Midhgul

Midhgul (häufige, aber falsche Schreibweise: Midghul, elattisch: midsa-gutnaj) ist das Königreich der Tharogrim, welches sich in der Mitte Drias zwischen Slombard und Fosantu erstreckt.

Midhgul, eines der größten und dichtbesiedelten Reiche Drias, erscheint einem menschlichen Besucher zunächst als verlassenes Land. Doch wer nur auf die Gebirge, Hügel, Wälder und Seen an der Oberfläche achtet, übersieht leicht das Wesentliche an der zwergischen Kultur.

Wenige Dutzend Schritt unter der Oberfläche schon beginnen die Siedlungen der Zwerge. Ihre Hallen, welche von zahllosen Steinöllampen erleuchtet werden und die reich geschmückt sind, bieten einem Besucher ein Bild, welches er nicht mehr vergessen wird.

Herr über diese Reichtümer ist König Doraum Kupferhand, Sohn von Graum dem Eisernen und Vierzehnter aus der Linie, welche mit dem großen Telgor Steinfund seinen Anfang nahm. Man schätzt, dass alleine die Reichtümer, welche im Palast von Gortehaard offen ausgestellt werden, ausreichen würden, um mehrere kleine Fürstentümer zu kaufen. Andere halten dies jedoch für übertrieben.

Die Domänen Midhguls
Das Land Midhgul besteht aus fünf Domänen, welchen wieder zahllose Kavernen, Stollen und natürlich auch Weiler auf der Oberfläche unterstellt sind. Die fünf Herrscher werden als Fürsten bezeichnet, weswegen für die einzelnen Domänen auch die Bezeichnung "Fürstentum" verwendet wird.

Jede Domäne führt auch ein einfarbiges Wappen, weswegen umgangssprachlich unter Nicht-Tharogrim auch schon mal etwa vom "grünen Fürstentum" die Rede ist. Tharogrim-Historiker vermuten, dass die Wappen erst eingeführt wurden, nachdem Zwerge im vierten Iondeh Phasfah das Königreich Estradam besuchten.

Domäne Garonstorn (Farbe: Grün)

Garonstorn ist die bedeutendste Domäne überhaupt und wird von Fürst Baruan Leuchtauge, dem Sohn des Hochkönigs, geführt. Zu Garonstorn gehören alle Ortschaften im südlichen Wall, unter anderem auch Gortehaard.

Gortehaard selbst ist eine der größten Städte Drias und mit Xanatopiel ihr wichtigster Fernhafen. Etwa die Hälfte der Bewohner leben in der Oberstadt, welche sich an einen Berghang anschmiegt, und die andere Hälfte lebt in der Unterstadt wenige Schritt darunter. Auch die Zitadelle des Königs liegt unter der Erde. Das Shamrock, Kathes gemütliche Taverne liegt ebenfalls hier.

Im Osten Garonstorn liegt Lace, die Heimat des bekannten Mystikers Gwynneth van Lace.

Domäne Foranstorn (Farbe: Weiß)

Foranstorn ist die Domäne unter dem mittleren Wall, zu dem auch die Wetterspitze gehört. Foranstorn weist über besonders wenige Siedlungen an der Oberfläche auf, da das Land öde und unwegsam ist. Man sagt, dass die Foranstorner die zwergische Tugend der Verschlossenheit besonders pflegen.

Ein wichtiger Bestandteil der Domäne ist das Smedi-Massiv. Hier liegen die verlassene Ruinenstadt Niedertiefgrund, genau wie die Zitadelle des Zweiflers ( Weggefährten 6 ) und der Zwergenweiler ( Ludus Imagine 1 )

Domäne Murnstan (Farbe: Rot)

Diese Domäne erstreckt sich unter den Hügeln im Südwesten des Landes. Die Hügel verfügen über reiche Erzvorkommen, und die dort lebenden Zwerge gelten als recht umgänglich. Das Kloster Sareelas Zuflucht ( Weggefährten 5 ) liegt hier, genau wie der Palast der Verheissung in der alten Rhamer Binge ( Weggefährten 10 ).

Domäne Dimgarn (Farbe: Blau)

Diese Domäne liegt im Nordwesten Midhguls. Auch wenn die Gegend seit jeher nicht als sehr erzreich gilt, erleben die Dimgarner Minen doch seit einigen Dutzend Ionden einen Aufschwung. Ginooischen Gerüchten zufolge sollen die Zwerge ihre Stollen über die Grenze nach Ginoo getrieben haben, was die Tharogrim natürlich erbost bestreiten. Ob an diesen Geschichten etwas dran ist, wird sich zeigen, doch haben die Dimgarner selbst unter Zwergen einen zweifelhaften Ruf.

Domäne Selestern (Farbe: Schwarz)

Selestern ist zwar die größte, jedoch auch die ärmste aller Domänen. Hier gibt es so wenige Bodenschätze, dass sich der Bergbau eigentlich nicht lohnt, und dementsprechend wenige Tharogrim leben hier.
Im Westen Selesterns liegt der Grimpelwald ( Mysticon 2a ). Im Süden, kurz vor der Grenze zu Murnstan, liegt die Herberge Isleifs Rast ( Weggefährten 10a ).

Oberirdische Siedlungen
Die meisten Tharogrim haben kein Interesse an der Oberfläche, und dementsprechend leben hauptsächlich Menschen (und ein paar Halblinge) in den wenigen Weilern und Dörfern. Prinzipiell vergeben die Tharogrim die Siedlungsrechte nur für "kurze" Zeit (typischerweise 50 Ionde), nach Ablauf derer sie neu erbeten werden müssen. Dennoch existieren viele midghulische Dörfer schon viele Iondeh lang.

Ähnlich wird mit dem Zollrecht verfahren, was dazu führt, dass der Zoll in Midhgul nicht selten von Menschen erhoben wird. "Freischaffende" Zöllner gibt es natürlich auch, aber das ist eine andere Geschichte.

Zitat
Tristardo d´Ril schreibt in "Rifkins Stollen oder Unterirdische Aktivität in Dria":

Erzreiches Midhgul, Heimat der Zwerge! Dort sagt man, man läute die Glocken für Otar?, wenn das Metall mit Hammerschlägen bearbeitet wird, und die Hallen hallen wider vom Klang des Eisens. Unterirdisch betrachtet. Darüber hinaus jedoch ist Midhgul weit zersiedelt, und es eignet sich höchstens, um auf einer Pilgerfahrt hindurchzuqueren. Dem Wanderer weiter Wege begegnen dabei unterdrein vereinzelte Hospenserklöster, wo er einen Platz zur Übernächtigung findet, da diese Monasterien sich der Gastfreundschaft verschrieen haben. ... Unter den vielen Bergen aber, bei den vielen Zwergen, da liegt noch so manch Verbogenes und Verborgenes. Geheimnisvolles Midhgul, Hort des Unerforschten!