sich bloß nicht nahe kommen. Erfreut stellten wir fest, dass dies sehr einfach sein würde. Auch hier haben wir keine SL-Eingaben gemacht, sondern Jessica hat die Truppe sehr schön fest im Griff gehabt. Wir alle konnten uns nun aufs Einlullen/€œBearbeiten€œ konzentrieren (Vergleich: Ausfälle aus der Burg). Mit dem €žSchmetterling€œ hatten wir aber eine Partei €žin der Burg€œ, die auf eigene Rechnung gearbeitet hat (von ihm wussten auch die Bösen nichts bzw. nur sehr wenig (die Bösen-Anführerin Jessica)). Wir haben in unserer Rolle damit gerechnet, durch alle möglichen und unmöglichen Aktionen von den Gästen durch die Mangel gedreht zu werden€¦nö.
Die Elfen schienen ernsthaft besorgt und kompetent zu sein
Ersteres ja (aber aus falschem Grund), Zweiteres absolut nicht (zumindest nicht bzgl. der Sache ). Dies war eine freie Interpretation/Entscheidung der Spieler (wenn man das überhaupt so homogen ausdrücken kann). Nach dem was ich mitbekommen habe, änderte sich dies erst ein wenig, als Frau Lyah auftauchte, aber das sind Details.
Das Feedback von elbischer Seite war eher enttäuscht: Zum einen hatten man mit sehr viel schönem Konfliktspiel gerechnet (und sich hierzu auch schon viel überlegt), zum anderen wurden die Spieler als lethargisch wahrgenommen, vor allem da der Anstoß oder die Führung von außen fehlte (der rote Faden sagt man wohl dazu). Offensichtlich ein Problem, das schon auf dem Konzept-Con im August deutlich aufgetreten ist.
Zudem gab es nach meiner Kenntnis nur eine Situation, als Elben und Menschen gemeinsam €žon the fly€œ dem €žBösen€œ gegenüberstanden. Diese Situation ist im Erkenntnisgewinn aber vor allem durch die Elben genutzt worden.
Somit dürfte auch klar geworden sein, dass das Konzept auf der einen Seite und Forderung nach €žPlotplanung/-unterbringung€œ auf der anderen aneinander vorbeilaufen. Es gab schlichtweg keine Plot- oder Zeitplanung, sondern vor allem €žSocialising-Dokumente€œ.
Aber nun zu den Details.
III. Kritikpunkte
[u:2bx9n1uy]A) Besessenheit[/u:2bx9n1uy]
Ich fange mit Rouven`s an (€žÜbernahme von Spielern€œ), die ist recht schnell abgehandelt: Wie im Vorfeld angekündigt, war es ein DKWDDK-Con nach den €ž2 Regeln€œ (siehe Einladungsdokumente).
Dieses Thema ist mir einen kleinen Exkurs Wert (der ungeneigte Leser kann ihn überspringen):
Die Gemengelage aus Dria/Stauchen-Spieler ist ja eigentlich nicht so groß, aber trotzdem sehr inhomogen (hat etwas gedauert, bis ich das mitbekommen habe), um es mal vorsichtig zu formulieren: Es gibt Dria-Spieler, die fahren nicht auf Stauchen-Cons, weil sie DKWDDK für ein Powergamer-System halten (Powergamer nicht im Sinne der wertneutralen Konnotation im Larp-Wiki, sondern der negativen €žGemeinläufigen€œ), und manche Staucher-Charaktere werden als Powergamer deklariert. Dies nimmt man auf Dria-Regelwerk-Cons grummelnd hin, da diese Spieler ja €žzur Familie€œ gehören.
Warum schreibe ich das? Weil mir dies nicht bewusst war, als ich den Con - für mich als Bedingung - als DKWDDK-Con definiert habe. Mir ist mittlerweile aufgefallen, dass viele langjährige Dria-Spieler dies immer bzgl. der aktivistischen Komponente sehen (da leider entsprechende Foren, wo die Thematik ausdiskutiert ist, nicht frequentiert werden), also des €žtypischen€œ Blitzeschleudernden omnipotenten Magiers. Dabei ist die Passivistische Komponente viel entscheidender, denn ein jeder entscheidet für sich selbst, ob ihm das €žDargestellte€œ reicht. Somit kann man dem Blitzeschleuderer (der gerade Blitze €žtellt€œ) einfach in einem IT-Kontext fragen, ob die Sonne ihm sein Hirn verbrannt hätte und weitergehen. Oder anders: Jeder kann selbst entscheiden, was er annehmen will€¦sprich, ob er auf das ihm gegebene Spielangebot eingehen will.
Diskurs Ende
Und da dies selbstverständlich auch für eine SL gilt, geht dies nahtlos zu der Thematik der Übernommenen über, die ich mal nach Heftigkeit in 2 Gruppen gliedere:
1. Schmetterlingsopfer
Andre hat den Betroffenen unauffällig einen Zettel geben, wo klipp und klar drauf stand, dass sie das ganze ignorieren können, wenn sie darauf keine Lust haben (Opferregel). Jeder hätte also jederzeit ausspielen können, dass er den Wurm einfach €žauskackt€œ oder wegverdaut.
Du, Peter, hast ja Andre gesagt, dass du da keine Lust zu hast, was auch absolut akzeptiert wurde. Wie es zum Sinneswandel gekommen ist, weiß ich nicht.
Bei Karsten war ich mir sicher, es gibt wieder das volle €žHagen-Programm€œ€¦es war herrlich, dies einfach mal nur beobachten zu können, anstatt sich als Brian drum kümmern zu müssen.
Von weiteren €žSchmetterlingen€œ als den beiden weiß ich nichts.
2. Franka und Bastian
Hier sind Dinge ausgespielt worden, die über mehr als 3 Cons (weder Stauchen noch Dria) sich entwickelt hatten. Aber auch hier habe ich mehrfach gefragt, ob dies in Ordnung ist. Und ich habe in keinster Weise vorgegeben, was zu tun ist, sondern ich habe einfach die Rolle gespielt. Ich hatte einen Heidenspaß mit beiden, sowohl bei der morgendlichen Hetzjagd durch den Wald (Respekt für eine Stunde jagen in voller Montur), als auch bei den Blutritualen, aber es gab keinerlei €žAnweisungen€œ außerhalb der Rolle (sprich als SL), wie mächtig die beiden sind und wie stark dies auszuspielen ist. Sie hätten im Gegenteil jederzeit z.B. die Verfolgung abbrechen können. Ich war selbst überrascht, wie sehr die beiden gewütet haben, aber nicht im negativen Sinne.
Sehr angetan war ich von der schauspielerischen Darstellung, denn beide haben dies im Laufe des Samstag immer weiter hochköcheln lassen, aber dafür muss man die beiden wahrscheinlich etwas länger kennen, um dies zu bemerken. Von beiden habe ich mitgenommen, dass sie sehr viel Spaß hatten. Ich freue mich sehr auf das nun folgende Spiel beim Burgundischen Wiegenfest€¦das kann ja was werden.
3. Andere
Es gab andere, die vor einer ähnlichen Entscheidung gestanden haben, sich aber gegen die Beeinflussung entschieden haben. Heike mit Lyah ist ein Beispiel, und trotzdem war es sehr schönes Spiel, das ich genossen habe (und Heike auch, wie ich weiß), an der schönen Bachkulisse
Mit Fransisco gab es eine kurze €žVerhandlung€œ (also auch OT ), und wir haben etwas (hoffentlich) Passendes gefunden.
Und das war auch das Ziel: Einfach eine Bühne zu bieten, und jeder soll entscheiden, wie er sie nutzt (aber dazu gleich mehr).
[u:2bx9n1uy]B) Alles andere / Ecken im LARP-Sandkasten[/u:2bx9n1uy]
Aus Peters Post gibt es eine Passage, die sehr, sehr verdeutlichend ist:
Dann wäre der Wald bis Mittag freigespielt gewesen, und man hätte da noch allerlei Plot unterbringen können.
Dies zeigt, dass deine Ecke im Larp-Sandkasten (um es mal Foren-konform zu formulieren) eine gänzlich verschiedene von meiner ist:
Ich kenne den Begriff €žfreigespielt€œ nur aus Computerspielen, bei dem man als man selbst eine Spielfigur übernimmt, um ein Spielziel zu erreichen, ein Level zum Beispiel. Und in der Tat ist dieses Verhalten im Larp nicht unüblich, sich selbst zu spielen und dann auf Plotjagd zu gehen im Sinne eines €žLive€œ-Computerspiels. Mein Eindruck ist, dass dies bei einigen auf dem Con auch die Erwartungshaltung war. Ich möchte betonen, dass dies sicher eine legitime Spielweiseist, die ich nicht herabwürdigen will, die aber sehr weit von meiner entfernt liegt. Hier muss ich mir definitiv ankreiden, dies im Vorfeld nicht viel deutlicher ausgedrückt zu haben, denn es ging im KERN nicht darum €žnicht zu gewinnen oder aufzuklären€œ, sondern Frankas Aussage trifft es deutlich:
Welch wunderbares intensives Zusammenspiel! Oder auch Gegeneinander
Dafür sollte eine Bühne mit möglichst viel Freiraum gegeben werden. Begriffe wie €žfreispielen€œ und €žUnterbringen von Plot€œ sind da sehr weit von entfernt.
Bei dir, Peter, wundert es mich in diesem Zusammenhang, dass du dich angemeldet hast. Denn nach dem Wiegenfest von Brian hatten wir uns ja eine Zeit lang über das Thema unterhalten, und unsere sehr gegensätzlichen LARP-Motivationen festgestellt (ich meine mich zumindest daran erinnern zu können).
Das Wesentliche ist damit klar und ich könnte aufhören, aber zur Verdeutlichung ein paar weitere Punkte:
Björn (der als Hauptverantwortlicher hinter allem steckt und sicher genau weiß, was wir alles nicht richtig gemacht haben)
Auch dies zeigt aus meiner Sicht, dass hier 2 sehr unterschiedliche Larp-Philosophien aufeinander treffen. €žAlles richtig machen€œ ist eine Performance-orientierte Sicht im Sinne von Plotlösung, die bei gamistischer Spielorientierung vielleicht Sinn macht. Ich hatte nie eine entsprechende Erwartungshaltung, und das Konzept dreier gleichberechtigter Gruppen läuft dem auch völlig entgegen.
Beide waren so aufgepowert, daß sie magische Geschosse als auch einen Enthauptungsschlag mühelos wegstecken konnten. Selbst Schergen (siehe Holmar) waren mit unglaublichem Stehvermögen und Regeneration ausgestattet.
Siehe Anmerkungen zu DKWDDK sowie beim Thema Besessenheit (keine Vorgaben durch SL!!!): Dies lag dem €žSystem€œ entsprechend in der Verantwortung des Einzelnen und ist so interpretiert worden.
Ein persönlicher Kommentar zum Thema €žEnthauptungsschlag€œ: Lieber Peter, einer knieenden Person von hinten auf den Nacken zu hauen, ist für mich schon grenzwertig (der Nacken ist keine Trefferzone). Dazu kommt aber, dass der Treffer eher auf dem Hinterkopf war (so haben es mir meine Synapsen zumindest suggeriert). Und, nachdem du draußen den €žKopf frei bekommen€œ hast, einfach rein zu kommen und wild um dich zu hauen (bei der Übermacht), halte ich für eine sehr€¦sagen wir mal unkreative Idee. Sich dann aber über Kämpfe im Innenraum zu beschweren ist für mich nicht nachvollziehbar. Aufgrund des Kopftreffers brauchte ich einen Moment, aber dann war die Szenerie auch schon vorüber, und ich wurde sehr schön von der Chefin ins Achtung gestellt .
Und wenn sich zwei sehr erfahrene, spielwillige Charaktere am späten Samstagabend fragen: "Haben wir heute überhaupt *irgendetwas* erreicht?",
Diese Aussage suggeriert ja, dass andere Spieler nicht €žspielwillig€œ waren€¦das sehe ich absolut anders, da wäre es die Frage, was unter spielwillig zu verstehen ist. Und dies wird sehr wahrscheinlich jeder für sich anders beantworten.
Exemplarisch aus meinem Blickwinkel: Ich bin mir recht sicher, dass ich mir in Rolle diese Frage noch nie gestellt habe, da ich diese Performance-orientierte Sicht nicht teile. Ganz im Gegenteil, der Brian-Charakter ist sehr bewusst recht wenig performant orientiert. Einfach aus der Tatsache heraus, dass ich in meinem beruflichen Alltag genügend €žPerformancedruck€œ habe€¦ich würde den Teufel tun, dies auch noch am Wochenende zu haben. Generell ist mir dies für eine tiefgehende Immersion mit intensivem Charakterspiel auch völlig egal (meine primäre Larp-Motivation)€¦womit wir wieder in den Sandkasten-Ecke wären.
Wenn aber ein Charakter Minuten vor Spielende zu einem NSC sagt: "Ihr glaubt doch wohl nicht, daß ich jemals wieder einen Fuß in dieses Land setze!", dann hat die Spielleitung etwas falsch gemacht - entweder beim Landesdesign oder beim Plot
.
Lustig: Dies war sinngemäß die Aussage von Brian zu Frego (und Salina) nach meinem ersten Stauchen-Con. Zur Erinnerung: Wir waren kurz vorher von €žSteingeistern€œ übernommen worden und sind dann niedergemacht worden (übrigens auch der böse Power-Eiselb, der problemlos übernommen und niedergeknüppelt worden ist ). Was draus geworden ist, dürfte bekannt sein, und das liegt daran, dass Björn und Brian getrennt voneinander sind. Diese IT-Aussage in einen OT-Kontext zu stellen und zu vermischen zeigt deutlich, dass hier keine klare IT/OT Trennung mehr besteht, sprich man sich selbst spielt.
Ich denke, mein Standpunkt (vor allem der im Sandkasten) ist klar geworden.
IV. Kritik an und für sich €¦ oder: Keine Kritikpunkte?
Der aus meiner Sicht aktuelle Stand der Forendiskussion ist deutlich dahingehend, dass man vor einem Con sehr klar schildern soll, was zu erwarten ist und was nicht, damit jeder seine Entscheidung teilzunehmen, gut fällen kann, und diese Meinung teile ich voll und ganz. Eine der €œberatenden€œ Orga-Veteraninnen merkte jedoch mal an, dass dies im kleinen Dria-Kontext eher als €žprophylaktisches Reinwaschen von Kritik€œ interpretiert werden könnte. Nachvollziehen kann ich das nicht, aber ich will darauf eingehen.
Selbstverständlich gibt es Kritikpunkte, die völlig inhärent sind von Larp-Philosophie/Sandkastenecken usw., oder anders ausgedrückt von Geschmäckern, ein €žKonzept-Con€œ kann sich davon nicht €žfreidefinieren€œ. Und diese Punkte hat es mit Sicherheit gegeben. Mir ist eingefallen:
1. Erst am Abend abzuklären, dass der Parkplatz nicht genutzt werden kann (Verzögerung Time-In) ist definitiv schlecht
2. Die Beschreibung des Con-Konzeptes ist bei einigen nicht angekommen, war somit nicht deutlich genug€¦das ist noch schlechter
3. DKWDDK ist auch nicht immer im €žSinne der Lehre€œ umgesetzt worden
4. Meine ewig gleiche NSC-Ausstattung€¦die Jugendsünden der 90er€¦mit dem Pannesamt-Umhang als Krönung. Mir den aber zu verstecken war nicht nett . Er ist erst beim Aufräumen wieder aufgetaucht€¦unter einer Kiste (und nein, das war kein €žPlot€œ )€¦das waren sicher die Ning-Gewandungs-Voldemorts unter euch€¦
Ich bin mir sehr sicher, die Liste ist deutlich länger!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
V. Der Erfolg
Der geneigte Leser wird bereits erkannt haben, wir haben keinen Plotablauf geplant, und somit auch keine €žErfolgsplanung€œ. Was wir wohl gemacht haben: Szenarioanalysen (das Konzept hat ja eher Modellcharakter), sprich: was könnte geschehen wenn€¦(wir waren selber sehr gespannt). Und diese beinhalteten natürlich mögliche Handlungen der Seiten und Möglichkeiten der Erkenntnisgewinnung
Die erlangten Informationen bezogen sich jedoch nur auf die Hintergründe, so daß man hinterher zwar verstanden hatte, wie die Sache mit Vendragor, Caelonth und den Elfen damals abgelaufen war, aber das half kein Stück bei der aktuellen Konfrontation mit Vendragor(?) und dem Schmetterlingsmann.
Die Informationen seitens der Elfen wie auch der Dokumente sagten zwar viel über den Hintergrund der Vorfälle aus, aber nichts über Wege, wie man ihrer Herr werden könne.
Ich halte beide Aussagen für schlichtweg falsch, sorry. Um es gamistisch auszudrücken: Die Paperwork-Analyse war deutlich unperformant. Im Nachhinein habe ich über Heike erfahren, dass Frederic viel durchgelesen und ausgearbeitet hat€¦anhand der genannten Buzzwords würde ich sagen, das Erdachte hatte durchaus Potential. Laut Frederic ist dies aber €žuntergegangen€œ.
Als Orga potentielle €žAufklärungschancen€œ zu bewerten ist wohl unmöglich, da man sich das ganze ja selbst erdacht hat. Somit macht es wenig Sinn, dies zu bewerten. Weil es aber einigen offensichtlich sehr wichtig ist, Folgendes: Auf der Rückfahrt vom Wiegenfest werde ich auf Wunsch Andrea, Heike und Caro €žaufklären€œ€¦dann gibt es gleich drei Drittmeinungen, ob das Ganze €žmachbar€œ war€¦für die Elben ja, dies ist empirisch bewiesen
Aus meiner Sicht kurz Dinge, die ich für Low-Brainer gehalten habe:
+ Der Schmetterlingstext war von Andre als eine Art Horcrux (schreibt man das so?) a la Harry Potter angelegt€¦das Rätsel des Textes gab die Lösung€¦man hätte nur das Pergament verbrennen müssen und der Schmetterling wäre weg gewesen (er war eh nur ein Sidekick€¦wenn auch ein sehr, sehr schöner, mein lieber Andre). Nach dem ersten Durchlesen (ohne die Lösung zu kennen) hatte ich vermutet, das Ding hält keine 5 Minuten€¦
+ Der Vertrag von Hr. Lafayette war mit seinem Blut geschrieben und sein Traum war, dass er aus einer Wunde am Arm blutete€¦dafür hatte sich Unkred schon viele Ausreden überlegt
+ Das schmerzverzerrte Gesicht des Chevalier, als er die Hausdame anschmachtete und sich dabei immer wieder an sein Amulett von Edda griff (schön dargestellt, lieber Ralph)
+ Das Dokument hinter der Dria-Karte wurde nur halb herausgenommen (beim Abbauen hefteten da noch die wichtigsten Blätter)€¦ein anderes wurde gar nicht entdeckt, obwohl es recht simpel in einem der Auslagebücher lag (deutlich herausragend).
Aber wenn Interesse besteht, einfach die Drei oben genannten Damen fragen€¦
VI. Ausblick
Ein paar wussten vorher, dass dies meine letzte Dria-Con als Orga werden wird, der Con hat mit der Entscheidung nichts zu tun€¦zum Glück habe ich Zeugen . Zum einen aufgrund meiner aktuellen, persönlichen Lebenssituation, aber vor allem aufgrund der Tatsache, dass die Cons, die ich als Orga machen möchte, eher nur einen Teil der Vereinsmitglieder ansprechen würde.
Hier ist mir die Möglichkeit von Konzept-Cons entgegnet worden. Dies ist sehr richtig, und hätte ich von der Möglichkeit eines sehr kleinen, abgesteckten Rahmens gewusst (wie im August), hätte ich dies auch so gemacht. Aber laut Chris ist auf der letzten MV diskutiert worden, dass die Konzept-Cons aus verschiedenen Gründen kritisch gesehen werden (wenn es ungenau beschrieben ist, bitte nachsehen, ich habe es so verstanden), sondern man eher die €žtypischen Dria-Cons€œ haben will. Hinzu kommt, dass die Konzept-Cons aus meiner Sicht auch schon personell besetzt sind und ansonsten mehr Konzept-Con als €žtypische€œ Cons stattfinden würden.
Etwas Persönliches
Zum einen möchte ich die Gelegenheit nutzen, den lieben GSCs zu danken (Anja sowieso!!!), und da die Elben ja schon so lobend erwähnt wurden (s.o.), mal die Bösen: Die Truppe war selbst ohne Treffen vorher sehr homogen (wie ja bisher durchgängig erwähnt wurde), toll zusammengehalten durch Jessica (das große Lob auf der Fahrt hält weiterhin an;-) ). Schade, lieber Pek, dass du krank geworden bist€¦ich habe mir am Freitag abend fast die Lippen blutig gebissen bei deiner Performance um nicht zu lachen (Ist ja jetzt kathegolische Kunst!). Und vor allem die beiden €žBösen-Newbies€œ: Der Überraschungseffekt war trotz Zahnweh und vorheriger Bedenken, dies würde bemerkt werden, wohl perfekt€¦das sagt alles€¦nicht, dass ihr noch auf den Geschmack gekommen seid
Zum anderen: Im Rahmen der internen Stauchen-Reviews hatte ich meine Wahrnehmung mal deutlich gemacht, dies ist ein gutes Beispiel: Aus eigener, beruflicher Erfahrung weiß ich, dass Führungskräfte besonders daran gemessen werden, wie sie auch in schwierigen, stressigen Situationen, freundlich und respektvoll mit ihren Mitarbeitern umgehen und adäquat Kritik üben. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, die für private Situationen, für die man noch nicht mal bezahlt wird, erst Recht gelten sollte.
Du, mein lieber Peter, bist nicht nur mir im Rahmen der Herbstband-Vorbereitungen mit einer sagen wir mal vorsichtig unfreundlichen Mail aufgefallen. Die exemplarisch folgende Passage:
Spätestens da habe ich an der geistigen Verfassung der SL gezweifelt.
passt in diesen Kontext. Bei meiner persönlichen, von mir wahrgenommenen zweitschlechtesten Con, habe ich auch versucht, mein Foren-Feedback freundlich zu geben und zu formulieren. Und auch hier und im Stauchen-Forum habe ich dies aus meiner Sicht so vollzogen.
Nach 7 Cons als Orga (Dria, Stauchen, Andere) in den letzten 1,5 Jahren weiß ich (und wusste es auch schon vorher) wie viel Arbeit dahintersteckt, und dementsprechend wohlwollend und vorsichtig äußere ich mich auch, und kann trotzdem adäquat Kritik üben. Bei deinem Tonfall kann ich sicher sagen, dass ich mich selbst in einem professionellen Dienstleistungs-Kontext höflicher äußere. Das wir nicht professionell arbeiten, sollte klar sein.
So, ein Forum ist eh ein schwieriges Medium, in dem für mich der Punkt auch abgeschlossen ist. Wer noch Gesprächsbedarf hat, kann mir gerne eine Mail schicken oder mich auch gerne anrufen (02131/4056222).
Ich finde es interessant, wie sehr sich die Ansichten unterscheiden. Ich war auf Cons die ich grottig fand. Meistens stimmten meine Mitspieler der Kritik zu.
Auf einigen weniger Cons, die ich richtig schlecht fand, fanden die Mitspieler sie hingegen richtig gut. 2 fallen mir da noch ein, ein Silvestercon und Finwies Einsteigercon in Ammonlonde.
Auf beiden hatte ich ein anderes Spielverständnis als die, denen es gefallen hat. Den meisten Spielern hat es gefallen und die Kritik war für sie unverständlich. Für sie war die Veranstaltung dann auch ausgelegt.
Ich bin froh, solch Veranstaltungen in den letzten Jahren erfolgreich aus dem Weg gegangen zu sein, bzw mir doch meinen Spaß zu machen.Allerdings wähle ich sorgfältiger passende Charactere und Regelwerke aus.
Aber ich weiß, dass es schwer ist wenn einem ein Con überhaupt nicht gefallen hat, eine sachliche Review zu schreiben.
Meine schlechten Cons sind allerdings alle schon lange her, aber trotzdem kann ich mich bei den meisten noch an die wenigen postiven Momente erinnern.
Wie alle wissen, war ich selbst nicht auf dem Con, werde also nichts zum Con, sondern nur zur aktuellen Diskussion im Forum schreiben. Es wird auch bei Gedanken bleiben, die ich gar nicht sehr vertiefen will, mir aber durch den Kopf gingen, als ich das alles gelesen habe:
Konzept-Cons:
Konzeptcons finde ich nach wie vor sehr schön und gut und möchte sie nicht missen. Meiner Ansicht nach sollte es möglich sein Cons mit kleiner Teilnehmerzahl zu arrangieren. Da jeder Con eine solide Finanzierung haben muss, darf es hier nicht zu Argumenten hinsichtlich der Finanzen kommen, denke ich, sondern allenfalls um Inhalte gehen. Hier liegt aber die Crux des Ganzen, denn
Anmeldeverhalten
Irgendwie neigen Spieler dazu, sich auf Cons jeder Art anzumelden, ohne sich Gedanken zu machen, ob der Charakter mit seinem Konzept, oder der Spieler als Mensch (oh Gott, ich ahne Kritik) auf diesen Con und sein Konzept passen. Ich spreche hier in erster Linie auch von mir selbst, denn ich habe diesen Fehler oft genug gemacht und mittlerweile irgendwie verstanden, dass NICHTHINGEHEN auch eine richtige Entscheidung sein kann und man das Ganze nicht gleich als Missachtung der Orga verstehen muss, auch wenn man mit ihr befreundet oder bekannt ist. Ich habe mir viele Gedanken gemacht, was ich selbst auf einem Con will, Peter und Björn haben dies auch getan und ich möchte jeden im Verein ermuntern, sich genau zu überlegen, welcher Charakter und Con zu ihm passt. Wenn ich keinen Charakter für einen Con habe, dessen Konzept ich gut finde, komme ich als NSC oder mit neuer Figur. Finde ich das Konzept nicht gut (bestes aktuelles Beispiel: Vinland-Kopftrefferregel) bleibe ich zu Hause und mache was anderes Tolles mit meiner Freizeit. Das bedeutet im Vinland-Fall zum Beispiel, dass viele meiner Freunde ein schönes Wochenende ohne mich haben, weil ich meine Prinzipien und klaren Ansichten habe. Wenn ich mich auf dem Con ärgere, nehme ich ihnen eventuell den Spaß auf dem Con, weil sie das alles gar nicht so schlimm finden. Ganz schlecht finde ich übrigens auf einen Con zu fahren und ausschließlich sein eigenes Ding zu fahren, den Con also nur nutzen, um mich mit meinen Freunden zu treffen. Das kann ich auch in meinem Garten oder im Stadtwald tun. Warum sollte ich eine Schiffsreise unternehmen oder durchs Dimensionsportal schlurfen, wenn ich am Abenteuerschauplatz ohnehin nur das tue, was ich auch überall sonst tue. Dies ist ein großes Dilemma für alle, die sehr viel eigenen Plot im Gepäck haben oder aber nur in Gewandung ohne Plot nett abhängen wollen. Die Orga des Cons hat sich ja etwas für mich überlegt und tut dies ja, weil sie mit mir spielen will und ein Feedback auf ihre Ideen will. Ist schon schwierig einen Kampf zu organisieren, wenn keiner kommt.... Andererseits muss eine Orga aber auch Signale senden, was sie mit den Spielern machen will. Es bleibt ein Balanceakt.
Dria-Konzepte
Es gibt aber auch Driakonzepte, die ich als Mitglied nicht angerührt haben möchte. Wenn es um Landesgestaltung und Hintergrund geht, gilt es eine allgemeine Leitlinie (nicht niedergeschreiben, aber in den Köpfen vieler drin) einzuhalten. Keine Monsterdämonen mit Weltuntergangsszenario, Charakterspiel (das hat Björn ja auch zu Dria gebracht, also muss es ja immer da gewesen sein und das Plotlösen kann da anscheinend auch nicht so vordergründig gewesen sein, wie es manchmal in den Posts aller durchscheint). Die Regeldiskussion finde ich ermüdend und überspringe sie einfach, nur soviel hierzu: was mich am meisten an DKWDDK aufregt ist die Tatsache, dass das Konzept beeinhaltet, mich mit diesem Sammelsurium von Wildwuchs an Ideen auseinandersetzen zu müssen, denn mir wird als Spieler bei Auslegung der Passivitätsregel ja ständig eine Entscheidung abverlangt, oft auch von Sachen, über die ich niemals nachdenken wollte oder es wünsche dereinst zu tun. Das Problem an offenen Konzepten und DKWDDK ist schlicht und einfach, dass Du nicht weißt, was Du auf dem Con erwarten musst und schlimmstenfalls mit einer für dich völlig abtörnenden Idee an deinem Wochenende auseinandersetzen musst. Nun kann ein jeder einwenden, dass LARP ein Gruppenerlebnis ist und man das einkalkulieren sollte, da 30 Menschen auf einem Haufen halt viele verschiedene Vorstellungen von schön und abtörnend haben. Stimmt auch! Eine regelnde Orga, die nicht alles laufen lässt, zwingt Spieler zwar in ein Korsett und gibt ihnen weniger Raum (ein Regelwerk übrigens auch), sie schafft aber auch eine klarere Zielvorstellung für so manchen Spieler, der dies wünscht (mich zum Beispiel). Da die SL ungleich mehr Aufwand als Spieler betreibt und sie das ohne Bezahlung tut, ist es ihr gutes Recht, den Con so zu gestalten, wie sie es wünscht, solange Spieler das Konzept gut finden. Diese Spieler gab es auf dem Kathegolien augenscheinlich, also hat das Konzept seine Daseinsberichtigung.
Plot contra Darstellung des Charakters
Die Gretchenfrage jeder Orga. Björn beantwortet die Frage ja recht eindeutig. Peter empfinde ich da weniger auf der gegenüberliegenden Seite. Ich mag beides sehr gerne, aber irgendwie kann ich es gar nicht trennen und würde auch niemals auf die Idee kommen eines von beidem weglassen zu wollen. Ich unterstelle dies auch keinem der Schreiber in diesem Forum. Es bleibt also eine Frage der Gewichtung. Meiner Erfahrung nach sind Cons mit fast reiner Charakterdarstellung und den sich daraus ergebenden Konsequenzen für die SL sehr schwierig zu planen, es sei denn man will gar nicht mehr eingreifen und lässt einfach laufen. Das ein solcher Con ergebnisoffen sein muss, versteht sich von selbst. Hauptproblem ist die zumeist chronische Unterbesetzung mit NSCs, da ja jeder NSC in Rolle bleiben muss. Das schränkt schon erheblich bei der Handlung ein und beschneidet die Kreativität der Orga ganz schön. Gewisse Teilziele zu setzen, die die Spieler erreichen können, kann helfen, mehr Angebote für das Spiel in petto zu haben. Ähnlichkeiten zu Computerspielen drängen sich selbstverständlich auf, sind aber genauso systematisch bedingt wie eben bei den Computern. Im Rollenspiel ist es der NSC-Mangel der dies erfordert. letztlich hängt es also von der Orga ab, wie sie das Setting gestaltet und was sie spielen möchte. Ich selbst habe diese "Marksteine" nie als störend empfunden, außer wenn sie erreicht werden mussten und es keine Alternativen gab. Die eigentliche Kritik scheint mir hier die eines linearen Handlungsstranges zu sein. Aber auch Computerprogrammierer bedienen sich hier eines Ereignisbaumes mit Entscheidungen und Alternativen und schaffen so eine gefühlte Freiheit der Spieler. (Ich empfehle hier übrigens das Computerspiel Blade Runner mit sehr vielen Alternativen und völlig verschiedenen Ausgängen) Die Heerscharen von Onlinegamern sprechen da ja eine eindeutige Sprache, was die Beliebtheit solcher Konzepte angeht. Es ist also nur logisch, dass bei Dria solche Konzepte ebenfalls Anklang finden.
Spieler oder Charakter
So lange ich Rollenspiel mache gibt es immer wieder diese Diskussion über die Frage, ob da jetzt der Spieler oder der Charakter spricht. Ich finde sie ermüdend, nicht zielführend und habe sie in über 20 Jahren noch von keinem zufriedenstellen beantwortet bekommen. Keiner von uns ist ein Magier, Krieger oder Elf. Keine unserer Figuren hat Kenntnis über die reale Welt. Es wird sich immer vermischen. Ist auch nicht so schlimm, denn die Vorstellungen und Erwartungshaltungen unterscheiden sich ja auch immens, wie ich beim Lesen der Forenbeiträge feststellen konnte. Ich rate daher einfach dazu, die Dinge anzusprechen und entsprechend zu handeln, wenn es um Anmeldungen zu Cons geht.
Kritik und Tonfall bei Kritik (insbesondere in den "neuen" Medien)
Forenbeiträge haben immer die Tendenz missverständlich zu sein. Auch dieser hier. Ihr habt nicht mein Gesicht gesehen als ich ihn schrieb, ihr habt nicht meinen Tonfall gehört und Euch fehlen wesentliche Bestandteile vernünftiger menschlicher Kommunikation. So mancher hätte sicher gerne unterbrochen oder nachgefragt. Übrigens rutschen den meisten von uns bei verbaler Kommunikation auch beleidigende Floskeln raus, die aber durch unseren Gesichtsausdruck wieder relativiert werden und plötzlich okay sind. Ich nenne manchmal Menschen mit einem Lächeln auf den Lippen "Du Depp!" und sie wissen, dass ich sie auf etwas hinweise, es ihnen nicht übel nehme und mit ihnen darüber lachen kann. Fast immer lächelt mein Gegenüber und kann die Kritik annehmen. Schreibt so etwas bitte mal in einem Forum! Dann wird es ein Flaming geben, dass es Euch von der Tastaur wegschleudert. Ich rate dazu, zum Telefon zu greifen, wenn Irritationen aufkommen.
Danke für Deine ausführliche Antwort. Auch wenn Du Dich an dieser Forumsdiskussion nicht mehr beteiligen möchtest, halte ich es für angeraten, noch auf einige Punkte einzugehen.
Du, Peter, hast ja Andre gesagt, dass du da keine Lust zu hast, was auch absolut akzeptiert wurde. Wie es zum Sinneswandel gekommen ist, weiß ich nicht.
So war das nicht. Ich sagte, ich sei zwar nicht begeistert davon, aber würde es machen, da ich nun mal den Wurm gegessen habe und einem Plot nicht ausweiche, wenn er mir angetragen wird.
Auf dem Zettel stand, ich hätte plötzlich großen Hunger, wäre fasziniert von Lichtquellen und würde mich (sinngemäß) komisch benehmen. Weitere Anweisungen würden folgen. Ich fand das zwar merkwürdig und habe die Sache mit dem Essen gegen die Halluzination von blauen Käfern ausgetauscht, da ich gerade auf Cons nicht viel esse. Das habe ich von Anfang an ausgespielt.
Von weiteren €žSchmetterlingen€œ als den beiden weiß ich nichts.
Unter den Spielern war mehrfach von zehn €žSchmetterlingen€œ die Rede. Neben Hagen, Finwie, Holmar und Kendric war mindestens noch Timoreus aktiv betroffen. Von den anderen fünf haben einige die Sache offenbar abgelehnt, wie Du geschildert hast.
Ob Finwie und Holmar nun "vom Wurm" oder von Vendragor persönlich betroffen waren, war für die meisten Charaktere wohl aktuell nicht erkennbar.
Und in der Tat ist dieses Verhalten im Larp nicht unüblich, sich selbst zu spielen und dann auf Plotjagd zu gehen
Tatsächlich stammt "freispielen" aus dem Bereich der Computerspiele - ich hielt es für eine kurze aber treffende Umschreibung der geschilderten Situation. Daraus abzuleiten, daß Personen, die das Wort benutzen, sich selbst spielen (anstatt einer Rolle) und im Wesentlichen Plotjäger sind (anstatt Charakterspiel zu schätzen), halte ich für abwegig. Ich spiele zwar keine Onlinespiele, aber auch dort spielt man übrigens eine Rolle und nicht sich selbst, so weit ich weiß.
Nochmal zum "freispielen": durch die Selbstverpflichtung der Gäste, den Wald nicht zu betreten, wurde ein Teil der geplanten Handlungsmöglichkeiten (Untersuchungen im Wald) beschränkt. Die Elfen schienen dafür einen Ausweg anzubieten, der den Wald schließlich allen wieder gefahrlos zugänglich machen konnte. Es war Garulfos und Kendrics Bestreben, den anderen Gästen genau diese Freiheit wieder zu eröffnen, und daher sind sie zur Suche aufgebrochen. Da Dir all das ja bekannt war, habe ich den Ablauf "Erweiterung der spielerischen Handlungsmöglichkeit durch eine Spielaktion" durch das Wort "freispielen" ersetzt. Das kommt mir zulässig und im Kontext auch verständlich vor. Die Spieler kamen mir sehr daran interessiert vor, endlich nicht nur am oder im Gebäude sein zu müssen, ohne Vendragor Vorschub zu leisten.
Aus den Erfahrungen mit dem K-I habe ich mit Plotansätzen im Wald gerechnet. Damals sind wir auf die Nachtfeen getroffen, haben den schwarzen Fleck untersucht und gereinigt, haben mehrere "Stelen" untersucht und schließlich die Ritualstörung vorgenommen. Meine Erwartung war also nicht aus der Luft gegriffen, insbesondere da am Sonntag ja auch wirklich Aktionen im Wald stattfanden.
Bei dir, Peter, wundert es mich in diesem Zusammenhang, dass du dich angemeldet hast.
Für den Charakter gab es da noch Ungeklärtes zu tun, das war der Hauptgrund. Kendric fühlte sich moralisch verpflichtet, einen Beitrag zu Maßnahmen zu leisten, die Gefahr, die durch Vendragor bestand, zu minimieren. Die Wahl der Konzeption durch die Orga war dabei zweitrangig.
Außerdem mag ich Dria und wollte sehen, wie sich das "neue" Land nun zeigt. Daß etliche Spieler da sein würden, mit denen ich gern zusammen spiele, war ebenfalls ein Grund.
Denn nach dem Wiegenfest von Brian hatten wir uns ja eine Zeit lang über das Thema unterhalten, und unsere sehr gegensätzlichen LARP-Motivationen festgestellt
Offenbar haben wir uns noch nicht lange genug unterhalten, wenn wir bereits bei einzelnen Verben und Begriffen so unterschiedliche Interpretationen haben. Wir können das gerne nach dem nächsten Con vertiefen. Das von Dir geschilderte Konzept ist gewiß interessant, und in manchem Umfeld mag es sogar die ideale Wahl sein, aber im Rahmen einer so groß angelegten Rahmenhandlung, die sich durch so konkrete Bedrohungen äußert, halte ich es für problematisch. Vielleicht wäre ein Mittelweg hier günstiger gewesen.
€žAlles richtig machen€œ ist eine Performance-orientierte Sicht im Sinne von Plotlösung, die bei gamistischer Spielorientierung vielleicht Sinn macht.
Bitte erläutere "gamistische Spielorientierung".
Charaktere haben Ziele. Ich denke, wenigstens hier sind wir uns einig, da Du beschrieben hast "JEDE Partei hatte einen eigenen Auftrag". Spieler bestimmen ihren "Auftrag" selbst. Das ist Teil ihrer Freiheit als Spieler. Manche Charaktere wollen Reichtum, manche Wissen, manche Titel, manche "nur" munteres Abenteuer, und manche wollen Gutes tun, das Böse bekämpfen oder was es sonst an Motivationen gibt. Im Rollenspiel geht es ja oft auch darum, wie ein Charakter vorgeht, um Ziele zu erreichen.
Auch auf dem K-II hatten die Vendragor-Anhänger Ziele, die Elfen ebenso und die Gäste auch. Du hast etwa die Strategien der Elfen beschrieben: "Dies gelang zum einen mit 2-3 sehr imposanten Auftritten [...] das alles hat perfekt €žgezündet€œ."
Also wenn das keine performance-orientierte Sicht einer NSC-Aktion ist... offenbar haben die Elfen alles Erforderliche getan, um zum angestrebten Ziel zu kommen.
Oder eben "alles richtig gemacht", wie ich es schlicht ausgedrückt habe. Das kommt mir nur wie eine abweichende Formulierung vor und nicht wie "2 sehr unterschiedliche Larp-Philosophien". Ich denke, auch Deine Charaktere verfolgen Ziele und suchen Wege, wie sie diese umsetzen können.
einfach rein zu kommen und wild um dich zu hauen (bei der Übermacht), halte ich für eine sehr€¦sagen wir mal unkreative Idee.
Kendric hatte eigentlich anderes vor, aber als Unkred sich zum regungslosen Jorrick kniete und rief "Jetzt will ich mal Spaß mit ihm haben" hat er improvisiert, um den Kapitän vor weiteren Schäden zu bewahren. Für eine Entscheidung waren nur wenige Sekunden Zeit.
Ich habe noch nie einen Todesstoß gesetzt, und mit dem Säbel wollte ich auch nicht vorne am Hals vorgehen. Der grenzwertige Nacken schien da die mildere Wahl. Es tut mir leid, daß ich Dich unglücklich getroffen habe.
Sich dann aber über Kämpfe im Innenraum zu beschweren ist für mich nicht nachvollziehbar.
Es ist ja nicht so, daß ich die Kämpfe dort begonnen hätte. Das war schon lange vorher passiert. Mehrere Verletzte lagen schon am Boden.
Diese Aussage suggeriert ja, dass andere Spieler nicht €žspielwillig€œ waren€¦
Keineswegs. Wie schon bei "freispielen" ziehst Du erstaunliche Folgerungen aus einem Wort. Ich wollte damit lediglich umschreiben, daß sich zwei Spieler darüber gewundert haben, daß sie trotz Einsatz und bestem Willen so wenig Fortschritt bei ihren Vorhaben erreicht haben. Daß man ein Resümee über den Tag zieht, halte ich für statthaft.
Diese IT-Aussage in einen OT-Kontext zu stellen und zu vermischen zeigt deutlich, dass hier keine klare IT/OT Trennung mehr besteht, sprich man sich selbst spielt.
Auch diese Folgerung zweifle ich an, kann dabei aber nur auf meine Erfahrungen zurückgreifen: bisher habe ich derartige Sätze nur in Fällen gehört, in denen der Spieler mit dem Con nicht zufrieden war und daher auch nicht wiedergekommen ist. (Zur allgemeinen Beruhigung: das sind zurückliegende Beispiele aus driafernen Reisen.)
Basierend auf diesen Beobachtungen halte ich es also für möglich, daß Charakteraussagen eine Bedeutung haben können, die Folgen für das Spielerverhalten hat. Zudem habe ich einen solchen Satz auf Dria zuvor noch nie gehört, allein das kam mir bemerkenswert vor.
Als Orga potentielle €žAufklärungschancen€œ zu bewerten ist wohl unmöglich, da man sich das ganze ja selbst erdacht hat. Somit macht es wenig Sinn, dies zu bewerten.
Der Entwurf von Rätseln, die einerseits anspruchsvoll genug sind, um interessant zu sein, aber auch leicht genug, um von den Spielern in einer vertretbaren Zeit gelöst zu werden, ist eine der großen Künste im Rahmen des Plotentwurfs. (Dria-Veteranen erinnern sich vielleicht noch an die "Teergrube", in welcher der schwarze Geist schließlich alle Spieler aller Plotlinien gebunden hat.)
Ich halte das Erstellen solcher Rätsel inklusive Abschätzung der "Lösungsdauer" für möglich - zahlreiche drianische Cons haben gezeigt, daß man da eine angemessene Balance herstellen kann.
Natürlich kann man sich als SL beim Schwierigkeitsgrad verschätzen. Das kommt vor.
Die Paperwork-Analyse war deutlich unperformant
Allmählich gewinne ich den Eindruck, "gamistisch" bedeutet "unnötig hochgestochen"
Aber mal im Ernst: ich habe schon vermutet, da wäre noch "etwas mehr" drin, aber da Frederic und ich arbeitsteilig an den Texten saßen, habe ich mich auf seine erste Einschätzung verlassen, die er später anscheinend revidiert hat. Gut, die Dokumente waren also relevanter als angenommen.
Über Deine "Low-Brainer" (überleg mal, ob das Wort angesichts von Spielern, die gewisse Rätsel nicht gelöst haben, nicht irgendwie herablassend klingt) kann ich nur sagen, daß einige Texte gegen Schluß an ihren Fundort zurückgelegt wurden.
Daß Du am Schluß noch einmal auf die alte Sache mit der Mail zurückkommst, wundert mich. War nicht schon längst geklärt, wie sich das Mißverständnis ergeben hat? Es hat auch mit diesem Con überhaupt nichts zu tun.
Während ich Dich in meinem Text gelobt habe und meine Kritik sich lediglich auf den Plot bezog, hast Du mich in Deinen Folgerungen zur Person in Zusammenhang mit Plotjagd, mangelnder IT/OT-Differenzierung und dem Nicht-Ausspielen (m)einer Rolle gebracht. Das ist schade. Ich will es aber dabei belassen. Wenn Du es so siehst, okay; alle anderen beurteilen mein Spiel hoffentlich eher nach dem Verhalten auf Cons als nach Formulierungen in einem Forum.
Ich habe den Plot kritisiert, und Du hast erklärt "Es gab schlichtweg keine Plot- oder Zeitplanung". Danke.
Aus der Formulierung "dass die NSC Festrollen sind" und den sonstigen Anmerkungen in der Einladung ging das für mich nicht so klar hervor. Dann hätte ich auch nicht im Wald gestanden und mich so gewundert, was das soll.
Dennoch finde ich, daß die SL etliche Elemente eingebracht hat, die zumindest aus Spielersicht als Plot wirkten und ohne Planung auch nicht existiert hätten. Die Dokumente, die Würmer, die Aufträge der NSC, die besonderen Orte im Wald - das alles ist ja nicht erst auf dem Con entstanden, sondern vorher.
Nun, damit ist es für mich auch abgeschlossen, bin allerdings offen für andere Forenbeiträge.
Nachtrag am 10.1.
Ich habe vorhin mit Björn telefoniert, und es war ein gutes, freundliches Gespräch, das ich als wertvoll empfand. Blicken wir nun gemeinsam nach vorn.
Hallo liebe Drianer.
Das Kathegolien ist vorbei. Damit startet die "Elternzeit" von Björn.
Das Wetter:
Wir hatten super Glück. Es war zwar um 0 Grad - wie erwartet. Aber dafür bis auf eine Stunde am Freitag - Kein Regen!
Die Küche:
Anja, ich bin enttäuscht von dir. Du bietest mir keinen Grund zum lästern. Keinen Grund abzunehmen ... frei nach dem Motto "wir wollen niemand auseinander gehen"
Danke. Echt toll.
Das Konzept:
Wie schon bekannt verfolgt Kathegolien ein etwas ungewohntes Konzept.
Ich kann nur sagen, das ist toll. Konsequent das Teilbreefing von GSC-Gruppen (NSC kann ich eingentlich nicht mehr sagen) durchgezogen. Der Con war somit Eventgesteuert und nicht SL/Zeitgesteuert.
Alles auf einem Con liegt in der Hand der Spieler und NSCs. Und ich meine Alles. Zumindest hatte ich den Eindruck.
Fazit:
Mir hat der Con sehr gut gefallen.
Zugegeben - der "große Plan" des Bösen war mir etwas zu sehr versteckt. Mit einer Aussage "Elfen haben das in ihrem Ritual nicht bemerkt, dass ... " finde ich krass. Aber andererseit: Gandalf wollte den einen Ring nicht mal anfassen, weil er genau das fürchtete. Er wäre nur ein Werkzeug des Bösen geworden.
Vielleicht hätten wir einfach einen Hobbit gebraucht.
Durch das Con-Konzept bedingt habe ich leider nicht viel von anderen Gruppen mitbekommen.
Danke:
- dass ihr alle meine Rolle gespiegelt habt. Denn in Wirklichkeit bin ich ja kein Elb
- dass ich mit einer so tollen Elfentruppe Spaß hatte
- dass ich Opa-Elb genannt wurde
Ich freue mich auf weitere Reviews.
Wo bleiben die Fotos?!
Branko / Aérgl®n Luthcelinwé
Nachdem Opa-Elb den Anfang gemacht hat, schließe ich mich dem Nachbesprechungsreigen mal an.
Das Wetter:
Was bei Brankos Kommentar dazu noch fehlt, ist die Erwähnung des atemberaubend schönen Vollmondes. Ach ja, und die Mondfinsternis Samstagnacht, die das flaue Gefühl im Magen so großartig untermauerte.
Küche:
Ach Anja, keine Küche kommt dir gleich. Es war großartig, reichhaltig und vielfältig. Ich hätte so gern mehr gegessen, aber ich war einfach viel zu sehr durch den Wind. Danke nochmal fürs Extrasuppe kochen - ich weiß nicht ob ich sonst was in den Magen bekommen hätte.
Danke für Glühwein und heißen Met, und Mägde/Knechte die uns immer wieder damit versorgt haben. Besonders nach der Anreise war das einfach großartig.
Location:
Hat mir sehr gut gefallen. Die Zimmer waren warm, und die Betten sehr bequem. Mir hat sehr gefallen, das es mit Tavernen und Essraum zwei Aufenthaltsräume gab. Die sind ja auch beide sehr ausgiebig genutzt worden. Auch das immer schön am brennen erhaltene Feuer fand ich super. Den Wald habe ich hauptsächlich im Dunkeln erlebt. Ich glaube ich bin nur einmal im hellen im Wald gewesen. Allerdings war der Wald im Dunkeln, mit all dem Eis und im Mondlicht schaurig schön.
Das Konzept:
Fand ich ebenfalls sehr gelungen. Ich habe zwar optimistisch geschätzt nur ein viertel dessen was da alles passierte wirklich verstanden, finde das aber völlig okay so. Die Charakterplotelemente die es für mich gab waren mit sehr viel bedacht gestaltet und sehr intensiv. Mich haben die Szenen sehr mitgenommen, und mir eine menge Anreize und zu Denken gegeben. Ich hatte im leben nicht damit gerechnet - vielen Dank dafür. Björn, vor dir kann man sich fantastisch fürchten!
Auch das Gefühl nicht so richtig zu wissen, wem von dem Anwesenden man noch trauen kann, fand ich sehr spannend. Das hat sich auch sehr schön aufgebaut über das Wochenende, bis es dann am Sonntag sein Finale erreichte. Die Szenen im Tavernenraum, wo ich persönlich nicht mehr wusste, wer Freund und wer Feind ist waren wirklich Filmreif. Und sehr schrecklich. Das hat mich bisher noch nicht losgelassen - der Gedanke an den Schmetterling jagt mir jetzt noch Schauer über den Rücken.
Für mich war das Gefühl von Hilflosigkeit und Machtlosigkeit sehr präsent. Dementsprechend fand ich es aber auch in Ordnung, das der Con im Endeffekt für mich mehr Fragen als Antworten aufgeworfen hat - eine €žPlotlösung€œ hätte für mich nicht gepasst, ich empfand sie aber auch nicht als notwendig.
NSCs:
Wirkten kaum wie NSCs. Gastgeberin und Anhang wirkten sehr homogen und glaubhaft. Jeder tratschte ein bisschen über jeden, im großen und ganzen wirkten auf mich aber alle relativ harmlos. Einige zwar ein bisschen verdächtiger als andere, aber man bekam einfach nicht die Finger dazwischen, um herauszufinden ob jetzt einer wirklich Dreck am Stecken hatte - am Ende wussten wir dann ja auch warum. Spätestens als sich dann alle gegen uns wandten, und die tröstende Magd zu einer Anhängerin des Bösewichts wurde.
Mit den Elfen hatte ich nicht wirklich viel zu tun, und habe auch nur sehr wenig mitbekommen. Fand aber das sie sehr schön Fremdkörprig wirkten.
Fazit: Ich hatte irrsinnig viel Spaß. Vielen dank für das Wochenende.
Und ich freu mich aufs nächste mal! =)
Review Kathegolien 2
Hier nochmal öffentlich:
So ein paar Tage sind vergangen, die Normalität zurückgekehrt und ich wage mich mal an ein Review.
Vorwort: Wow, was für ein Con. Da war ich am Montag morgen fatt froh mir im Büro Gedanken über blockierte Tabllen und Abweichungen in Tests machen zu können.
Vorbereitungen:
Im Vorfeld bekamen wir schon Vorbereitungsgeschichten und spätestens seit der Anreise wusste Finwie(Franka wusste es eh schon vorher) dass es dort keine fröhliche Feier geben würde.
Haus wurde problemlos gefunden, das IT verzögerte sich etwas, aber dann gings auch schon los.
Gelände:
Schöner weitläufer Wald mit verschiedenen dunklen und lichten Stellen. Sooft war ich zwar nicht da(ich durft ja nicht) aber das was ich gesehen hab, gefiel. Im Sommer bestimmt noch hübscher aber dafür voll mit Spaziergängern.
Haus
Gut erreichbar aber doch abgelegen.
Die geringe Belegung fand ich gut, denn ansonsten wärs ganz schön eng im Schlafsaal geworden.
Da es zwei Aufenthaltsräume gab, teilte man sich des öfteren auf. Fand ich nicht so gut. (Nachtrag: Andere fandens hingegen gut)Aber naja. Bin dann halt ständig gewechselt.
Essen
Tolle Verpflegung. Danke an die Küche!
Es war immer was da und man konnte viel zu viel schlemmen. An alkolischen Getränken mangelte es ebenfalls nicht.Das das Abendessen am Samstag verspätet kam fand ich nicht so schlimm. Dafür hatte man dann als es fertig war umso mehr Hunger.
NSC/ Spieler GSC /Konzept/Zusammenspiel und so weiter
Zwischen Spielern und NSC unterscheide ich hier nicht, denn die Grenze war doch sehr fließend.
Welch wunderbares intensives Zusammenspiel! Oder auch Gegeneinander: Timorius anfunkeln, frechkommen und mit einem Gedicht bedrohen, Lyahs Verzauberungen, Hagen maltretieren, vor den Elben herumduchsen, rettende Zwiegespräche mit Konrad, Lyah und Elbe ... und vieles anderes.
Das sind Momente, wo ich mir sage, ja es macht Spaß zu larpen. Ich mache das richtige Hobby. Out Time Blasen gabs nur bei Timorius OT Verabschiedung, ansonsten war ich die ganze Zeit im Spiel gefangen.
Das Bedrohungsszenario war für mich durchgängig.
Ich hoffe, ich habe meine Emotionen gut rübergebracht.
Mein Character wird an den Ereignissen und Folgen vermutlich noch lange zu knabbern haben. Vieles ist ihr wohl noch nicht mal bewusst. OT wird es eine Veranstaltung sein, an die ich gerne zurückdenke.
Ein großes DANKE dafür an Björn und Christian, an die Mitspieler und alle Helfer!
Den Kommentaren hier kann ich mich anschließen.
Zum Schluss blieben erstmal mehr Fragen offen als geklärt wurden, und die Endszene in der Taverne war doch schon etwas verwirrend.
Franka/Finwie
Ein Wort zuvor
Gab es überhaupt schon einmal einen drianischen Con, bei dem so viel Zurückhaltung in der Forums-Reaktion auftrat? Ich finde den Mangel an Beiträgen bezeichnend.
Da ich mir nach dem Kathegolien I vorgenommen hatte, meine Meinung zum K II im Forum und nicht nur mündlich abzugeben, hier ist sie also.
Umfeld
Alles begann ja vielversprechend, auch wenn mancher Charakter anfangs nicht recht wußte, warum er eigentlich da war. Meiner wußte es.
Wetter, Haus, Küche, Gelände - die Rahmenbedingungen sahen gut aus. Mit Anja in der Küche und viel Wald außenherum kann man nicht viel falsch machen. Dachte ich.
Ich habe auch öfters gesagt, daß ich einer Spielleitung selbst ungünstige Rahmenbedingungen gern nachsehe, wenn der Plot gut ist; denn der Plot ist ja das, um was es eigentlich geht, nicht um einen Waldspaziergang in komischer Kleidung. Und aus gutem Umfeld sollte ein noch besserer Plot resultieren. Nach allem, was Kendric auf dem Kathegolien I erlebt hat, war ich also besonders auf den Plot gespannt.
Ablauf
Nach einer relativ standardmäßigen Anreise wurden wir von einer etwas schrägen, aber erträglichen Gemeinschaft empfangen: dem Gefolge der Baronin, die für uns an einem etwas ungewöhnlichen Ort eine Dankesfeier ausrichten wollte. Daß die ganze Sache eine Falle sein konnte, war schon in der ersten halben Stunde klar. Aber Beweise dafür ließen sich nur spärlich zusammenkratzen, und die spätere Magiebeschränkung raubte den besten Ansatz.
Rasch kamen die Elfen hinzu und baten ja nachdrücklich darum, keine Magie auszuüben, weil das Vendragor nur stärken würde. Die Elfen schienen ernsthaft besorgt und kompetent zu sein, also folgte man der Bitte. Das halte ich auch jetzt noch für eine vertretbare Entscheidung - sich mit Vendragor *und* den Elfen anzulegen, war mehr Ärger als man brauchen konnte. Andere Spuren als die Informationen der Elfen lagen zunächst nicht vor: die Untersuchung der "schlimmen Stellen im Wald" war sinnvollerweise erst für den nächsten Tag geplant. Der Freitagabend war ohnehin kurz, und die Spannung auf Samstag wuchs nur noch. Der Freitag war damit erledigt und okay. Man kann ihn gut mit den Worten von Bernd vom Kathegolien I umschreiben: "Der Freitag lief sehr rund und schön. Es war gruselig, man kam im Dunkeln an und lernte die Hausherrin, die Diener und Besucher kennen".
Auch beim Samstag möchte ich auf seine Worte zurückgreifen: "Am Samstag geriet das Ganze allerdings in Schieflage: im Wald tauchten keine Bedrohungen auf, außer den Träumen und Zuflüsterungen durch das Übel. [...] Wer nicht [...] im Wald war, hatte am Haus praktisch nur noch die Dörfler und die Schriftstücke und das füllt einen nicht wirklich den ganzen Tag aus."
Der Samstagmorgen begann für mich hingegen recht gut - es gab die Möglichkeit, im Wald Kräuter zu suchen, mit denen sich ein Trank erstellen ließ, der alle gegen die bösen Einflüsse schützte und damit den Wald für alle eröffnete. Also sind Garulfo und Kendric los, diese Pflanzen zu suchen. Wir waren auf Menschen, Monster, Bauwerke, Rätsel usw. gefaßt - nur nicht darauf, daß die Kräuter unauffindbar waren. Nah am Haus gab es zwei Passende, danach nichts mehr. Wir sind drei Stunden lang jeden Weg im Umkreis von einem Kilometer abgegangen und schließlich auch querfeldein gelaufen. Nichts.
Gegen Mittag teilte uns Finwie mit, sie hätte solche Pflanzen eine Wegstunde(!) entfernt gesehen. Spätestens da habe ich an der geistigen Verfassung der SL gezweifelt. Finwie ist mit Holmar und Agathe aufgebrochen, nach den Pflanzen zu schauen; Garulfo und Kendric verließen sich weiterhin auf die Angabe der elfischen Waldläuferin, die Kräuter seien "am Wegesrand" zu finden und erweiterten nochmal ihren Suchradius. Dabei trafen sie schließlich auf die Elfen, die so freundlich waren, mit einigen Kräutern auszuhelfen. Auch der alte Zausel schien zu wissen, wo noch etwas wächst, und führte uns zum letzten Kraut, das beileibe nicht am Wegesrand, sondern weit hinter dem Ende eines Weges hinter einem umgestürzten Baum in einer Kuhle neben einer toten Maus wuchs. (Ein Tierschädel lag auch dabei, und niemand weiß, ob das zum Plot gehörte oder nicht.)
Es war nun schon nachmittag, und mir taten die Leute leid, die immer noch ans Haus gefesselt waren, waren sie ja weiterhin der Gefahr einer gesteigerten Beeinflussung ausgesetzt, wenn sie sich davon entfernten.
Allein diese Episode war meiner Meinung nach aus mehreren Punkten heraus einfach schlecht.
Es wäre so einfach gewesen, die erforderlichen Kräuter in der Nähe zu platzieren. Dann wäre der Wald bis Mittag freigespielt gewesen, und man hätte da noch allerlei Plot unterbringen können.
Ich laufe zwar gern mal durch den Wald, und das Charakterspiel mit Garulfo war auch gut, aber ich erwarte mehr von einem Con als die Gelegenheit, stundenlang sinnlos im Gelände herumzulaufen.
Offenbar gab es im Wald keinen Plot und am Haus währenddessen auch nichts Erwähnenswertes. Der Samstag, normalerweise der Hauptspieltag, wurde damit ausgesprochen schlecht genutzt.
Sicher, es gab die steigende allgemeine Bedrohung und das Anwachsen der Gefolgschaft des Schmetterlingsmannes. Nur waren die Spieler hier auch zunächst wieder machtlos, weil sich nichts Ersichtliches dagegen tun ließ. Sogar die Elfen, die am Abend wieder erschienen, konnten den Bann nicht brechen. Das war zwar ein Zeichen, wie stark die Bedrohung war (die, wie man inzwischen herausgefunden hatte, von mehreren Seiten kam), aber es gab kein Licht am Ende des Tunnels. Die Informationen seitens der Elfen wie auch der Dokumente sagten zwar viel über den Hintergrund der Vorfälle aus, aber nichts über Wege, wie man ihrer Herr werden könne. Daß immer mehr Leute plötzlich "Brüder" waren, eröffnete Nebenschauplätze an unlösbaren Problemen, und alle gingen frustriert und erschöpft zu Bett.
Am Sonntagmorgen war ich so weit, das für den zweitschlechtesten Con zu halten, den ich je besucht habe (der schlechteste war ein Tagescon einer unerfahrenen Orga für 16,- DM). Daß es dann aber plötzlich Action gab, man konkrete Gegner vorfand und etwas tun konnte, hat für mich einiges wieder herausgerissen. Elegant und logisch konnte man den Ablauf jedoch nicht nennen. Nicht nur mich hat verwirrt, wer jetzt plötzlich mit wem im Bunde ist und daß selbst die Schergen sich untereinander bekämpft haben.
Daß am Ende alle Schurken die Maske fallen lassen und man draufhaut, bis sie genug haben, ist klassisch, um es mal vorsichtig zu formulieren. Es kann natürlich ein Zugeständnis der SL gewesen sein, den Spielern, die "mal wieder" eine Menge nicht verstanden haben, einen besseren Abschluß zu geben und vor allem die Besessenen glimpflich hinauszubringen. Allerdings liegt es stets in Hand der SL, den Spielern die erforderlichen Mittel zur Lösung auf vertretbare Weise zugänglich zu machen. Und an gutem Willen der Spieler hat es von Anfang an nicht gefehlt.
Wenn aber ein Charakter Minuten vor Spielende zu einem NSC sagt: "Ihr glaubt doch wohl nicht, daß ich jemals wieder einen Fuß in dieses Land setze!", dann hat die Spielleitung etwas falsch gemacht - entweder beim Landesdesign oder beim Plot.
Und wenn sich zwei sehr erfahrene, spielwillige Charaktere am späten Samstagabend fragen: "Haben wir heute überhaupt *irgendetwas* erreicht?", dann deutet das auf Schwächen im Plot hin, was die Transparenz und die Einbeziehung von Spieleraktionen angeht.
Für und wider
Der Sonntag hatte mit seinen zwei Action-Schauplätzen und den harten Gegnern, vor allem mit den Aktionen des Schmetterlings und seine Gefolges, deutliche Horror-Züge. Wenn es beabsichtigt war, Grauen zu verbreiten, dann ist das gewiß gelungen. Dieser Effekt hat jedoch die Integrität einiger Charaktere angeschlagen. Insbesondere Holmar und Finwie wurde übel mitgespielt. Franka hat die völlig verstörte Finwie überzeugend dargestellt. Ich halte es für fragwürdig, als SL mit Charakteren so umzugehen. Es mag realistisch sein, daß Situationen eintreffen, bei denen man keine Chance hat und der Spielball fremder Mächte wird. Aber Realismus ist nicht alles, um das es geht.
Es mag sein, daß der Ablauf sehr offen geplant war. Die erlangten Informationen bezogen sich jedoch nur auf die Hintergründe, so daß man hinterher zwar verstanden hatte, wie die Sache mit Vendragor, Caelonth und den Elfen damals abgelaufen war, aber das half kein Stück bei der aktuellen Konfrontation mit Vendragor(?) und dem Schmetterlingsmann. Beide waren so aufgepowert, daß sie magische Geschosse als auch einen Enthauptungsschlag mühelos wegstecken konnten. Selbst Schergen (siehe Holmar) waren mit unglaublichem Stehvermögen und Regeneration ausgestattet.
Aufgrund der Einladung war zwar von Anfang an klar, daß auch dies kein typischer Driacon mit verschiedenen Plotlinien und stellenweise zu erzielender Klarheit sein würde. Doch die Hoffnung bestand, daß das Feedback aus dem Kathegolien I mehr gebracht hätte. Daß ich hier in der Lage bin, Kommentare aus dem Vorjahr anzuwenden, zeigt die bedauerliche Lage deutlich. Und ich befürchte, daß so mancher meine Ansichten teilt.
Dieser Kommentar ist notgedrungen einseitig, da ich die Abläufe am Haus, bei denen Kendric nicht zugegen war, nur unzureichend kenne. Vielleicht haben sich da etliche Möglichkeiten ergeben, Vendragor zu schnappen, den Schmetterling weit früher unschädlich zu machen und die Besessenen zu befreien - aber keiner scheint sie entdeckt oder erkannt zu haben. Angesichts der rundum erfahrenen Spieler bleibt mir nur die Schlußfolgerung: entweder war da wirklich kein Ansatz oder er wurde nicht gut genug präsentiert. Fairerweise muß ich einräumen, daß die umfangreichen Besprechungen des Kathegolien I bei den Spielerin offenbar immer noch so in den Nerven sitzen, daß diesmal ziemlich wenig in großer Runde besprochen wurde, und Informationsdefizit hat sich schon öfters schlecht ausgewirkt.
Die Erkrankung von Pek lieferte leider eine falsche Spur, da das Verschwinden des merkwürdigen Dichters natürlich verdächtig wirkte.
Bevor man jetzt meint, ich würde nur Schlechtes über den Con sagen: das ist keineswegs so. Alles außer dem Plot hat mir gut gefallen! Konkreter noch: wenn man den Plot als Plan betrachtet, der vor dem Con gefaßt wurde, sind alle Ausführungselemente des Plots gut gespielt worden. Ein großes Lob an die NSC, die allesamt gute Leistungen gebracht haben - vor allem an die hochkarätigen Elfen. Wenn ich die "besten Elfen" in eine Gruppe stecken müßte: diese Leute wären dabei. Und mit jeder Figur war gutes Charakterspiel möglich.
Es gab Kämpfe: gut. Aber keinen Nachtkampf: um so besser. Leider allerdings Kampf im Innenraum, was ich ungünstig finde: Unbeteiligte können schlecht ausweichen, Mobiliar kann zu Schaden kommen, die Verletzungsgefahr ist höher.
Björn (der als Hauptverantwortlicher hinter allem steckt und sicher genau weiß, was wir alles nicht richtig gemacht haben) war während des Cons als SL freundlich, korrekt und ansprechbar. Ich glaube zwar, daß er das Ausmaß der Verwirrung (und Frustration) der Spieler unterschätzt hat, aber diese resultierten aus dem Plot, nicht aus seinem Verhalten als SL.
Christian hatte als vermeintlicher alter Hofverwalter, der eigentlich ein total mächtiges Wesen war, eine denkbar undankbare Rolle, die er zwar gut auszufüllen wußte, mit deren Aussage aber letztlich auch keiner zufrieden war. Als SL war er hilfsbereit und immer dabei.
Zum Aspekt Landesdesign sagt normalerweise niemand etwas, aber da dies auch eines meiner langjährigen Themen ist, schaue ich natürlich auch auf diesen Punkt. Während es auf dem K-I ziemlich wenig vom Landeshintergrund zu erfahren gab und der Plot im Prinzip überall sonst in Dria hätte stattfinden können, gab es diesmal etwas mehr dazu, teils durch Dokumente, mehr aber in Gesprächen der NSC über die Hauptstadt, den Wald, den Adel, sogar die Kunst (um so bedauerlicher, daß Pek nur Freitag in Erscheinung trat). Da war spürbar, daß sich die SL jetzt mehr Mühe gegeben hatte, Kathegolien mit Inhalten zu füllen. Mir persönlich war es zwar immer noch zu wenig, aber es waren einige Schritte in die richtige Richtung.
Was bleibt also?
Ob die ganze finstere Geschichte die Leute abermals nach Kathegolien locken wird, ist fraglich. Eine diesbezügliche Meinung habe ich oben ja zitiert. Daß die Story überhaupt als Kampagne angelegt zu sein scheint, halte ich aus momentaner Sicht für unglücklich. Ich hätte es als sinnvoller erachtet, nach den Erfahrungen im Kathegolien I bei der Fortsetzung möglichst einen Strich darunter zu ziehen.
Fazit
Ich möchte auch hier wieder Bernd zitieren: "Der Con hatte seine Schwächen und lief besonders am Samstag ziemlich unrund aus meiner Sicht. [...] Meinen Charakter hat der Con auf jeden Fall weiter gebracht."
Hmmm.
Ich habe lange mit mir gehadert, ob und wie ich eine Kritik für den/die/das Con schreiben würde. Nachdem Peter jetzt aber einmal großflächig ausgeteilt hat, nur meines Erachtens nach den Kern noch zu wenig rausgesetllt hat, möchte ich versuchen hier zu realtivieren.
Zunächst einmal möchte ich an dieser Stelle sagen, dass ich mit realtiv wenig Lust auf den Con gefahren bin und dann doch mit sehr viel erlebtem wieder zurück. Danke dafür.
Mir hat als Spieler alles sehr gut gefallen:
Da war ein schönes Gelände, eine exzellente Verpflegung, brilliante NSCs und viel investierte Mühe das Haus ambientig herzurichten. Auch ich fand das Vorhandensein von zwei Aufenthaltsräumen sehr gut und bin ebenfalls dankbar dafür das die ohnehin schon großzügig Gestalteten Schlafräume nicht voll belegt waren. Die Betten waren übrigens sehr gut und bequem.
Gegen das kalte Wetter ein Feuer draussen anzubieten bot auch immer die Gelegenheit trotz der niedrigen Außentemparaturen Frische Luft genießen zu können ohne frieren zu müssen. An Rückzugmölichkeiten für Spieler mangelte es somit nicht.
Und im Gegentsatz zu Peter hatte ich schon das Gefühl, dass aus der Kritik von Kathegolien I viel gelernt wurde. Die Hauptkritiken waren die verpflichtenden Beprechungen und der Mangel an Kampf. Beides war diesmal deutlich besser. Das es nun vielleicht aus Dankbarkeit der Spieler keine Besprechungen durchführen zu müssen und wegen der reichhaltigen Möglichkeiten ein gemütliches Plätzchen zu finden eben wieder zum klassischen Informationsdefizit unter den Spielern kam, die vielleicht mehr hätten ausrichten können, wenn sie sich mehr ausgetauscht hätten, lag diesmal hauptsächlich an den Spielern, auch wenn die Orga/SL hier durch diverse Plotelemente die Integrität verschiedener Spieler in Frage stellte und Mißtrauen geschürt hat. Den Effekt damit Hilflosigkeit zu vermitteln und das Bedrohungsszenario anzuheben, fand ich ausgesprochen gelungen.
Auch möchte ich Björn und Chris noch einmal dafür danken, so viel Mühe im Vorfeld mit ausfürhlichen intime Informationen wirklich alle Spieler und Spielerfraktionen mit besonderem Plotansätzen bedacht zu haben. Sehr ausführlich ausformulierte Anreisehinweise die sehr gut wiederspiegeln, dass die Spieler nachher gemeinsam auf dem gleichen Con ankommen, aber über verschiedene Wege dahin gelangten war sehr gelungen.
Aber leider gibt es auch von meiner Seite Kritik. Diese muss ich aber aus Sicht meiner eigenen Erfahrung als SLund Orga schüren und weniger als Spieler formulieren. Auch wenn ich als Spieler auf Con fahre, sehe ich mir alles immer auch mit den Augen einer SL an, um vielleicht noch etwas lernen zu können.
Und diese SL/Orga Seite in mir hat ab Samstag morgen in steigendem Crescendo "NEIN!" geschrien. Es ist ein schönes Stilmittel einzelne Spieler quasi ferngesteuert einzusetzen und gegen ihre Gefährten zu agieren, aber dass was auf dem Kathegolien II passiert ist, darf meiner Meinung nach nicht geschehen!
Zunächst einmal waren deutlich zu viele Spieler beeinflusst. und deutlich zu weit beeinflusst. Ich als Spieler fahre auf einen Con , um meinen Charakter spielen zu können. Wenn ich dabei heldenhaft die richtigen Entscheidungen treffe und nachher maßgeblich zum lösen des Plot beitragen konnte, dann verleiht mir das natürliche tiefe Zufriedenheit, aber auch wenn ich durch Informationsdefizit falsche Entscheidungen treffe und dann maßgeblich zum einem Scheitern beitrage, ist es immer noch ein gelungenes Spielerlebnis aus dem der Charakter lernen kann.
Aber das nahezu die Hälfte der Spieler durch Genuß einer speziellen Delikatesse oder durch direkte Beeinflussung des allgemeinen Bösen in Form von Wendragor zunehmend gänzlich unverschuldet handlungsunfähig wird, schlägt dem Fass den Boden aus. Und das es uns als Spielern im gesamten Verlauf der Ereignisse nicht gelungen ist, irgeneinde Verbesserung zu erreichen, die das Kräfteverhältnis zum Ende des Cons hätte ausgleichen können, halte ich für mehr als bedenklich.
Die Mehrheit der Spieler muss in ihren Entscheidungen frei bleiben und kann als Konsequenz freier Entscheidung immer noch mit den Konsequenzen einer freien Entscheidung beslastet werden, aber die Schmetterlingslarven und Wendragor, der gezielt Spieler beeinflusst, das war aus eminer Sicht als SL/Orga duetlich überzogen!
Fazit:
Ich finde die Kampagne mit dem Bösewicht, der aus elfischem Gefängnis entkommen ist sehr spannend und ich habe als Spieler die Motvation diesem "Bösen" ordentlich in den Allerwertesten treten zu wollen und ihn letztlich dahin zurückzuschicken wo er hergekommen ist, und werde daher sicherlich auch bei einem Kathegolien III dabei sein und mich wieder darauf freuen den Elfen zu mißtrauen ;o)
Aber das auch nur, weil ich auf dem Kathegolien I und II grötenteils Herr meiner eigenen Entscheidungen war und blieb und selber weiß, wo was schief gelaufen ist.
Wenn ich aber auf dem Kathegolien II plötzlich zur Marionette der SL geworden wäre und meinen Charakter einen Großteil der Zeit nicht mehr so hätte spielen dürfen wie ich meinen Charakter spielen will und vielleicht sogar noch wie Holmar oder Finwie dadurch dass ich nicht Herr meiner Sinne gewesen wäre, mssiv an Reputation meines Charakters eingebußt hätte, die ich mühsam über mehrere Kons aufgebaut hätte, dann würde ich sicherlich nicht mehr kommen.
Ich muss als Spieler nicht gewinnen und den Plot lösen um Spass zu haben, aber ich muss selber Fehler machen dürfen...
Rouven
Hallo zusammen,
zunächst einmal Frohes Neues Jahr! Ich hoffe der gute Rutsch war einer. Mir kam es wie ein normales WoEn vor€¦was es ja auch leider war.
Nun, ich hatte mich ca. 2 Wochen vor Weihnachten das letzte Mal im Forum eingeloggt und dachte, dass Kapitel sei damit durch...bis ich einen dezenten Hinweise erhielt. Und nach kurzem Erwägen habe ich beschlossen, Stellung zu beziehen. Und auch ich habe ein Vorweg:
Ich schreibe als Björn, nicht als Kathegolien-Orga. Dies dürfte schnell klar werden, sei aber formal erwähnt
Wo fange ich an€¦vielleicht beim Feedback:
I. Feedback
Hmm, meinem Wissen nach gab es einen Konzept-Con im August, von dem ich gar kein Feedback hier finde€¦dies ist irgendwie€¦bezeichnend
Mir sind insgesamt etwa 15 Feedbacks zugegangen, diese waren positiv, doch die meisten mündlich oder per Mail€¦dies ist irgendwie€¦bezeichnend
Und bezeichnenderweise war mir trotzdem sehr klar, dass es einigen nicht gefallen hat.
Peter vertritt diese Fraktion somit zumindest mittelbar und artikuliert diese, was gut ist.
Ich denke, vieles wird klarer, wenn einmal kurz das Konzept skizziert. Auf die einzelnen Punkte der negativen Kritik gehe ich später ein.
II. Con-Konzept / Folgen daraus
Im Anschreiben wurde eigentlich deutlich darauf hingewiesen, dass die NSC Festrollen sind, oder eben GSC, wie es Branko nennt. Ebenfalls wurde deutlich gemacht, dass wir nicht reglementieren oder steuernd eingreifen wollen. Wie geschrieben, ich gehe auf die einzelnen Punkte noch ein, aber ein Großteil der Kritikpunkte sind konträr dazu, also wurde das beschreibene Konzept so nicht wahrgenommmen oder schlichtweg nicht / nicht vollständig gelesen.
Nun werden mich 2 berüchtigte Orga-Veteraninnen triumphierend ansehen und sagen: €žSiehst du, habe ich doch gesagt, dass das eh keiner liest, aber hinterher darüber meckert!€œ
Ja, ihr hattet recht, ich war auch darauf eingestellt, nur nicht in der Größe des Gaps.
Auf dem Con gab es drei Parteien: Die Bösen, die Elben und die Gäste.
Jeder der Parteien hatte einen separierten und (teilweise deutlich) differenten Wissensstand (es gab kein Plotbuch für alle - nur Chris und ich hatten alle Infos), und JEDE Partei hatte einen eigenen Auftrag, der konträr zu BEIDEN anderen stand. Sprich: Beide Seiten waren zu Beginn eine potentielle Bedrohung.
Man kann es vielleicht vergleichen mit einer Burg, die von Norden und Süden angegriffen wird: Im Inneren sitzen die Bösen, sie haben die höchste Ortskenntnis und Zeit sich am Ort des Geschehens vorzubereiten, dafür sind sie aber in der Burg eingeschlossen und müssen diese halten€¦ein Fehler und das war`s. Von Norden kommen die Elben, um anzugreifen, an Anzahl gering, aber dafür sehr homogen, dennoch ausgestattet mit dem geringsten, weil eher falschen Wissensstand (sprich eigentlich die schlechteste Ausgangslage). Von Süden kommen die Menschen, inhomogen, aber mit dem größten Kontingent sowie entsprechendem Vorwissen in Form von €žErlebnissen€œ bei der Anreise/Vergangenheit.
Das Ziel war es, dieses Grundszenario vorzugeben, und dann, wie angekündigt, nicht steuernd als Orga einzugreifen, sondern nur im Rahmen der Rolle. Branko nennt dies €žEventgesteuert€œ, auch passend. Dies macht schon mal sehr deutlich, dass es keinen €žPlotplan€œ geben konnte.
Ich habe mit viel Freude die Vorbereitung der Elben verfolgen können. Auch diese hatten ihre €žAnreisegeschichte€œ, genau wie die Spieler (und die €žBösen€œ übrigens auch). Die Strategie der Elben war, die Menschen (die für sie tatsächlich eine Bedrohung darstellten) möglichst schnell €žauszuschalten€œ. Dies gelang zum einen mit 2-3 sehr imposanten Auftritten. Und zum anderen, wie Uli (die als €žKey Userin€œ sich sehr zurückgehalten hat) dies schön ausdrückte, durch eine Kombination an Bluffs und Halbwahrheiten (die ja fast eher Viertelwahrheiten waren , verknüpft mit Drohungen€¦das alles hat perfekt €žgezündet€œ.
Wieder zum Vergleich: Somit hatte der Angreifer Norden den konkurrierenden Angreifer Süden praktisch ausgeschaltet, nur mit Worten, und noch überredet, ihm einen Teil der Waffen zu geben (siehe Magiemanöver).
Wir Bösen hatten uns ebenfalls einige Pläne zurechtgelegt, um dafür zu sorgen, dass Menschen und Elben sich bloß nicht nahe kommen. Erfreut stellten wir fest, dass dies sehr einfach sein würde. Auch hier haben wir keine SL-Eingaben gemacht, sondern Jessica hat die Truppe sehr schön fest im Griff gehabt. Wir alle konnten uns nun aufs Einlullen/€œBearbeiten€œ konzentrieren (Vergleich: Ausfälle aus der Burg). Mit dem €žSchmetterling€œ hatten wir aber eine Partei €žin der Burg€œ, die auf eigene Rechnung gearbeitet hat (von ihm wussten auch die Bösen nichts bzw. nur sehr wenig (die Bösen-Anführerin Jessica)). Wir haben in unserer Rolle damit gerechnet, durch alle möglichen und unmöglichen Aktionen von den Gästen durch die Mangel gedreht zu werden€¦nö.
Ersteres ja (aber aus falschem Grund), Zweiteres absolut nicht (zumindest nicht bzgl. der Sache ). Dies war eine freie Interpretation/Entscheidung der Spieler (wenn man das überhaupt so homogen ausdrücken kann). Nach dem was ich mitbekommen habe, änderte sich dies erst ein wenig, als Frau Lyah auftauchte, aber das sind Details.
Das Feedback von elbischer Seite war eher enttäuscht: Zum einen hatten man mit sehr viel schönem Konfliktspiel gerechnet (und sich hierzu auch schon viel überlegt), zum anderen wurden die Spieler als lethargisch wahrgenommen, vor allem da der Anstoß oder die Führung von außen fehlte (der rote Faden sagt man wohl dazu). Offensichtlich ein Problem, das schon auf dem Konzept-Con im August deutlich aufgetreten ist.
Zudem gab es nach meiner Kenntnis nur eine Situation, als Elben und Menschen gemeinsam €žon the fly€œ dem €žBösen€œ gegenüberstanden. Diese Situation ist im Erkenntnisgewinn aber vor allem durch die Elben genutzt worden.
Somit dürfte auch klar geworden sein, dass das Konzept auf der einen Seite und Forderung nach €žPlotplanung/-unterbringung€œ auf der anderen aneinander vorbeilaufen. Es gab schlichtweg keine Plot- oder Zeitplanung, sondern vor allem €žSocialising-Dokumente€œ.
Aber nun zu den Details.
III. Kritikpunkte
[u:2bx9n1uy]A) Besessenheit[/u:2bx9n1uy]
Ich fange mit Rouven`s an (€žÜbernahme von Spielern€œ), die ist recht schnell abgehandelt: Wie im Vorfeld angekündigt, war es ein DKWDDK-Con nach den €ž2 Regeln€œ (siehe Einladungsdokumente).
Dieses Thema ist mir einen kleinen Exkurs Wert (der ungeneigte Leser kann ihn überspringen):
Die Gemengelage aus Dria/Stauchen-Spieler ist ja eigentlich nicht so groß, aber trotzdem sehr inhomogen (hat etwas gedauert, bis ich das mitbekommen habe), um es mal vorsichtig zu formulieren: Es gibt Dria-Spieler, die fahren nicht auf Stauchen-Cons, weil sie DKWDDK für ein Powergamer-System halten (Powergamer nicht im Sinne der wertneutralen Konnotation im Larp-Wiki, sondern der negativen €žGemeinläufigen€œ), und manche Staucher-Charaktere werden als Powergamer deklariert. Dies nimmt man auf Dria-Regelwerk-Cons grummelnd hin, da diese Spieler ja €žzur Familie€œ gehören.
Warum schreibe ich das? Weil mir dies nicht bewusst war, als ich den Con - für mich als Bedingung - als DKWDDK-Con definiert habe. Mir ist mittlerweile aufgefallen, dass viele langjährige Dria-Spieler dies immer bzgl. der aktivistischen Komponente sehen (da leider entsprechende Foren, wo die Thematik ausdiskutiert ist, nicht frequentiert werden), also des €žtypischen€œ Blitzeschleudernden omnipotenten Magiers. Dabei ist die Passivistische Komponente viel entscheidender, denn ein jeder entscheidet für sich selbst, ob ihm das €žDargestellte€œ reicht. Somit kann man dem Blitzeschleuderer (der gerade Blitze €žtellt€œ) einfach in einem IT-Kontext fragen, ob die Sonne ihm sein Hirn verbrannt hätte und weitergehen. Oder anders: Jeder kann selbst entscheiden, was er annehmen will€¦sprich, ob er auf das ihm gegebene Spielangebot eingehen will.
Diskurs Ende
Und da dies selbstverständlich auch für eine SL gilt, geht dies nahtlos zu der Thematik der Übernommenen über, die ich mal nach Heftigkeit in 2 Gruppen gliedere:
1. Schmetterlingsopfer
Andre hat den Betroffenen unauffällig einen Zettel geben, wo klipp und klar drauf stand, dass sie das ganze ignorieren können, wenn sie darauf keine Lust haben (Opferregel). Jeder hätte also jederzeit ausspielen können, dass er den Wurm einfach €žauskackt€œ oder wegverdaut.
Du, Peter, hast ja Andre gesagt, dass du da keine Lust zu hast, was auch absolut akzeptiert wurde. Wie es zum Sinneswandel gekommen ist, weiß ich nicht.
Bei Karsten war ich mir sicher, es gibt wieder das volle €žHagen-Programm€œ€¦es war herrlich, dies einfach mal nur beobachten zu können, anstatt sich als Brian drum kümmern zu müssen.
Von weiteren €žSchmetterlingen€œ als den beiden weiß ich nichts.
2. Franka und Bastian
Hier sind Dinge ausgespielt worden, die über mehr als 3 Cons (weder Stauchen noch Dria) sich entwickelt hatten. Aber auch hier habe ich mehrfach gefragt, ob dies in Ordnung ist. Und ich habe in keinster Weise vorgegeben, was zu tun ist, sondern ich habe einfach die Rolle gespielt. Ich hatte einen Heidenspaß mit beiden, sowohl bei der morgendlichen Hetzjagd durch den Wald (Respekt für eine Stunde jagen in voller Montur), als auch bei den Blutritualen, aber es gab keinerlei €žAnweisungen€œ außerhalb der Rolle (sprich als SL), wie mächtig die beiden sind und wie stark dies auszuspielen ist. Sie hätten im Gegenteil jederzeit z.B. die Verfolgung abbrechen können. Ich war selbst überrascht, wie sehr die beiden gewütet haben, aber nicht im negativen Sinne.
Sehr angetan war ich von der schauspielerischen Darstellung, denn beide haben dies im Laufe des Samstag immer weiter hochköcheln lassen, aber dafür muss man die beiden wahrscheinlich etwas länger kennen, um dies zu bemerken. Von beiden habe ich mitgenommen, dass sie sehr viel Spaß hatten. Ich freue mich sehr auf das nun folgende Spiel beim Burgundischen Wiegenfest€¦das kann ja was werden.
3. Andere
Es gab andere, die vor einer ähnlichen Entscheidung gestanden haben, sich aber gegen die Beeinflussung entschieden haben. Heike mit Lyah ist ein Beispiel, und trotzdem war es sehr schönes Spiel, das ich genossen habe (und Heike auch, wie ich weiß), an der schönen Bachkulisse
Mit Fransisco gab es eine kurze €žVerhandlung€œ (also auch OT ), und wir haben etwas (hoffentlich) Passendes gefunden.
Und das war auch das Ziel: Einfach eine Bühne zu bieten, und jeder soll entscheiden, wie er sie nutzt (aber dazu gleich mehr).
[u:2bx9n1uy]B) Alles andere / Ecken im LARP-Sandkasten[/u:2bx9n1uy]
Aus Peters Post gibt es eine Passage, die sehr, sehr verdeutlichend ist:
Dies zeigt, dass deine Ecke im Larp-Sandkasten (um es mal Foren-konform zu formulieren) eine gänzlich verschiedene von meiner ist:
Ich kenne den Begriff €žfreigespielt€œ nur aus Computerspielen, bei dem man als man selbst eine Spielfigur übernimmt, um ein Spielziel zu erreichen, ein Level zum Beispiel. Und in der Tat ist dieses Verhalten im Larp nicht unüblich, sich selbst zu spielen und dann auf Plotjagd zu gehen im Sinne eines €žLive€œ-Computerspiels. Mein Eindruck ist, dass dies bei einigen auf dem Con auch die Erwartungshaltung war. Ich möchte betonen, dass dies sicher eine legitime Spielweiseist, die ich nicht herabwürdigen will, die aber sehr weit von meiner entfernt liegt. Hier muss ich mir definitiv ankreiden, dies im Vorfeld nicht viel deutlicher ausgedrückt zu haben, denn es ging im KERN nicht darum €žnicht zu gewinnen oder aufzuklären€œ, sondern Frankas Aussage trifft es deutlich:
Dafür sollte eine Bühne mit möglichst viel Freiraum gegeben werden. Begriffe wie €žfreispielen€œ und €žUnterbringen von Plot€œ sind da sehr weit von entfernt.
Bei dir, Peter, wundert es mich in diesem Zusammenhang, dass du dich angemeldet hast. Denn nach dem Wiegenfest von Brian hatten wir uns ja eine Zeit lang über das Thema unterhalten, und unsere sehr gegensätzlichen LARP-Motivationen festgestellt (ich meine mich zumindest daran erinnern zu können).
Das Wesentliche ist damit klar und ich könnte aufhören, aber zur Verdeutlichung ein paar weitere Punkte:
Auch dies zeigt aus meiner Sicht, dass hier 2 sehr unterschiedliche Larp-Philosophien aufeinander treffen. €žAlles richtig machen€œ ist eine Performance-orientierte Sicht im Sinne von Plotlösung, die bei gamistischer Spielorientierung vielleicht Sinn macht. Ich hatte nie eine entsprechende Erwartungshaltung, und das Konzept dreier gleichberechtigter Gruppen läuft dem auch völlig entgegen.
Siehe Anmerkungen zu DKWDDK sowie beim Thema Besessenheit (keine Vorgaben durch SL!!!): Dies lag dem €žSystem€œ entsprechend in der Verantwortung des Einzelnen und ist so interpretiert worden.
Ein persönlicher Kommentar zum Thema €žEnthauptungsschlag€œ: Lieber Peter, einer knieenden Person von hinten auf den Nacken zu hauen, ist für mich schon grenzwertig (der Nacken ist keine Trefferzone). Dazu kommt aber, dass der Treffer eher auf dem Hinterkopf war (so haben es mir meine Synapsen zumindest suggeriert). Und, nachdem du draußen den €žKopf frei bekommen€œ hast, einfach rein zu kommen und wild um dich zu hauen (bei der Übermacht), halte ich für eine sehr€¦sagen wir mal unkreative Idee. Sich dann aber über Kämpfe im Innenraum zu beschweren ist für mich nicht nachvollziehbar. Aufgrund des Kopftreffers brauchte ich einen Moment, aber dann war die Szenerie auch schon vorüber, und ich wurde sehr schön von der Chefin ins Achtung gestellt .
Diese Aussage suggeriert ja, dass andere Spieler nicht €žspielwillig€œ waren€¦das sehe ich absolut anders, da wäre es die Frage, was unter spielwillig zu verstehen ist. Und dies wird sehr wahrscheinlich jeder für sich anders beantworten.
Exemplarisch aus meinem Blickwinkel: Ich bin mir recht sicher, dass ich mir in Rolle diese Frage noch nie gestellt habe, da ich diese Performance-orientierte Sicht nicht teile. Ganz im Gegenteil, der Brian-Charakter ist sehr bewusst recht wenig performant orientiert. Einfach aus der Tatsache heraus, dass ich in meinem beruflichen Alltag genügend €žPerformancedruck€œ habe€¦ich würde den Teufel tun, dies auch noch am Wochenende zu haben. Generell ist mir dies für eine tiefgehende Immersion mit intensivem Charakterspiel auch völlig egal (meine primäre Larp-Motivation)€¦womit wir wieder in den Sandkasten-Ecke wären.
.
Lustig: Dies war sinngemäß die Aussage von Brian zu Frego (und Salina) nach meinem ersten Stauchen-Con. Zur Erinnerung: Wir waren kurz vorher von €žSteingeistern€œ übernommen worden und sind dann niedergemacht worden (übrigens auch der böse Power-Eiselb, der problemlos übernommen und niedergeknüppelt worden ist ). Was draus geworden ist, dürfte bekannt sein, und das liegt daran, dass Björn und Brian getrennt voneinander sind. Diese IT-Aussage in einen OT-Kontext zu stellen und zu vermischen zeigt deutlich, dass hier keine klare IT/OT Trennung mehr besteht, sprich man sich selbst spielt.
Ich denke, mein Standpunkt (vor allem der im Sandkasten) ist klar geworden.
IV. Kritik an und für sich €¦ oder: Keine Kritikpunkte?
Der aus meiner Sicht aktuelle Stand der Forendiskussion ist deutlich dahingehend, dass man vor einem Con sehr klar schildern soll, was zu erwarten ist und was nicht, damit jeder seine Entscheidung teilzunehmen, gut fällen kann, und diese Meinung teile ich voll und ganz. Eine der €œberatenden€œ Orga-Veteraninnen merkte jedoch mal an, dass dies im kleinen Dria-Kontext eher als €žprophylaktisches Reinwaschen von Kritik€œ interpretiert werden könnte. Nachvollziehen kann ich das nicht, aber ich will darauf eingehen.
Selbstverständlich gibt es Kritikpunkte, die völlig inhärent sind von Larp-Philosophie/Sandkastenecken usw., oder anders ausgedrückt von Geschmäckern, ein €žKonzept-Con€œ kann sich davon nicht €žfreidefinieren€œ. Und diese Punkte hat es mit Sicherheit gegeben. Mir ist eingefallen:
1. Erst am Abend abzuklären, dass der Parkplatz nicht genutzt werden kann (Verzögerung Time-In) ist definitiv schlecht
2. Die Beschreibung des Con-Konzeptes ist bei einigen nicht angekommen, war somit nicht deutlich genug€¦das ist noch schlechter
3. DKWDDK ist auch nicht immer im €žSinne der Lehre€œ umgesetzt worden
4. Meine ewig gleiche NSC-Ausstattung€¦die Jugendsünden der 90er€¦mit dem Pannesamt-Umhang als Krönung. Mir den aber zu verstecken war nicht nett . Er ist erst beim Aufräumen wieder aufgetaucht€¦unter einer Kiste (und nein, das war kein €žPlot€œ )€¦das waren sicher die Ning-Gewandungs-Voldemorts unter euch€¦
Ich bin mir sehr sicher, die Liste ist deutlich länger!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
V. Der Erfolg
Der geneigte Leser wird bereits erkannt haben, wir haben keinen Plotablauf geplant, und somit auch keine €žErfolgsplanung€œ. Was wir wohl gemacht haben: Szenarioanalysen (das Konzept hat ja eher Modellcharakter), sprich: was könnte geschehen wenn€¦(wir waren selber sehr gespannt). Und diese beinhalteten natürlich mögliche Handlungen der Seiten und Möglichkeiten der Erkenntnisgewinnung
Ich halte beide Aussagen für schlichtweg falsch, sorry. Um es gamistisch auszudrücken: Die Paperwork-Analyse war deutlich unperformant. Im Nachhinein habe ich über Heike erfahren, dass Frederic viel durchgelesen und ausgearbeitet hat€¦anhand der genannten Buzzwords würde ich sagen, das Erdachte hatte durchaus Potential. Laut Frederic ist dies aber €žuntergegangen€œ.
Als Orga potentielle €žAufklärungschancen€œ zu bewerten ist wohl unmöglich, da man sich das ganze ja selbst erdacht hat. Somit macht es wenig Sinn, dies zu bewerten. Weil es aber einigen offensichtlich sehr wichtig ist, Folgendes: Auf der Rückfahrt vom Wiegenfest werde ich auf Wunsch Andrea, Heike und Caro €žaufklären€œ€¦dann gibt es gleich drei Drittmeinungen, ob das Ganze €žmachbar€œ war€¦für die Elben ja, dies ist empirisch bewiesen
Aus meiner Sicht kurz Dinge, die ich für Low-Brainer gehalten habe:
+ Der Schmetterlingstext war von Andre als eine Art Horcrux (schreibt man das so?) a la Harry Potter angelegt€¦das Rätsel des Textes gab die Lösung€¦man hätte nur das Pergament verbrennen müssen und der Schmetterling wäre weg gewesen (er war eh nur ein Sidekick€¦wenn auch ein sehr, sehr schöner, mein lieber Andre). Nach dem ersten Durchlesen (ohne die Lösung zu kennen) hatte ich vermutet, das Ding hält keine 5 Minuten€¦
+ Der Vertrag von Hr. Lafayette war mit seinem Blut geschrieben und sein Traum war, dass er aus einer Wunde am Arm blutete€¦dafür hatte sich Unkred schon viele Ausreden überlegt
+ Das schmerzverzerrte Gesicht des Chevalier, als er die Hausdame anschmachtete und sich dabei immer wieder an sein Amulett von Edda griff (schön dargestellt, lieber Ralph)
+ Das Dokument hinter der Dria-Karte wurde nur halb herausgenommen (beim Abbauen hefteten da noch die wichtigsten Blätter)€¦ein anderes wurde gar nicht entdeckt, obwohl es recht simpel in einem der Auslagebücher lag (deutlich herausragend).
Aber wenn Interesse besteht, einfach die Drei oben genannten Damen fragen€¦
VI. Ausblick
Ein paar wussten vorher, dass dies meine letzte Dria-Con als Orga werden wird, der Con hat mit der Entscheidung nichts zu tun€¦zum Glück habe ich Zeugen . Zum einen aufgrund meiner aktuellen, persönlichen Lebenssituation, aber vor allem aufgrund der Tatsache, dass die Cons, die ich als Orga machen möchte, eher nur einen Teil der Vereinsmitglieder ansprechen würde.
Hier ist mir die Möglichkeit von Konzept-Cons entgegnet worden. Dies ist sehr richtig, und hätte ich von der Möglichkeit eines sehr kleinen, abgesteckten Rahmens gewusst (wie im August), hätte ich dies auch so gemacht. Aber laut Chris ist auf der letzten MV diskutiert worden, dass die Konzept-Cons aus verschiedenen Gründen kritisch gesehen werden (wenn es ungenau beschrieben ist, bitte nachsehen, ich habe es so verstanden), sondern man eher die €žtypischen Dria-Cons€œ haben will. Hinzu kommt, dass die Konzept-Cons aus meiner Sicht auch schon personell besetzt sind und ansonsten mehr Konzept-Con als €žtypische€œ Cons stattfinden würden.
Etwas Persönliches
Zum einen möchte ich die Gelegenheit nutzen, den lieben GSCs zu danken (Anja sowieso!!!), und da die Elben ja schon so lobend erwähnt wurden (s.o.), mal die Bösen: Die Truppe war selbst ohne Treffen vorher sehr homogen (wie ja bisher durchgängig erwähnt wurde), toll zusammengehalten durch Jessica (das große Lob auf der Fahrt hält weiterhin an;-) ). Schade, lieber Pek, dass du krank geworden bist€¦ich habe mir am Freitag abend fast die Lippen blutig gebissen bei deiner Performance um nicht zu lachen (Ist ja jetzt kathegolische Kunst!). Und vor allem die beiden €žBösen-Newbies€œ: Der Überraschungseffekt war trotz Zahnweh und vorheriger Bedenken, dies würde bemerkt werden, wohl perfekt€¦das sagt alles€¦nicht, dass ihr noch auf den Geschmack gekommen seid
Zum anderen: Im Rahmen der internen Stauchen-Reviews hatte ich meine Wahrnehmung mal deutlich gemacht, dies ist ein gutes Beispiel: Aus eigener, beruflicher Erfahrung weiß ich, dass Führungskräfte besonders daran gemessen werden, wie sie auch in schwierigen, stressigen Situationen, freundlich und respektvoll mit ihren Mitarbeitern umgehen und adäquat Kritik üben. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, die für private Situationen, für die man noch nicht mal bezahlt wird, erst Recht gelten sollte.
Du, mein lieber Peter, bist nicht nur mir im Rahmen der Herbstband-Vorbereitungen mit einer sagen wir mal vorsichtig unfreundlichen Mail aufgefallen. Die exemplarisch folgende Passage:
passt in diesen Kontext. Bei meiner persönlichen, von mir wahrgenommenen zweitschlechtesten Con, habe ich auch versucht, mein Foren-Feedback freundlich zu geben und zu formulieren. Und auch hier und im Stauchen-Forum habe ich dies aus meiner Sicht so vollzogen.
Nach 7 Cons als Orga (Dria, Stauchen, Andere) in den letzten 1,5 Jahren weiß ich (und wusste es auch schon vorher) wie viel Arbeit dahintersteckt, und dementsprechend wohlwollend und vorsichtig äußere ich mich auch, und kann trotzdem adäquat Kritik üben. Bei deinem Tonfall kann ich sicher sagen, dass ich mich selbst in einem professionellen Dienstleistungs-Kontext höflicher äußere. Das wir nicht professionell arbeiten, sollte klar sein.
So, ein Forum ist eh ein schwieriges Medium, in dem für mich der Punkt auch abgeschlossen ist. Wer noch Gesprächsbedarf hat, kann mir gerne eine Mail schicken oder mich auch gerne anrufen (02131/4056222).
Macht`s gut,
Björn
Ich finde es interessant, wie sehr sich die Ansichten unterscheiden. Ich war auf Cons die ich grottig fand. Meistens stimmten meine Mitspieler der Kritik zu.
Auf einigen weniger Cons, die ich richtig schlecht fand, fanden die Mitspieler sie hingegen richtig gut. 2 fallen mir da noch ein, ein Silvestercon und Finwies Einsteigercon in Ammonlonde.
Auf beiden hatte ich ein anderes Spielverständnis als die, denen es gefallen hat. Den meisten Spielern hat es gefallen und die Kritik war für sie unverständlich. Für sie war die Veranstaltung dann auch ausgelegt.
Ich bin froh, solch Veranstaltungen in den letzten Jahren erfolgreich aus dem Weg gegangen zu sein, bzw mir doch meinen Spaß zu machen.Allerdings wähle ich sorgfältiger passende Charactere und Regelwerke aus.
Aber ich weiß, dass es schwer ist wenn einem ein Con überhaupt nicht gefallen hat, eine sachliche Review zu schreiben.
Meine schlechten Cons sind allerdings alle schon lange her, aber trotzdem kann ich mich bei den meisten noch an die wenigen postiven Momente erinnern.
PS: Wie siehts mit Bildern aus?
Wie alle wissen, war ich selbst nicht auf dem Con, werde also nichts zum Con, sondern nur zur aktuellen Diskussion im Forum schreiben. Es wird auch bei Gedanken bleiben, die ich gar nicht sehr vertiefen will, mir aber durch den Kopf gingen, als ich das alles gelesen habe:
Konzept-Cons:
Konzeptcons finde ich nach wie vor sehr schön und gut und möchte sie nicht missen. Meiner Ansicht nach sollte es möglich sein Cons mit kleiner Teilnehmerzahl zu arrangieren. Da jeder Con eine solide Finanzierung haben muss, darf es hier nicht zu Argumenten hinsichtlich der Finanzen kommen, denke ich, sondern allenfalls um Inhalte gehen. Hier liegt aber die Crux des Ganzen, denn
Anmeldeverhalten
Irgendwie neigen Spieler dazu, sich auf Cons jeder Art anzumelden, ohne sich Gedanken zu machen, ob der Charakter mit seinem Konzept, oder der Spieler als Mensch (oh Gott, ich ahne Kritik) auf diesen Con und sein Konzept passen. Ich spreche hier in erster Linie auch von mir selbst, denn ich habe diesen Fehler oft genug gemacht und mittlerweile irgendwie verstanden, dass NICHTHINGEHEN auch eine richtige Entscheidung sein kann und man das Ganze nicht gleich als Missachtung der Orga verstehen muss, auch wenn man mit ihr befreundet oder bekannt ist. Ich habe mir viele Gedanken gemacht, was ich selbst auf einem Con will, Peter und Björn haben dies auch getan und ich möchte jeden im Verein ermuntern, sich genau zu überlegen, welcher Charakter und Con zu ihm passt. Wenn ich keinen Charakter für einen Con habe, dessen Konzept ich gut finde, komme ich als NSC oder mit neuer Figur. Finde ich das Konzept nicht gut (bestes aktuelles Beispiel: Vinland-Kopftrefferregel) bleibe ich zu Hause und mache was anderes Tolles mit meiner Freizeit. Das bedeutet im Vinland-Fall zum Beispiel, dass viele meiner Freunde ein schönes Wochenende ohne mich haben, weil ich meine Prinzipien und klaren Ansichten habe. Wenn ich mich auf dem Con ärgere, nehme ich ihnen eventuell den Spaß auf dem Con, weil sie das alles gar nicht so schlimm finden. Ganz schlecht finde ich übrigens auf einen Con zu fahren und ausschließlich sein eigenes Ding zu fahren, den Con also nur nutzen, um mich mit meinen Freunden zu treffen. Das kann ich auch in meinem Garten oder im Stadtwald tun. Warum sollte ich eine Schiffsreise unternehmen oder durchs Dimensionsportal schlurfen, wenn ich am Abenteuerschauplatz ohnehin nur das tue, was ich auch überall sonst tue. Dies ist ein großes Dilemma für alle, die sehr viel eigenen Plot im Gepäck haben oder aber nur in Gewandung ohne Plot nett abhängen wollen. Die Orga des Cons hat sich ja etwas für mich überlegt und tut dies ja, weil sie mit mir spielen will und ein Feedback auf ihre Ideen will. Ist schon schwierig einen Kampf zu organisieren, wenn keiner kommt.... Andererseits muss eine Orga aber auch Signale senden, was sie mit den Spielern machen will. Es bleibt ein Balanceakt.
Dria-Konzepte
Es gibt aber auch Driakonzepte, die ich als Mitglied nicht angerührt haben möchte. Wenn es um Landesgestaltung und Hintergrund geht, gilt es eine allgemeine Leitlinie (nicht niedergeschreiben, aber in den Köpfen vieler drin) einzuhalten. Keine Monsterdämonen mit Weltuntergangsszenario, Charakterspiel (das hat Björn ja auch zu Dria gebracht, also muss es ja immer da gewesen sein und das Plotlösen kann da anscheinend auch nicht so vordergründig gewesen sein, wie es manchmal in den Posts aller durchscheint). Die Regeldiskussion finde ich ermüdend und überspringe sie einfach, nur soviel hierzu: was mich am meisten an DKWDDK aufregt ist die Tatsache, dass das Konzept beeinhaltet, mich mit diesem Sammelsurium von Wildwuchs an Ideen auseinandersetzen zu müssen, denn mir wird als Spieler bei Auslegung der Passivitätsregel ja ständig eine Entscheidung abverlangt, oft auch von Sachen, über die ich niemals nachdenken wollte oder es wünsche dereinst zu tun. Das Problem an offenen Konzepten und DKWDDK ist schlicht und einfach, dass Du nicht weißt, was Du auf dem Con erwarten musst und schlimmstenfalls mit einer für dich völlig abtörnenden Idee an deinem Wochenende auseinandersetzen musst. Nun kann ein jeder einwenden, dass LARP ein Gruppenerlebnis ist und man das einkalkulieren sollte, da 30 Menschen auf einem Haufen halt viele verschiedene Vorstellungen von schön und abtörnend haben. Stimmt auch! Eine regelnde Orga, die nicht alles laufen lässt, zwingt Spieler zwar in ein Korsett und gibt ihnen weniger Raum (ein Regelwerk übrigens auch), sie schafft aber auch eine klarere Zielvorstellung für so manchen Spieler, der dies wünscht (mich zum Beispiel). Da die SL ungleich mehr Aufwand als Spieler betreibt und sie das ohne Bezahlung tut, ist es ihr gutes Recht, den Con so zu gestalten, wie sie es wünscht, solange Spieler das Konzept gut finden. Diese Spieler gab es auf dem Kathegolien augenscheinlich, also hat das Konzept seine Daseinsberichtigung.
Plot contra Darstellung des Charakters
Die Gretchenfrage jeder Orga. Björn beantwortet die Frage ja recht eindeutig. Peter empfinde ich da weniger auf der gegenüberliegenden Seite. Ich mag beides sehr gerne, aber irgendwie kann ich es gar nicht trennen und würde auch niemals auf die Idee kommen eines von beidem weglassen zu wollen. Ich unterstelle dies auch keinem der Schreiber in diesem Forum. Es bleibt also eine Frage der Gewichtung. Meiner Erfahrung nach sind Cons mit fast reiner Charakterdarstellung und den sich daraus ergebenden Konsequenzen für die SL sehr schwierig zu planen, es sei denn man will gar nicht mehr eingreifen und lässt einfach laufen. Das ein solcher Con ergebnisoffen sein muss, versteht sich von selbst. Hauptproblem ist die zumeist chronische Unterbesetzung mit NSCs, da ja jeder NSC in Rolle bleiben muss. Das schränkt schon erheblich bei der Handlung ein und beschneidet die Kreativität der Orga ganz schön. Gewisse Teilziele zu setzen, die die Spieler erreichen können, kann helfen, mehr Angebote für das Spiel in petto zu haben. Ähnlichkeiten zu Computerspielen drängen sich selbstverständlich auf, sind aber genauso systematisch bedingt wie eben bei den Computern. Im Rollenspiel ist es der NSC-Mangel der dies erfordert. letztlich hängt es also von der Orga ab, wie sie das Setting gestaltet und was sie spielen möchte. Ich selbst habe diese "Marksteine" nie als störend empfunden, außer wenn sie erreicht werden mussten und es keine Alternativen gab. Die eigentliche Kritik scheint mir hier die eines linearen Handlungsstranges zu sein. Aber auch Computerprogrammierer bedienen sich hier eines Ereignisbaumes mit Entscheidungen und Alternativen und schaffen so eine gefühlte Freiheit der Spieler. (Ich empfehle hier übrigens das Computerspiel Blade Runner mit sehr vielen Alternativen und völlig verschiedenen Ausgängen) Die Heerscharen von Onlinegamern sprechen da ja eine eindeutige Sprache, was die Beliebtheit solcher Konzepte angeht. Es ist also nur logisch, dass bei Dria solche Konzepte ebenfalls Anklang finden.
Spieler oder Charakter
So lange ich Rollenspiel mache gibt es immer wieder diese Diskussion über die Frage, ob da jetzt der Spieler oder der Charakter spricht. Ich finde sie ermüdend, nicht zielführend und habe sie in über 20 Jahren noch von keinem zufriedenstellen beantwortet bekommen. Keiner von uns ist ein Magier, Krieger oder Elf. Keine unserer Figuren hat Kenntnis über die reale Welt. Es wird sich immer vermischen. Ist auch nicht so schlimm, denn die Vorstellungen und Erwartungshaltungen unterscheiden sich ja auch immens, wie ich beim Lesen der Forenbeiträge feststellen konnte. Ich rate daher einfach dazu, die Dinge anzusprechen und entsprechend zu handeln, wenn es um Anmeldungen zu Cons geht.
Kritik und Tonfall bei Kritik (insbesondere in den "neuen" Medien)
Forenbeiträge haben immer die Tendenz missverständlich zu sein. Auch dieser hier. Ihr habt nicht mein Gesicht gesehen als ich ihn schrieb, ihr habt nicht meinen Tonfall gehört und Euch fehlen wesentliche Bestandteile vernünftiger menschlicher Kommunikation. So mancher hätte sicher gerne unterbrochen oder nachgefragt. Übrigens rutschen den meisten von uns bei verbaler Kommunikation auch beleidigende Floskeln raus, die aber durch unseren Gesichtsausdruck wieder relativiert werden und plötzlich okay sind. Ich nenne manchmal Menschen mit einem Lächeln auf den Lippen "Du Depp!" und sie wissen, dass ich sie auf etwas hinweise, es ihnen nicht übel nehme und mit ihnen darüber lachen kann. Fast immer lächelt mein Gegenüber und kann die Kritik annehmen. Schreibt so etwas bitte mal in einem Forum! Dann wird es ein Flaming geben, dass es Euch von der Tastaur wegschleudert. Ich rate dazu, zum Telefon zu greifen, wenn Irritationen aufkommen.
Viele liebe Grüße
Bernd
Und mal wieder war es nicht kurz...sorry!
Danke für Deine ausführliche Antwort. Auch wenn Du Dich an dieser Forumsdiskussion nicht mehr beteiligen möchtest, halte ich es für angeraten, noch auf einige Punkte einzugehen.
So war das nicht. Ich sagte, ich sei zwar nicht begeistert davon, aber würde es machen, da ich nun mal den Wurm gegessen habe und einem Plot nicht ausweiche, wenn er mir angetragen wird.
Auf dem Zettel stand, ich hätte plötzlich großen Hunger, wäre fasziniert von Lichtquellen und würde mich (sinngemäß) komisch benehmen. Weitere Anweisungen würden folgen. Ich fand das zwar merkwürdig und habe die Sache mit dem Essen gegen die Halluzination von blauen Käfern ausgetauscht, da ich gerade auf Cons nicht viel esse. Das habe ich von Anfang an ausgespielt.
Unter den Spielern war mehrfach von zehn €žSchmetterlingen€œ die Rede. Neben Hagen, Finwie, Holmar und Kendric war mindestens noch Timoreus aktiv betroffen. Von den anderen fünf haben einige die Sache offenbar abgelehnt, wie Du geschildert hast.
Ob Finwie und Holmar nun "vom Wurm" oder von Vendragor persönlich betroffen waren, war für die meisten Charaktere wohl aktuell nicht erkennbar.
Tatsächlich stammt "freispielen" aus dem Bereich der Computerspiele - ich hielt es für eine kurze aber treffende Umschreibung der geschilderten Situation. Daraus abzuleiten, daß Personen, die das Wort benutzen, sich selbst spielen (anstatt einer Rolle) und im Wesentlichen Plotjäger sind (anstatt Charakterspiel zu schätzen), halte ich für abwegig. Ich spiele zwar keine Onlinespiele, aber auch dort spielt man übrigens eine Rolle und nicht sich selbst, so weit ich weiß.
Nochmal zum "freispielen": durch die Selbstverpflichtung der Gäste, den Wald nicht zu betreten, wurde ein Teil der geplanten Handlungsmöglichkeiten (Untersuchungen im Wald) beschränkt. Die Elfen schienen dafür einen Ausweg anzubieten, der den Wald schließlich allen wieder gefahrlos zugänglich machen konnte. Es war Garulfos und Kendrics Bestreben, den anderen Gästen genau diese Freiheit wieder zu eröffnen, und daher sind sie zur Suche aufgebrochen. Da Dir all das ja bekannt war, habe ich den Ablauf "Erweiterung der spielerischen Handlungsmöglichkeit durch eine Spielaktion" durch das Wort "freispielen" ersetzt. Das kommt mir zulässig und im Kontext auch verständlich vor. Die Spieler kamen mir sehr daran interessiert vor, endlich nicht nur am oder im Gebäude sein zu müssen, ohne Vendragor Vorschub zu leisten.
Aus den Erfahrungen mit dem K-I habe ich mit Plotansätzen im Wald gerechnet. Damals sind wir auf die Nachtfeen getroffen, haben den schwarzen Fleck untersucht und gereinigt, haben mehrere "Stelen" untersucht und schließlich die Ritualstörung vorgenommen. Meine Erwartung war also nicht aus der Luft gegriffen, insbesondere da am Sonntag ja auch wirklich Aktionen im Wald stattfanden.
Für den Charakter gab es da noch Ungeklärtes zu tun, das war der Hauptgrund. Kendric fühlte sich moralisch verpflichtet, einen Beitrag zu Maßnahmen zu leisten, die Gefahr, die durch Vendragor bestand, zu minimieren. Die Wahl der Konzeption durch die Orga war dabei zweitrangig.
Außerdem mag ich Dria und wollte sehen, wie sich das "neue" Land nun zeigt. Daß etliche Spieler da sein würden, mit denen ich gern zusammen spiele, war ebenfalls ein Grund.
Offenbar haben wir uns noch nicht lange genug unterhalten, wenn wir bereits bei einzelnen Verben und Begriffen so unterschiedliche Interpretationen haben. Wir können das gerne nach dem nächsten Con vertiefen. Das von Dir geschilderte Konzept ist gewiß interessant, und in manchem Umfeld mag es sogar die ideale Wahl sein, aber im Rahmen einer so groß angelegten Rahmenhandlung, die sich durch so konkrete Bedrohungen äußert, halte ich es für problematisch. Vielleicht wäre ein Mittelweg hier günstiger gewesen.
Bitte erläutere "gamistische Spielorientierung".
Charaktere haben Ziele. Ich denke, wenigstens hier sind wir uns einig, da Du beschrieben hast "JEDE Partei hatte einen eigenen Auftrag". Spieler bestimmen ihren "Auftrag" selbst. Das ist Teil ihrer Freiheit als Spieler. Manche Charaktere wollen Reichtum, manche Wissen, manche Titel, manche "nur" munteres Abenteuer, und manche wollen Gutes tun, das Böse bekämpfen oder was es sonst an Motivationen gibt. Im Rollenspiel geht es ja oft auch darum, wie ein Charakter vorgeht, um Ziele zu erreichen.
Auch auf dem K-II hatten die Vendragor-Anhänger Ziele, die Elfen ebenso und die Gäste auch. Du hast etwa die Strategien der Elfen beschrieben: "Dies gelang zum einen mit 2-3 sehr imposanten Auftritten [...] das alles hat perfekt €žgezündet€œ."
Also wenn das keine performance-orientierte Sicht einer NSC-Aktion ist... offenbar haben die Elfen alles Erforderliche getan, um zum angestrebten Ziel zu kommen.
Oder eben "alles richtig gemacht", wie ich es schlicht ausgedrückt habe. Das kommt mir nur wie eine abweichende Formulierung vor und nicht wie "2 sehr unterschiedliche Larp-Philosophien". Ich denke, auch Deine Charaktere verfolgen Ziele und suchen Wege, wie sie diese umsetzen können.
Kendric hatte eigentlich anderes vor, aber als Unkred sich zum regungslosen Jorrick kniete und rief "Jetzt will ich mal Spaß mit ihm haben" hat er improvisiert, um den Kapitän vor weiteren Schäden zu bewahren. Für eine Entscheidung waren nur wenige Sekunden Zeit.
Ich habe noch nie einen Todesstoß gesetzt, und mit dem Säbel wollte ich auch nicht vorne am Hals vorgehen. Der grenzwertige Nacken schien da die mildere Wahl. Es tut mir leid, daß ich Dich unglücklich getroffen habe.
Es ist ja nicht so, daß ich die Kämpfe dort begonnen hätte. Das war schon lange vorher passiert. Mehrere Verletzte lagen schon am Boden.
Keineswegs. Wie schon bei "freispielen" ziehst Du erstaunliche Folgerungen aus einem Wort. Ich wollte damit lediglich umschreiben, daß sich zwei Spieler darüber gewundert haben, daß sie trotz Einsatz und bestem Willen so wenig Fortschritt bei ihren Vorhaben erreicht haben. Daß man ein Resümee über den Tag zieht, halte ich für statthaft.
Auch diese Folgerung zweifle ich an, kann dabei aber nur auf meine Erfahrungen zurückgreifen: bisher habe ich derartige Sätze nur in Fällen gehört, in denen der Spieler mit dem Con nicht zufrieden war und daher auch nicht wiedergekommen ist. (Zur allgemeinen Beruhigung: das sind zurückliegende Beispiele aus driafernen Reisen.)
Basierend auf diesen Beobachtungen halte ich es also für möglich, daß Charakteraussagen eine Bedeutung haben können, die Folgen für das Spielerverhalten hat. Zudem habe ich einen solchen Satz auf Dria zuvor noch nie gehört, allein das kam mir bemerkenswert vor.
Der Entwurf von Rätseln, die einerseits anspruchsvoll genug sind, um interessant zu sein, aber auch leicht genug, um von den Spielern in einer vertretbaren Zeit gelöst zu werden, ist eine der großen Künste im Rahmen des Plotentwurfs. (Dria-Veteranen erinnern sich vielleicht noch an die "Teergrube", in welcher der schwarze Geist schließlich alle Spieler aller Plotlinien gebunden hat.)
Ich halte das Erstellen solcher Rätsel inklusive Abschätzung der "Lösungsdauer" für möglich - zahlreiche drianische Cons haben gezeigt, daß man da eine angemessene Balance herstellen kann.
Natürlich kann man sich als SL beim Schwierigkeitsgrad verschätzen. Das kommt vor.
Allmählich gewinne ich den Eindruck, "gamistisch" bedeutet "unnötig hochgestochen"
Aber mal im Ernst: ich habe schon vermutet, da wäre noch "etwas mehr" drin, aber da Frederic und ich arbeitsteilig an den Texten saßen, habe ich mich auf seine erste Einschätzung verlassen, die er später anscheinend revidiert hat. Gut, die Dokumente waren also relevanter als angenommen.
Über Deine "Low-Brainer" (überleg mal, ob das Wort angesichts von Spielern, die gewisse Rätsel nicht gelöst haben, nicht irgendwie herablassend klingt) kann ich nur sagen, daß einige Texte gegen Schluß an ihren Fundort zurückgelegt wurden.
Daß Du am Schluß noch einmal auf die alte Sache mit der Mail zurückkommst, wundert mich. War nicht schon längst geklärt, wie sich das Mißverständnis ergeben hat? Es hat auch mit diesem Con überhaupt nichts zu tun.
Während ich Dich in meinem Text gelobt habe und meine Kritik sich lediglich auf den Plot bezog, hast Du mich in Deinen Folgerungen zur Person in Zusammenhang mit Plotjagd, mangelnder IT/OT-Differenzierung und dem Nicht-Ausspielen (m)einer Rolle gebracht. Das ist schade. Ich will es aber dabei belassen. Wenn Du es so siehst, okay; alle anderen beurteilen mein Spiel hoffentlich eher nach dem Verhalten auf Cons als nach Formulierungen in einem Forum.
Ich habe den Plot kritisiert, und Du hast erklärt "Es gab schlichtweg keine Plot- oder Zeitplanung". Danke.
Aus der Formulierung "dass die NSC Festrollen sind" und den sonstigen Anmerkungen in der Einladung ging das für mich nicht so klar hervor. Dann hätte ich auch nicht im Wald gestanden und mich so gewundert, was das soll.
Dennoch finde ich, daß die SL etliche Elemente eingebracht hat, die zumindest aus Spielersicht als Plot wirkten und ohne Planung auch nicht existiert hätten. Die Dokumente, die Würmer, die Aufträge der NSC, die besonderen Orte im Wald - das alles ist ja nicht erst auf dem Con entstanden, sondern vorher.
Nun, damit ist es für mich auch abgeschlossen, bin allerdings offen für andere Forenbeiträge.
Nachtrag am 10.1.
Ich habe vorhin mit Björn telefoniert, und es war ein gutes, freundliches Gespräch, das ich als wertvoll empfand. Blicken wir nun gemeinsam nach vorn.