WG9_Die Afarid und die Aqwabar

„Es begab sich einmal im fernen Land Al-Ankhar, dem Land der glühenden Wüsten und der weißen Paläste, dem Land der Legenden und zahlreichen Wunder, daß Al-Mafraji der Herrschaft der Götter überdrüssig wurde. Al-Mafraji war ein mächtiger Dji’ar, einer jener zauberkräftigen Geister, welche in der Erde, dem Wasser, der Luft und dem Feuer hausen. Ihr Wesen und Gemüt gleicht ihrem Element, und so ist es wenig verwunderlich, daß Al-Mafraji als ein Afarid, ein Geist des Feuers, aufbrausend und jähzornig war wie das Feuer, welches alles verzehrt, wenn es nicht im Zaum gehalten wird. Al-Mafraji also erhob sich gegen die Götter mit der Absicht, sie von ihrem Thron zu stoßen und sich selbst zum Herrscher aufzuschwingen über Alles und Erde und All. Die Götter aber, die weit mächtiger sind als selbst der allergrößte der Dji’ari, bezwangen ihn mit Leichtigkeit, und bannten seinen Geist als Strafe für seine Vermessenheit in sieben Muscheln, und verstreuten diese in alle Winde. Nur derjenige, der um die ewigen Streitigkeiten weiß, die zwischen den Afarid und den Aqwabar, den Feuer- und Wassergeistern, herrschen, kann ermessen, welche unfaßbare Demütigung er ertragen mußte, als er in diese Muscheln, welche ja Sinnbilder des Meeres und des Wassers waren, gebannt wurde. Und so sann Al-Mafraji von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang und von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang in seinem Gefängnis auf Rache, tausend Jahre und einen Tag lang. "

Soviel also dazu. Eine eher arabisch angehauchte Story, sicher, aber das Prinzip läßt sich ja auch auf Kurapat übertragen. (Die Bezeichnungen sind im Plural übrigens gleich, also ein Afarid, zwei Afarid etc.)

Feuergeister: Afarid
Wassergeister: Aqwabar
Erdgeister: Agayar
Luftgeister: Ahril

Der o. g. Weise war ein mächtiger Magier, der es vermochte, die Djiar (bzw. die Jiyann, s. dort) in Gefäße zu binden.

Siehe auch: Afarid, Aqwabar, Agayar, Ahril, Kurapat, Ahmnu, Kiyathi-Tahnee, die Mandu-Katzen, die Lampe der dunklen Wunder, die sieben Muscheln

Abschnitt 14, Unterabschnitt 3: Jiyamesische Eigentümlichkeiten

Während der gewöhnliche (gewöhnlich im Sinne der Häufigkeit, Verbreitung und Wahrscheinlichkeit des Antreffens) Drianer sich eines "Vivat!" oder eines "Hurra!" bedient, um seine Begeisterung, seine Zustimmung oder die Ehrbezeugung gegenüber seinen Herrschern kundzutun, verwendet der Jiyamese / die Jiyamesin (im Folgenden: Jiyami) ein dem Kurapanischen entlehntes "Rahu!"

Was für den ungeschulten Betrachter wie eine einfache dRilsche Verdrehung des Wortes "Hurra" wirken mag, ist in Wahrheit der kurapanische Begriff der Huld.
(Siehe auch: "Rahuman der Huldvolle")

Eine weiteres Indiz, welches gegen diese unhaltbare Theorie der Wortverdrehung spricht, ist die Tatsache, daß das Jiyamesische Wort "Vatvi" soviel wie Jubel bedeutet, also in einem völlig konträren Kontext gebraucht wird.

Wärend der gewöhnliche (s. o.) Drianer also "Huld, Huld, Jubel!" ausruft, steht dies in keinem Zusammenhang mit dem Jiyamesischen "Rahu, Rahu, Vatvi!"
Hier vergleicht man Rangonen mit Otarsinen!

Der Name "Jiyam" geht auf die Bezeichnung Jiyann, also "Geistwesen, Tiergeister, Göttererscheinungen" zurück. Der Begriff Jiyann wird heutzutage jedoch ausschließlich für Geister und Elementarwesen verwendet.

Einem populären Mythos zufolge gibt es Gegenstände, die als Gefängnisse für Geister dienen, welche ­hrem Befreier aus Dank Wünsche erfüllen. Vielmehr ist es so, daß sich die Geister ihre eigenen Wünsche erfüllen, sobald sie befreit werden, wobei der Wunsch nach Rache den häufigsten darstellt.